Berichte von 12/2017

Freitag, 22.12.2017

Wir machen Urlaub!

In Playa del Carmen haben wir die Kamera im Hotel gelassen. Wir haben hier auch eigentlich nichts Besonderes gemacht, außer die Stadt angeguckt und durch die für Restaurants und Bars bekannte 5th Avenue gelaufen. Hier haben wir uns auch in eine Bar gesetzt, Cocktails getrunken und dabei Dortmund - Bayern geguckt, was für uns ja nicht so gut ausgegangen ist. Außerdem haben wir uns schonmal ein paar Angebote für Tauchkurse eingeholt.

Gestern (21.12.) sind wir dann schon in Cancún angekommen und haben einen Tag früher als geplant unsere airbnb Wohnung bezogen. Diese haben wir auf jeden Fall bis zum 06.01.2018, denn wir machen hier Urlaub vom Urlaub! 🙂 Wir freuen uns einmal alles sacken zu lassen, die ganzen Erlebnisse zu verarbeiten und zu zweit die Weihnachtstage zu genießen - auch wenn bei uns immer noch keine Weihnachtsstimmung durchgedrungen ist. Unsere Wohnung befindet sich mitten in der Stadt und wir haben alles nötige in unmittelbarer Nähe. Zum Strand fahren täglich mehrere Collectivos und Imelda (unsere Gastgeberin) ist ein strahlender Sonnenschein. Also bis jetzt alles richtig gemacht. 🙂

Heute morgen um 08:00 Uhr mussten wir unseren Mietwagen am Flughafen wieder abgeben, was bedeutet: unsere kleine Rundreise durch Mexiko ist vorbei! Wir haben viel erlebt, gesehen und gelernt und müssen sagen, dass Mexiko eine echte Überraschung war. Dass das Land schön sein soll, wussten wir bereits, aber es hat uns wirklich umgehauen! Unglaubliche Strände, Dschungel, Wiesen und Felder. Irgendwie von allem etwas dabei. Wir haben uns immer sicher und wohl gefühlt, bis auf den Weg nach  San Crisóbal, da dort die Straßenverhältnisse sehr gewöhnungsbedürftig waren. Aber sonst sind wir wirklich positiv überrascht! 🙂

Die Zeit hier in Cancún wollen wir dazu nutzen, um uns einfach nur zu entspannen, Sonne zu tanken, vielleicht tauchen zu gehen und ganz besonders wichtig: um die weitere Reise zu planen! Wir selber wissen noch nicht zu 100% wo es als nächstes hingeht. Es stehen zwei unterschiedliche Länder zur Auswahl, und das bedeutet wir werden uns informieren, planen und dann irgendwann die Flüge buchen. Wir freuen uns!

Unser Blog macht bis dahin auch erstmal eine kleine Pause, wenn irgendwas spannendes passiert, melden wir uns aber natürlich! 🙂

Bis dahin wünschen wir allen

Frohe Weihnachten und einen wunderbaren Start in das Jahr 2018!

Matthijs & Franzi

Dienstag, 19.12.2017

Tulum - Ruinen, Sonne, Meer

Drei wunderschöne sonnige Tage haben wir in Tulum verbracht. Wir haben im super genialen Tubo Tulum Hostel in einem Zelt geschlafen, allerdings gibt es auch die Möglichkeit für 30 €/ Nacht in einem Betonrohr zu verbringen. Eine geniale Idee und sieht dabei noch super aus! Jedes Zelt hat sogar Licht, Steckdosen und einen Ventilator, die Betonrohre haben sogar eine Klimaanlage. Das Frühstück war ausgezeichnet, es gab frisches Obst, Brot, Müsli, Rührei, Kaffee und Saft so viel man wollte.

Hier in Tulum haben wir einen Strandtag dazwischen geschoben. Wir sind morgens mit unseren gemieteten Fahrrädern los gefahren und haben die Strandpromenade mit den zahreichen Hotels erkundet. Wirklich viel zu sehen gab es hier allerdings nicht. Also haben wir uns entschlossen am Playa Paraiso den restlichen Tag zu verbringen. Wunderschöner weißer Sandstrand mit hellblauem, klarem Wasser. Zwischenzeitlich fing es kurz an zu regnen, was uns nicht gestört hat, aber dafür viele andere, die schnell die Flucht ergriffen. So hatten wir den Strand zwischenzeitlich fast für uns alleine. Am Nachmittag sind wir dann aus Angst zu verbennen wieder zurück ins Hostel gefahren. 😀 Hier haben wir lecker gekocht und den Tag mit Eis ausklingen lassen.

Am nächsten Morgen mussten wir sehr früh aufstehen, da wir unbedingt pünktlich um 08:00 Uhr bei den Maya Ruinen von Tulum sein wollten. Wir hatten nämlich gelesen, dass es ab 10:00 Uhr extrem voll wird. Und bereits um 09:00 Uhr strömten die Menschenmassen der Tourbusse in die Ruinen hinein. Da waren wir aber schon durch mit der Besichtigung. Die Ruinen sind wirklich die langweiligsten, die wir gesehen haben. Doch eine Sache macht sie so besonders: sie liegen direkt am Meer. Umgeben von Sand und Wasser ergeben sie eine einmalige schöne Kulisse, die es bei keiner anderen Maya Ruine zu finden gibt. Genau deswegen sind sie auch so beliebt, aber von den Ruinen an sich gibt es eindeutig schönere.

Nach unserer Ruinen Besichtigung ging es weiter zum 'Playa Maya'. Ein Strandabschnitt, den man ebenfalls früh besuchen sollte, da auch hier die Tourbusse angefahren kommen. Auch hier gibt es den weißen Sandstrand mit kristallklarem Wasser. Und on Top gibt es noch die vielen Palmen am Strand. Einige sind gekrümmt, sodass man darauf sitzen kann. An diesem Strand haben wir die morgendliche Ruhe genossen und unseren ersten Sandschneemann gebaut, der sogar eine kleine Attraktion wurde, denn jeder wollte ein Foto mit ihm! 😀 Nach zwei Stunden Entspannung ging die Fahrt weiter in das 45 min. entfernte Playa del Carmen, wo wir ebenfalls zwei Nächte verbringen werden.

Maya Ruinen von Tulum Maya Ruinen von Tulum Playa Maya unser erster Sandschneemann! :D

Sonntag, 17.12.2017

Laguna Bacalar - der See der 7 Farben

Der See von Bacalar ist aus den Zusammenschluss von 7 Cenoten entstanden. Er wird auch der See der sieben Farben genannt, da der gesamte See in vielen verschiedenen Blautönen leuchet. Hätte man es nicht besser gewusst, könnte man denken, man steht am Meer. Nur das es Süßwasser ist. Zwei Tage haben wir hier verbracht und verschiedene Besonderheiten am See besucht.

Am ersten Tag sind wir zu 'Los Rapidos' gefahren. Dieses ist eine schmale Stelle, die nur 2 Meter breit ist und in der Strömung vorhanden ist. Man kann sich vom Anfang bis zum Ende der Anlage durch die Strömung treiben lassen. Dann läuft man wieder zurück zum Anfang und der ganze Spaß beginnt erneut. Hier haben wir uns den ganzen Tag aufgehalten. Das Wasser ist so schön klar, es sind überall Hängematten gespannt und an der Bar kann man sich dann Getränke und Essen bestellen. Wir haben hier eine leckere Kokusnuss genossen. Der Eintritt kostet nur 50 Pesos (= 2,50€) pro Person und dafür lohnt es sich auf jeden Fall.

Der zweite Tag begann recht früh. Marta (unsere Gastgeberin) hat uns ein Stand-Up-Paddling Verleih genannt, bei dem wir eine Stunde umsonst fahren können, wenn wir sagen, dass wir von ihr kommen. Also haben wir uns das natürlich nicht entgehen lassen. Leider war es extrem windig und wir kamen kaum voran, weshalb wir nicht da angekommen sind, wo wir es eigentlich wollten. 😀 Aber es hat trotzdem Spaß gemacht und da es für uns beide das erste mal war, war es auf jeden Fall die Erfahrung wert. Und wir sind nicht runtergefallen! Danach sind wir zu den Cocalitos gefahren. Dieses sind lebende Steinartige Formationen im Wasser, die vor 3.500 Millionen enstanden sind und immer weiter wachsen. Die gesamte Gegend ist unglaublich. Im Wasser sind Schaukeln aufgebaut und ein Wasservolleyballnetz. Man ist umgeben von kristallklarem Wasser und je weiter man guckt, desto dunkler wird es. Wir haben uns hier wunderbar entspannt, bis auf einmal kleine Tourbusse vorbeikamen und es dann doch etwas ungemütlicher wurde. 😀 

Der See ist unglaublich schön und bietet noch viele weitere Attraktionen. 🙂

Stand Up Paddling Cocalitos im Vordergrund

Freitag, 15.12.2017

Palenque - eine Stadt im Dschungel

Vom wunderschönen Nationalpark sind wir bei strahlendem Sonnenschein nach Palenque gefahren. Wir waren gerade einmal 15 Minuten unterwegs, da hatten wir uns schon verfahren, weil wir nicht aufs Navi geachtet haben. Die Straßen hier haben meist zwei Spuren, sodass die Gegenfahrbahn durch eine Verkehrsinsel getrennt wird. Alle paar 100 Meter wird diese Insel dann unterbrochen, damit man umdrehen kann. Das hatten wir dann vor und sind umgedreht, aber leider bei einem Kreisverkehr, sodass wir dann kurz in den Gegenverkehr hinein gefahren sind. Natürlich hat das ein Polizist gesehen und so wurden wir das erste mal Opfer von Korruption. Er hielt uns an und und sagte wir sollen einen Strafzettel in Höhe von 500 Pesos bezahlen (= 25€). Da sind uns erstmal die Augen aus dem Kopf gefallen. Nach einigen Minuten Diskussion bot er uns an auf den Strafzettel zu verzichten, wenn wir ihm das Geld bar geben würden. Natürlich wussten wir das er sich das Geld in die eigene Tasche steckt und definitiv keinen Strafzettel schreiben wird und so konnten wir ihm nach wirklich langem diskutieren auf 150 Pesos (=7,50€) runterhandeln. Im Nachhinein hätten wir auf den Strafzettel bestehen sollen, um diese Art von Korruption nicht zu unterstützen. Doch wir kennen das Land nicht gut genug, um zu wissen,was man sich erlauben kann und was nicht. Trotzdem merkwürdig, dass es sowas fast überall auf der Welt gibt, obwohl es doch gerade die Polizisten sein sollten, denen man vertrauen können sollte.

Auf jeden Fall sind wir dann irgendwann in Palenque angekommen und direkt zu den Agua Azul Wasserfällen gefahren. Palenque ist eine Stadt, umgeben von Regenwald, in der viele indigene Völker leben die oft noch von den Maya abstammen. Die Agua Azul (=blaues Wasser) sind kleine Wasserfälle, in denen man sogar an verschiedenen Stellen schwimmen gehen kann. Und ja das Wasser ist wirklich wunderschön blau! Die Wasserfälle sind sehr bekannt, weshalb es ein absoluter Touristenmagnet ist. Es gibt viele Touranbieter, die hier her fahren und das wissen natürlich auch die Einheimischen. Der gesamte Weg vom Parkplatz bis hinauf zu den Wasserfällen ist mit Ständen zugekleistert und jeder will irgendwas verkaufen. An manchen Stellen wird man regelrecht belagert und es wird weder ein freundliches noch ein strenges nein akzeptiert. Deshalb fährt man am besten, wenn man mit totaler Ignoranz an den Leuten vorbei läuft. Schon kleine Kinder werden dazu eingesetzt die Waren zu verkaufen und werden zur Hartnäckigkeit erzogen. Nicht nur in Mexiko, auch in Peru. Das ist auf Dauer aber einfach extrem nervig und so haben wir bei den Wasserfällen nur eine Stunde verbacht, da es einfach nicht auszuhalten ist. Die Natur ist wirklich wunderschön aber man kann es einfach nicht genießen, da überall Verkäufer angelaufen kommen.

Von den Wasserfällen mussten wir dann noch ein wenig zu unserer Unterkunft fahren. Und hier erlitten wir dann den nächsten Tiefschlag. Wir fühlten uns nicht willkommen, man sagte kein 'Hallo', wir wurden nicht mal nach unseren Namen gefragt, sondern direkt zum Zimmer geführt. Noch nie hatten wir so eine eckelhafte Unterkunft. Die Kissen waren schimmelig, an der Wand stand eine alte, verschimmelte Matratze hochkant, die Bettdecken hatten Flecken und rochen nach Parfüm vom Vorgänger. Da es schon etwas spät war und wir nicht noch etwas neues suchen wollten, hieß es Augen zu und durch. Wir dachten wirklich, es ist ja nur eine Nacht und hofften nur, dass es keine Bettwanzen gibt. 😀 Die Matratze war richtig durchgelegen und man konnte jede einzelne Feder spüren. Wir haben fast kein Auge zubekommen und sind am nächsten Tag nach einer übergründlichen Dusche um 07:00 Uhr ganz schnell verschwunden.

Von hier ging es in ein wunderschönes Café mit einem ausgezeichneten Frühstück für wenig Geld. Danach sind wir zum 'Ecoparque Aluxes' gefahren. Hier werden Tiere aus illegaler Gefangenschaft oder nicht artgerechter Haltung wieder aufgepeppelt und einige dann wieder zurück in die Wildnis frei gelassen. Besonders die Papageien werden hier gezüchtet, da ihre Population durch Wildfang und Lebensraumzerstörung immer weiter zurück geht. Der Park ist mitten in den Regenwalt gebaut und bietet so den natürlichen Lebensraum für alle Tiere die hier leben. Die Papageien fliegen im gesamten Park herum und werden nicht in Käfigen gehalten. Krokodile haben riesige Tümpel, Affen ganze Baumlandschaften und werden nicht eingesperrt. Dieser Park hat uns wirklich mehr als gefallen. Zur Zeit leben außerdem zwei Jaguar im Park, drei Tapire und ganz viele Manatis (Rundschwanzseekühe), die ebenfalls in einem natürlichen Tümpel leben. Außerdem gibt es zahlreiche Vögel, ein paar Schlangen, verschiedene Arten von Schildkröten, drei Waschbären und noch ein paar andere Tiere. Wir waren wirklich begeistert und können diesen Park mehr als empfehlen! Wir waren direkt morgens um 09:00 Uhr da und weit und breit die einzigen. Die Pfleger fingen an die Tiere zu füttern und wir durften überall zusehen. Irgendwie hat uns das alles an unsere Dschungelerlebnisse in Peru erinnert. 🙂

Um 12:00 Uhr ging es dann wieder raus aus dem Dschungel und ab ans Meer. Wir sind wieder auf dem Weg zurück an die Ostküste und freuen uns! Ganz besonders auf bessere Straßen. 😀

im Bambuswald

Mittwoch, 13.12.2017

Lagunas de Montebello Nationalpark

Von San Cristóbal ging es direkt nach dem Frühstück zum Nationalpark Lagunas de Montebello. Nur eine Stunde davon entfernt liegen die Wasserfälle El Chiflón, die wir uns unbedingt noch ansehen wollten. Wir haben gedacht es wird ein kleiner Spaziergang an den Wasserfällen entlang, doch stattdessen erwartete uns eine kleine Wanderung. Unsere erste hier in Mexiko. Man kann nämlich bis nach ganz oben hinaufsteigen und eine wunderschöne Aussicht genießen. Das haben wir natürlich gemacht. Alle 200 - 300m befindet sich ein anderer Wasserfall. Das besondere hier ist, dass die Wasserfälle aneinander gereiht sind und eine Kette bilden, sodass immer wieder kleine Seen entstehen, in denen man schwimmen gehen kann. Die Strecke bis zum höchsten Wasserfall sind 3 km, Höhenmeter wissen wir leider nicht. Das Wasser ist wunderschön blau und es gibt tolle Aussichtspunkte.

Nach unserer Mini-Wanderung ging es weiter zum Nationalpark Lagunas de Montebello. Wir haben uns ein kleines Eigenheim für zwei Nächte im Park gemietet. Dieses liegt direkt an einer der 50 kleinen Seen des Parks. Jeder See hat einen unterschiedlichen Blauton und zieht somit viele Touristen an. Der Nationalpark liegt auf 1.500 - 1.800 m, weshalb es auch hier nicht besonders warm war. Der Eintritt kostet 25 Pesos pro Person (= 1,25 €) und wir mussten nicht an jedem See Eintritt zahlen, so wie es überall stand, sondern konnten mit dem Ticket fahren, wohin wir wollten. Insgesamt haben wir uns 5 besondere Lagunen angeschaut. Das Wetter spielte hier leider auch nicht wirklich mit, denn es fing immer wieder an zu regnen, sonst wären wir gerne noch mit selbstgebauten Flößen über die Seen gefahren. Erst als wir am Nachmittag bei der Maya Ruine Chinkultic ankamen, kam auch langsam die Sonne raus. Die Ruinen umfassen wieder mal ein riesiges Gebiet und der Eintritt hier ist sogar umsonst! Die verschiedenen Lagunen sind umgeben von kleinen bis großen Bergen, die alle mit Kiefern bewachsen sind. Natur pur! Da der Nationalpark direkt an der Grenze zu Guatemala liegt, kann man sogar einen kurzen illegalen Grenzübergang begehen. 😀 Die Lagune 'International' gehört zur Hälfte zu Mexiko und und zur anderen zu Guatemala.

Das einzige was an diesem Nationalpark wirklich nervt, sind die Personen, die dir an jeder Ecke einen Guide oder eine Tour andrehen wollen. Alle 10 m wird dein Auto angehalten und endweder sollst du bezahlen oder man versucht dich so lange zu bequatschen, bis du eine Tour machst oder dir den Park von einem Guide zeigen lässt. Ein Guide ist hier absolut nicht nötig! Das Problem ist, man weiß nicht genau wo man anhalten muss oder wo nicht. Irgendwann sind wir einfach immer weiter gefahren ohne anzuhalten in der Hoffnung, dass wir hier nicht noch jemanden überfahren. Zum Schluss hatten wir schon extrem schlechte Laune und sind wieder zu unserer Hütte gefahren, denn wir waren so extrem genervt und die Belagerungen nahmen kein Ende. Man konnte nicht mal in Ruhe am See entlang spazieren, ohne dass 10 Leute hinter dir herliefen und rufen und pfeifen. Die Menschen werden dann auch richtig frech und aufdringlich und akzeptieren einfach kein 'nein'. Schade eigentlich, denn sonst ist es wirklich ein wunderschöner Park.

Ausblick von unserem Balkon :) Hallo Guatemala! unser kleines Eigenheim für 2 Nächte

Montag, 11.12.2017

Sumidero Canyon Nationalpark

Von Ciudad del Carmen ging es nach San Cristobal. Unser Navi sagte 400 km - 5 Stunden. Aus den 5 Stunden wurden dann 8,5. Der Weg nach San Cristobal war eigentlich unbefahrbar. Es ging über die Berge (die nicht unbedingt als sicher gelten), im Dunkeln, bei sehr starkem Nebel, mit Straßen, die an den Seiten manchmal einfach weggebrochen sind nach San Cristobal. Es ging bergauf und bergab auf Sandstraßen, die unser Auto kaum schaffen konnte. Ich hatte zwischenzeitlich wirklich Angst und war heilfroh, als wir endlich die Stadt erreichten. Das Fahren verlangt enrom viel Konzentration und macht unglaublich kaputt. Sowas haben wir noch nie erlebt! Als wir dann endlich bei unserem Hostel ankamen und aus dem Auto steigten, merkten wir wie kalt es ist. Wir standen um 21:00 Uhr mit FlipFlops und T-Shirt bereit, während alle anderen mit Winterjacke und Schal durch die Gegend liefen. Wir hatten total verpennt, dass San Cristobal auf 2.100m liegt und das bekamen wir dann zu spüren. Außerdem waren wir sehr verwundert, dass unser Hostel keinen versprochenen Parkplatz hatte. Wir checkten ein, man brachte uns in eine Lehmhütte, von der wir sicher waren sowas nicht gebucht zu haben. Wir haben nochmal nachgefragt und dann schnell feststellen müssen, dass wir tatsächlich im falschen Hostel gelandet sind. Es gibt nämlich zwei mit dem gleichen Namen. Also auf zum richtigen Hostel (wir waren so froh, dass wir nicht in der kalten Lehmhütte schlafen mussten). Das andere Hostel musste man aber erstmal finden. Wir sind die Straße auf und ab gelaufen, haben Nachbarn und Passanten gefragt. Niemand kannte unser Hostel! Es war mittlerweile 22:30 Uhr als wir ENDLICH ein Super-Mini-Schild mit dem Namen unseres Hostels gefunden hatten. Es ist noch sehr neu, deswegen kennt es auch keiner. Wir bekamen dann unser Zimmer, saßen nebeneinander auf dem Bett und fragten uns, wie wir diese Nacht überstehen sollen. Der Raum war sooo kalt, undichte Türen und Wände und keine vernünftigen Decken. Also mussten unsere Schlafsäcke herhalten und es war trotzdem bitter, bitter kalt. đŸ˜«

Am nächsten Morgen haben wir uns direkt ein neues Hostel gesucht - mit Erfolg. Wir konnten direkt umziehen, einchecken und alle Sachen dort lassen, sodass wir uns auf dem Weg machen konnten zum Sumidero Canyon Nationalpark. Diese Schlucht ist an einigen Stellen bis zu 1.000m tief und man kann eine Bootstour hindurch machen. Wir sind spontan zu einer anderen Gruppe dazugestoßen und sind 2 Stunden durch den Canyon gefahren. Hier leben viele Krokodile, die sich auf Felsen zwischen dem ganzen Plastikmüll sonnen. Einige Formationen an den Wänden sehen aus wie Weihnachtsbäume und eine aus Tropfstein geformte Statue soll Jesus ähnlich sehen. Die Tour geht bis zum Chicoasén-Staudamm und wieder zurück. Der Ausblick ist wirklich gigantisch und unbeschreiblich schön. Doch leider liegt hier an manchen Stellen viel zu viel Plastikmüll herum. Doch das scheint niemanden zu interessieren, denn man setzt noch einen drauf: am Stausee wartet ein Boot, welches alle möglichen Chips-Sorten in Miniformat, verschiedene selbstzubereitete Gerichte in Plastiktüten und Getränke und Bier verkauft. Zu allem gibt es Servietten dazu, was bei dem Fahrtwind auf jeden Fall angebracht ist. Einen Mülleimer gibt es erst auf Anfrage und so beobachtet man, wie Tüte für Tüte im Wasser verschwindet. Nicht mit Absicht, aber wirklich vorhersehbar. Trotzdem hat uns die Tour gefallen, aber sie sollten auch dafür sorgen, dass die Natur so bleibt wie sie ist und dass die Tiere nicht im Müll ersticken.

alle Punkte auf dem Wasser sind Müll ein Krokodil!

Samstag, 09.12.2017

Campeche - die bunte Stadt

Endlich wieder an den Strand! Das dachten wir uns, als wir uns nach Campeche aufmachten, denn die Stadt liegt direkt am Golf von Mexiko. Schon auf der Fahrt dorthin hörte es nicht mehr auf zu regnen und leider auch nicht als wir abends in unserer airbnb Wohnung ankamen. Diese liegt übrigens direkt bei einem Walmart! Man haben wir den vermisst. 😀

Der nächste Morgen sah leider auch nicht viel besser aus, bewölkt aber kein Regen. Wir machten uns auf zur berühmten Festung 'Fuerte de San Miguel', in der sich heute ein Museum wiederfindet, denn Fernanda (unsere Gastgeberin) hatte uns es wärmstens empfohlen. Es ist eine Burg, die zwischen 1668 und 1686 mit mehreren anderen Festungen erbaut wurde, um die Stadt vor Piraten zu verteidigen. Durch die günstige Lage, die Landwirtschaft und das Exportieren von Salz und Holz, gewann Campeche immer mehr an Reichtum. Deshalb wurde sie oft von Plünderern angegriffen, bis sie 1663 einem sehr schlimmen Überfall einstecken musste. Aus diesem Grund baute man mehrere Festungen, die eine Fläche von 40 Blocks haben. Die damaligen Festungen kann man heute besuchen und sind DIE Sehenswürdigkeit in Campeche. In der Festung 'Fuerte de San Miguel' befindet sich außerdem noch ein Mayamuseum. Dieses ist allerdings komplett auf spanisch gehalten, was es uns nicht ganz so einfach machte - aber trotzdem interessant!

Danach ging es für uns in ein riesiges Einkaufszentrum. Eigentlich nichts besonderes, aber gerade zur Weihnachtszeit lieben wir es von Geschäft zu Geschäft zu schlendern und das obwohl wir sowieso nichts kaufen. Außerdem weiß man nicht, wann das nächste wieder kommt, deswegen hat es immer etwas Aufregendes. 😀

Nach unserer kleinen 'Shoppingtour' ging es weiter zu einem Aussichtspunkt, von dem man einen schönen Blick über die Stadt hat. Leider sah alles aufgrund des Wetters ziemlich trüb aus. Fernanda sagte, wir sollen unbedingt Downtown besichtigen, denn diese soll hier besonders hübsch sein. Und sie hat wirklich nicht zu viel versprochen. Die Häuser sind in kunterbunten Farben gestrichen, das Zentrum rund um die berühmte Kathedrale ist weihnachtlich geschmückt und die kleinen Gassen mit den vielen Restaurants laden zu mexikanischem Essen ein.

Wir hatten für diesen Tag vorsichtshalber unsere Badesachen mitgenommen, die wir wegen des Regens und der kühlen Temperaturen leider nicht gebrauchen konnten. 😕 Nach einer langen Erkundung der Stadt ging es für uns zurück zu Fernanda, wo wir noch eine weitere Nacht verbrachten.

Am nächsten Tag ging es für uns früh nach Ciudad del Carmen - ein absolutes Paradis wenn es nicht gerade regnet! Wir hatten ein Hotel direkt am Meer und alles was wir sahen war Regen und totale Überflutung. Man konnte nichtmal die Verkehrsinseln sehen und unser Auto musste wirklich kämpfen, um da durch zu kommen. Deswegen haben wir den ganzen Tag nicht einmal das Hotel verlassen und sind am nächsten Tag direkt wieder losgezogen.

Festung Fuerte de San Miguel mit Blick auf den Golf von Mexiko kleine gemütliche Gassen

Donnerstag, 07.12.2017

Die Maya-Stadt Uxmal

Um die Uxmal Ruine besichtigen zu können, sind wir von Mérida nach Santa Elena gefahren. Hier haben wir übernachtet, um am nächsten Tag früh losfahren zu können. Es wurde dann aber doch 10:00 Uhr plus 2 Stunden Fahrt. So waren wir pünktlich zur Mittagshitze vor Ort. Den Eintritt von 446 $ (=22,00 € für beide) fanden wir ein bisschen happig, da Chichén Itzá fast den selben Preis hat. Aber egal, wir hatten gehört, dass es wunderschöne Ruinen sein sollen und davon wollten wir uns unbedingt selbst ein Bild machen.

Uxmal wurde 500 n. Chr. erbaut, spielte aber in den Jahren 900 und 1000 n. Chr. erst eine wesentliche politische Rolle. Das gesamte Uxmal Gebiet umfasst 37,5 km2, in dem ca. 25.000 Menschen gelebt haben. Durch die vielen Wasserquellen in der Umgebung, erschufen die Maya ein komplexes Trinkwassersystem, hatten Wasserkanister, die unter der Erde lagen und sogar das Regenwasser wurde aufgefangen und aufbereitet.

Tatsächlich hat uns Uxmal noch mehr gefallen als Chichén Itzá. Das gesamte Gebiet, was aus vielen verschiedenen Gebäuden besteht, ist viel beeindruckender. Jede noch so kleine Wand ist verziehrt mit Abbildungen der Götter oder anderen wichtigen Symbolen, woraus man heute schließt, dass diese die wichtigste kulturelle Handelsstadt der Maya war. Insgesamt gibt es hier drei hohe Gebäude, von denen man zwei betreten darf. Darunter fällt nicht die 'Zauberpyramide' der Mittelpunkt des Gebiets. Von der großen Plattform hat man einen guten Überblick über einen Teil des Areals. In Uxmal gibt es unzählige Tempel, Höfe, Paläste und andere Gebäude. Verlaufen kann man sich hier wirklich schnell, weil es einfach so viel zu entdecken gibt.

Wir finden es ist bis jetzt die schönste und beeindruckenste Maya Ruine, die wir gesehen haben. Ewig lange Gänge und Bauten, in denen man sich Stunden aufenthalten kann. Im Überblick wirkt alles sehr majestätisch. Es gibt riesige grüne Höfe umrandet von Säulengängen und meist einem hohen Gebäude, wie zum Beispiel der Pyramide.

Wer in der Nähe ist, sollte hier unbedingt mal vorbeischauen. 🙂

Zauberer Pyramide Nonnenviereck - der Hof ist umgeben von vier langen Gebäuden Wir sind auf dem Gouverneurspalast und schauen auf (v. l.): den großen Ballspielplatz, das Nonnenviereck, die Zauberer-Pyramide Verzierungen an allen Wänden

Mittwoch, 06.12.2017

MĂ©rida - Kulturhauptstadt Amerikas

Mérida wurde zur Kulturhauptstadt 2017 von Amerika ernannt und ist ist außerdem die Hauptstadt des Bundesstaates Yucatán und zudem das Tor zur Mayawelt - so nennt man die Stadt auf jeden Fall. Also durfte sie auf unserer Mexiko Reise natürlich nicht fehlen. In Mérida angekommen haben wir uns auf den Weg zur Touristeninformation gemacht, um zu erfragen, was es denn überhaupt alles zu sehen gibt. Denn außer dem berühmten Maya Museum wussten wir noch nicht wirklich etwas über die Sehenswürdigkeiten. Man hat uns ein paar Straßen, mehrere Kirchen, Museen und andere Ausstellunggebäude genannt, die wir unbedingt sehen müssen. Wir haben diesen Tag liebevoll den Kultur-Tag getauft.

Wir sind angefangen mit der Erkundung des Plaza Grande. Dieser ist umringt von wichtigen kulturellen Gebäuden, wie der Kathedrale von San Ildefonso, die von hunderten Maya-Arbeitern errichtet wurde, einem Museum für die Werke von einheimischen Künstlern, dem Gouverneurspalast und dem Rathaus. Mitten auf dem Plaza wurde eine riesige Krippe aufgebaut, bei der sogar ein Elefant das Jesuskind besuchte - wirklich beeindruckend. Als erstes haben wir die Kathedrale besichtigt. Eigentlich sieht sie von innen gar nicht so besonders aus, jedoch findet sich in der Mitte ein riesiges Jesuskreuz, was wir in dieser Größe noch nicht gesehen hatten. Von der Kathedrale sind wir zum Fotomuseum gelaufen, wo Fotos und Gemälde zu den Themen Pflanzen, abstrakte Collagen und Figuren ausgestellt waren. Danach sind wir die 'Calle 60' abgelaufen. An dieser Straße befinden sich die wichtigsten Gebäude. Von der Calle 60 gelangt man dann zur 'Paseo Montejo' - eine breite Prachtstraße, an der riesige Villen aus dem 19. Jahrhundert stehen. Diese Straße soll laut Stadtplaner an die Champs-Elysées aus Paris erinnern.

Als wir durch die Straßen gelaufen sind, vorbei an riesigen Weihnachtsbäumen, Schneemännern und Lichterketten, wurde uns wieder einmal bewusst: Weihnachten steht vor der Tür! Irgendwie ein komsiches Gefühl dieses Fest nicht mit der Familie, sondern am Strand mit Palmen zu feiern.

Zurück am Plaza haben wir einen kleinen Stand entdeckt. Wir fragten nach, was es hier gibt und man bot uns direkt zwei Freikarten für eine Besichtigung der Sixtinischen Kapelle an! Nein, nicht in Rom. Sie wurde hier in Mexiko nachgestellt und man kann sie besichtigen. Wir sind direkt losgefahren und haben uns erstmal tot gesucht. Unser Navi hat die richtige Straße irgendwie nicht gefunden. Nach einer Stunde haben wir das riesige Gebäude, was eigentlich kaum zu übersehen war, entdeckt und haben die Tour nur 5 Minuten später bekommen. Der freie Eintritt war nämlich nur bis 15:00 Uhr und wir hatten es mittlerweile 14:50 Uhr. Aber es hat alles geklappt. In der Kirche sind Fotos leider strengstens verboten, aber wer sie nicht kennt, kann ja mal googlen. Die Gemälde wurden auf Stoff gedruckt und dann in der exakten Form und Größe aufgehängt, so das man meinte man steht wirklich in Rom. Sogar der Boden war identisch, mit allen Formen und Rissen wie im Original.

Die Tour dauerte 30 Min. Nun sollte es endlich zum Museo Mundo del Maya, das Maya Museum gehen. Auf dem Weg dort hin entdeckten wir ein großes Shoppingcenter, wo wir unbedingt nochmal kurz vorbeischauen wollten. Danach ging es dann endlich weiter. Nur 2 Minuten entfernt, befindet sich schon das Maya Museum. Als wir beim Ticketschalter um 16:00 Uhr ankamen, nachdem wir schon das Parkticket gekauft hatten, erklärte man uns, dass das Museum nur noch eine Stunde geöffnet sei. Wir haben mehrere Personen gefragt, ob es sich für eine Stunde überhaupt lohnt, weil 300 $ (= 15,00 €) für eine Stunde abhetzen für uns viel Geld sind. Nach langem hin und her überlegen haben wir uns dagegen entschieden. Und leider sind wir danach auch schon zur nächsten Unterkunft gefahren (2 Stunden Fahrt), sodass wir auch am nächsten Tag nicht wieder her kommen konnten. Wir haben in Mérida viel mehr Zeit verbracht, als gedacht und dadurch leider, leider das Museum verpasst. Schade!

Trotzdem hatten wir einen tollen Kultur-Tag. Es war zwar mal was ganz anderes, aber hat auch Spaß gemacht, sich ein wenig weiter zu bilden.😀 Nur das Maya Museum hatte eben noch gefehlt. Wer also mal in Mérida sein sollte: Mind. 3 Stunden für das Museum einplanen und vor 14:00 Uhr da sein!

die große Krippe am Plaza Grande

Dienstag, 05.12.2017

Izamal - die gelbe Stadt

Izamal ist eine kleine Stadt, die fast ausschließlich aus gelb/ weißen Gebäuden besteht. Hier haben wir nach Chichén Itzá einen kleinen Abstecher gemacht und eine Nacht dort verbracht. In der Stadt sind noch viele kleine und eine etwas größere Maya Ruine erhalten, die alle kostenlos zugänglich sind. Die größte nennt sich 'Kinich Kak Moo' und wir haben sie als Aussichtspunkt genuzt, um die Stadt von oben zu entdecken. Izamal hat die touristische Auszeichnung 'Pueblo Mágico' erhalten (= Magischer Ort). Das bedeutet, dass die Stadt aufgrund ihres Charakters und Stil sehr sehenswert ist. Und ja das können wir nur bestätigen. Zwar gibt es hier nicht all zu viel zu entdecken, aber einen kurzen Besuch ist es auf jeden Fall Wert. Wir haben Izamal als Durchreise genuzt.

Warum ist die Stadt komplett in gelb gehalten worden? 1993 besuchte Papst Johannes Paul II Izamal, worauf die gesamte Stadt in gelb gestrichen wurde. Heute erinnernt eine Statue im Franziskanerkloster an ihn. Das Kloster ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Izamal. Zwei breite Treppen führen zu einem riesigen Platz hinauf, der mit 75 Säulen verziert ist. Im Kloster gibt es ein Museum, dass an den Besuch des Papstes erinnert. Das kann man für nur 5 $ p. P. (= 25 ct) auf jeden Fall mitnehmen und ist auch gar nicht so uninteressant.

Vom Kloster ging es für uns dann weiter durch die Stadt. Wir haben uns ein paar Ruinen angeschaut, bis wir dann zur Kinich Kak Moo Ruine gelangt sind, wo wir den Blick von oben auf die Stadt genossen haben. Nach einem typisch mexikanischem Essen ging es für uns dann zurück in unser Hotel. Ja, wir schlafen in einem Hotel!! (Das war das günstigste was wir bekommen konnten) Hier sind wir erstmal in den Pool gesprungen, denn die Hitze ist hier kaum auszuhalten.

Franziskanerkloster Franziskanerkloster - rechts und links gehen breite Treppen hinauf

Dienstag, 05.12.2017

Chichén Itzå

Chichén Itza ist die wohl bedeutenste Maya Ruine in Mexiko und zieht viele Touristen an. Jeder will eines der neuen Weltwunder einmal gesehen haben - so natürlich auch wir. Am frühen Morgen machten wir uns auf, damit wir pünktlich um 08:00 Uhr da sind. Das hatten wir auch geschafft, aber es waren schon zahlreiche Tourbusse vor Ort und viele andere Touristen. Trotzdem wurde es nicht wirklich voll, denn die gesamte Fläche umfasst 1547 Hektar - davon ist aber vieles nicht für Touristen zugänglich. Das beeindruckenste Gebäude ist auf jeden Fall das Castillo (= Burg/ Schloss). Dies ist eine 30m hohe Pyramide, die in der Mitte von Chichén Itzá liegt. Man vermutet, dass das Oberhaupt seinen Thron im Tempel auf der Pyramide hatte.

Ein weiteres beeindruckendes Gebäude ist der 'große Ballspielplatz'. Es ist ein riesiges Gelände, bei dem früher ein Ballspiel durchgeführt wurde. Dieses Spiel gab es in fast jeder Maya Ruine. Hierbei mussten zwei Personen gegeneinander antreten und versuchen, einen Ball durch einen Ring zu schießen. Es durften aber nur Hüfte, Schultern und Brust benutzt werden. Der Verlierer wurde dann enthauptet und als Opfer den Göttern geschenkt. Ein wenig vom Hauptplatz entfernt, gelangt man zur Cenote Sagrado, wie sie heute genannt wird. Hier haben die Maya ihre Opfer den Göttern gebracht, denn Forscher haben zahlreiche Skelette am Boden gefunden.

Die Maya haben ihre Geschichte als Hieroglyphen in die Gebäude eingemeißelt. So kann man heute vermuten, und aus vielen weiteren Faktoren erschließen, wie die Maya gelebt haben. Sie waren für die damalige Zeit sehr gut organisiert, hatten einen Zentralen Platz, Bäder, verschiedene Tempel, Kirchen, Gräber. Sie waren unheimlich schlau und haben riesige Städte ohne Hilfsmittel, wie Räder oder Eisenwerkzeuge erschaffen. Gold und Silber wurde nur sehr selten für Verzierungen genutzt.

Zwei Stunden sind wir von Templen zu Hallen und riesigen Plätzen gelaufen. Wir finden es unfassbar beeindruckend, wie man so etwas erschaffen konnte und wie schnell auch alles wieder verlassen wurde. Eine so verbreitete Hochkultur ist einfach verschwunden. Warum, wird man wohl nie genau erfahren.

Chichén Itzá: eine riesige Fläche mit so vielen verschiedenen Gebäuden, die alle wieder ganz anders aussehen und für etwas anderes genutzt wurden. Wahnsinn! Wer in Mexiko ist, sollte Chichén Itzá auf keinen Fall verpassen!

El Castillo - rechts restauriert, links & mitte nicht Halle der 1.000 Säulen - wirklich riesiges Gelände der große Ballspielplatz - wer genau hinschaut, kann die Reifen an den Wänden erkennen Hieroglyphen an den Wänden der Tempel

Montag, 04.12.2017

Cenoten X'kekén & Samulå

Da sich in der Gegend von Valladolid sehr viele Cenoten befinden, mussten wir uns die besten raussuchen. Wir haben uns einen Tag die Cenoten X'kekén und Samulá angeschaut. Diese liegen nur 2 km von Valladolid entfernt, also sehr schnell zu erreichen. Die beiden Cenoten trennen nur 300 m voneinander. Sie sind von außen nicht sichtbar, denn es sind Höhlen. In der Cenote Samulá gibt es noch ein etwas größeres Loch in der Decke, durch das Licht hinein scheint. Bei der Cenote X'keken hat man hingegen das Gefühl, durch eine Tropfsteinhöhle zu schwimmen. Riesige Stalagtiten kommen von der Decke, die sogar schon das Wasser erreichen.

Unsere erste Höhle, die es zu besuchen galt war Samulá - die mit dem größeren Loch in der Decke. Es führte eine Treppe hinunter, wir bogen langsam um die Ecke, Matthijs lief vor. Auf einmal hörte ich nur: "Oh mein Gott, Franzi!" Wir liefen beide zum Geländer und waren sprachlos. Wir schauten von oben auf die Cenote herab, standen aber in der Höhle und waren hin und weg. Sowas hatten wir noch nie zuvor gesehen und wir sind immer wieder aufs neue fasziniert, was unsere Natur alles erschaffen kann. Wir standen einige Minuten einfach am Geländer, machten Fotos und bewunderten das, was wir gerade sahen. Eigentlich nur eine mit Wasser gefüllte Höhle, aber es war glasklares Wasser, in einer riesigen Höhle mit einem Loch in der Decke, was einen traumhaften Lichtschein ins Wasser wirft.

Wenn sich Kalkstein auflöst, entstehen Höhlen und unterirdische Wasserläufe. Stürzt nun eine Höhlendecke ein, so entsteht eine Tagöffnung (=Cenote), die sogar bis zum Grundwasser reichen kann. Die Maya haben diese Cenoten als Eingang in die Unterwelt angesehen und sie deshalb als Opferstätte genutzt. Deshalb haben Forscher an den Böden zahlreiche Skelette von Menschen gefunden. Man vermutet, dass die Cenoten ein Grund für die große Verbreitung in Yucatán waren, denn durch die Höhlensysteme, die zum größten Teil unter Wasser stehen, hatten die Maya eine Grundversorgung an Wasser. Somit konnten sie auch langen Dürreperioden standhalten. Die drei längsten Unterwasserhöhlensysteme befinden sich übrigens alle auf der Yucatán Halbinsel in Mexiko.

Diese beiden Höhlen sind auf jeden Fall zu empfehlen und kosten zusammen 6,25 € Eintritt p. P. Vielleicht reicht auch eine Höhle für 4,00 € p.P., da sie sich beide relativ ähnlich sind. Trotzdem könnten wir uns nicht für eine entscheiden, da beide etwas besonderes haben und sie dann doch wieder zu unterschiedlich waren. Auf jeden Fall empfehlenswert!

Cenote Samulá Lianen schwingen in der Cenote X'kekén Stalagtiten, die ins Wasser reichen das ist übrigens unser Auto für 3,5 Wochen! :) - Nissan March

Sonntag, 03.12.2017

Ek' Balam - unsere erste Maya Ruine

Von Río Lagartos ging es weiter nach Valladolid. Hier haben wir für drei Nächte ein wirklich tolles Hostel gefunden. Valladolid ist für unsere nächsten Aktivitäten der Ausgangspunkt. Am nächsten Tag, gleich morgens um 08:00 Uhr sind wir nach einem sehr guten, selbstgemachten Frühstück zu unserer ersten Maya Ruine 'Ek' Balam' gefahren. Um 08:00 Uhr macht diese auf, wir waren um 08:40 Uhr vor Ort. Trotzdem war der gesamte Parkplatz wie leergefegt und die Ticketschalter waren mit Gittern verschlossen. Das fängt ja gut an! Wir fragten einen Mitarbeiter, warum es noch nicht geöffnet hat und ob man die Ruine heute überhaupt noch besuchen kann. Er sagte, dass sie pünktlich um 08:00 Uhr die Türen öffnen. Wir waren verwirrt, es war ja schon längst nach 08:00 Uhr. Bis wir dann endlich herausgefunden hatten, dass im Bundesstaat Yucatán (auch schon in Río Lagartos) die Zeit nochmal um eine Stunde zurückgestellt wird. Cancún hingegen liegt im Bundesstaat Quintana Roo und liegt in einer anderen Zeitzone. Aber auch nur im Winter! 😀

15 Minuten haben wir noch vorm Eingang gewartet, dafür waren wir aber die aller ersten, die das Gelände betreten durften. Und wir hatten es sogar noch ziemlich lange für uns alleine. Ab 08:30 Uhr kamen dann langsam ein paar Tourbusse, und Collectivos angefahren. Als erstes sind wir auf den höchsten und größten Bau der Ruinen hochgeklettert und wir hatten einen genialen Ausblick über die Ruinen und konnten dank des guten Wetters sehr weit gucken. Man war zwar nur von Bäumen umgeben, aber es wahr sooo schön! Sowieso war es sehr beeindruckend und wie immer fragt man sich: Wie haben die das gemacht? Wie sah das Leben aus? So gerne würde man noch einmal die Zeit zurückspulen, um dabei zu sein. Doch wer waren denn nun die Maya?

Die Maya-Kultur war eine hochentwickelte Kultur, deren Anfänge sogar bis 2.500 v. Chr. zurück gehen. In Zentralamerika (Mexiko, Belize, Guatemala, Honduras) hatten sie sich das Maya-Reich aufgebaut. Bis heute gibt es noch vereinzelte Maya, die allerdings nicht besonders viel über die Vorfahren wissen. Sie waren besonders bekannt für den Anbau von Mais, die Mathematik und die sehr genauen Maya-Kalender. Die Kultur wurde in zwei Klassen eingeteilt: die Arbeiter und die Elite. Die Arbeiter waren klein und mussten schwere Arbeit verrichten, während die Elite reich an Nahrung war, größer war, reisen konnte und das gesamte Wissen hatte. Nur sie durften oben auf die Tempel hinaufsteigen - das war die optische Klassentrennung. Bis heute weiß man nicht genau, wie die Maya Kultur untergegangen ist, aber man geht davon aus, dass die Klassentrennung ein Grund war, denn das Wissen über viele Dinge, wie z. B. der Kultur und der Vorfahren, war nur einem bestimmten Kreis der Elite erlaubt und wurde deshalb nicht an viele Maya weitergegeben. Zwischen 600 und 900 n. Chr. erreichte die Maya-Kultur ihre Blütezeit, bis sie kurz danach aus unerklärlichen Gründen zusammenbrach. 

Es war nicht nur der Tag, andem wir unsere erste Maya Ruine besuchten, sondern auch unsere erste Cenote! Gegen 10:00 Uhr sind wir zur 1,5 km entfernten Cenote (=Wasserloch) gelaufen. Von diesen Cenoten gibt es extrem viele in Mexiko und wir werden noch einige besuchen. An diesem Tag haben wir uns zur Cenote X'chancé aufgemacht. 2,50€ Eintritt kostet es pro Person und es hat sich sowas von gelohnt! Wir waren wieder die aller ersten und konnten ganz alleine in der Cenote schwimmen gehen. Wir haben nachgefragt: diese Cenote ist 30m tief. Es gibt in Mexiko sogar vereinzelte mit bis zu 100m Tiefe. Viele Cenoten sind unterirdisch miteinander verbunden und bilden so ein riesiges Unterwasser System, welches die Maya früher genutzt haben, um den Göttern ihre Opfer zu bringen. Sowohl Menschen, als auch andere Opfergaben.

Gegen 13:00 Uhr waren wir auch schon wieder im Hostel und haben uns den restlichen Tag auf unserer Dachterasse entspannt. Ek' Balam und die Cenote X'chancé sind auf jeden Fall einen Besuch wert! Bei der Cenote sollte man allerdings vielleicht bis Mittag warten, da das Licht dann genau senkrecht ins Wasser scheint. Das war auch der Tipp von Tony aus Río Lagartos. 🙂

Cenote X'chancé 

Samstag, 02.12.2017

Ría Lagartos BiosphÀrenreservat

Von Chiquila sind wir direkt nach Río Lagartos gefahren. Hier haben wir eine Nacht bei einer mexikanischen Familie übernachtet, die drei kleine Zimmer vermietet. Wir sind nach Río Lagartos gekommen, um eine Bootstour durch das Naturreservat Ría Lagartos zu machen. Dieses ist ein Naturschutzgebiet, indem viele Arten von Vögeln und ganz besonders Flamingos und Pelikane das ganze Jahr über ihr zu Hause finden. Tony - unser Gastgeber - hat uns angeboten, diese Tour privat mit seinem Boot zu machen. Nach einigen Preisvergleichen haben wir uns dafür entschieden. So waren wir nur zu zweit auf diesem Boot und durften selber bestimmen, wann es los geht und wie lange wir wo bleiben wollen. Die Tour ist mit ca. 40,00 € relativ teuer, aber es hat sich gelohnt!

Um 09:00 Uhr ging es ab aufs Speedboot von Tony. Doch das Speedboot wollte nicht so schnell, wie er es gern wollte. Irgendwas funktionierte mit dem Motor nicht richtig und so mussten wir nochmal auf ein anderes Boot umsteigen - leider auch mit einem anderen Guide. Nach dem kleinen Zwischenfall fuhren wir umringt von mächtigen Mangroven über das Gewässer. Nach nur 5 Minuten Fahrt wurde das Boot auf einmal langsamer und wir fuhren ganz nah an die Mangroven heran. 'Ein Krokodil!' sagte unser Guide. Was er schon von mehreren Metern Entfernung entdeckt hatte, sahen wir nicht mal als wir direkt davor standen. đŸ˜€ Aber es lag tatsächlich ein großes Krokodil im Wasser. Es bewegte sich nicht, sondern sonnte sich nur. Wir fuhren immer näher heran, ich wurde langsam ein wenig panisch. Doch unser Guide musste noch einen draufsetzten. Er wollte unbedingt, dass sich das Krokodil bewegt und fuhr so nah dran, dass unser Boot die Schnauze berührte! Erst dann hat sich das Krokodil bewegt und schwomm in aller Ruhe davon. Total beeindruckend so ein riesiges Tier aus der Nähe zu sehen, aber trotzdem auch ein bisschen beängstigend. Normalerweise heißt es, dass man Krokodile nur mit viel Glück sieht. Wir haben insgesamt 5 verschiedene entdeckt und alleine dafür hat sich das Geld dann schon gelohnt. đŸ˜€ Wahrscheinlich muss gerade eine besondere Zeit sein, um sie zu sehen oder unser Guide hat einfach verdammt gute Augen. Von kleinen bis großen Krokodilen war auf jeden Fall alles dabei! Wahnsinn!

Unsere Fahrt ging weiter mit dem Ziel, zum 'pinken See' zu gelangen. Auf dem Weg dorthin konnten wir so viele Vögel beobachten: Adler, Pelikane, Kormorane und viele weitere, von denen wir die Namen nicht kennen. Beim pinken See kamen wir aus dem Staunen schon fast nicht mehr raus. Hunderte Flamingos haben sich hier niedergelassen. Ein pinker See mit pinken Flamingos - beeindruckend.

Aber warum ist der See pink? Dahinter steckt eine einfache Antwort: Das Wasser in dem See ist sehr salzhaltig, weshalb Mikroorganismen, wie Algen und Salzwasserkrebse, Naturfarbstoffe produzieren, um in diesem Wasser leben zu können. Je mehr Wasser im See verdunstet, desto höher ist die Konzentration an Mikroorganismen. Diese produzieren besonders den Naturfarbstoff Beta Carotin, der das Wasser pink färbt. Flamingos und Shrimps nehmen diese Farbstoffe durch ihr Futter auf, was auch der Grund für ihre pinke Farbe ist.

der pinke See - in den Sommermonaten soll er noch eine viel stärkere Farbe haben

Vom pinken See aus, ging es ein kleines Stück weiter zu einem Strandabschnitt. Ich wollte aus dem Boot klettern und sackte ordentlich im weichen Boden ein. Der Boden war ein seltsames Salz-Schlamm-Sand-Gemisch, was aber sehr gut für die Haut sein soll. Unser Guide suchte für uns von verschiedenen Stellen den reinen Salz-Schlamm, welcher tiefer im Boden liegt. Wir durften uns dann damit einreiben und hatten so ein wunderbares Salzpeeling. Danach ging es für uns aufs Boot und unser Peeling begann während der Fahrt durch den Wind zu trocknen. Zum Abschluss fuhren wir zu einem kleinen Strand an der Flussmündung zum Meer. Hier wuschen wir unser Peeling wieder ab und hatten danach eine wirklich weiche Haut. Danach ging es für uns schon wieder zu Tony zurück, der uns erklärte, dass sich eine Angelschnur in seinem Motor verfangen hatte. Er gab uns außerdem noch ein paar Tips für die nächsten Tage mit auf dem Weg. Wir verabschiedeten uns von der Familie und von Río Lagartos.

Salzpeeling :)