Berichte von 07/2018

Montag, 16.07.2018

London - eine schöne Zeit mit Freunden :)

Wir sind in Europaaaaa! Das hat einen ganz besonderen Grund, denn es geht für uns zur Hochzeit von Vero und Jos. Von Taipeh ging es nach Guangzouh in China, von dort 12 Stunden weiter nach Amsterdam, um dann weiter nach London zu fliegen. In Amsterdam hatten wir einen ziemlich langen Aufenthalt, bei dem wir uns so einige Gedanken gemacht haben. Zurück in Europa, nur ein paar Stunden von zu Hause entfernt ließen wir alle Eindrücke auf uns wirken, die wir nun schon ein Jahr nicht mehr so erlebt hatten. Nach ein paar Schlafstunden ging der Flieger dann endlich weiter nach London Heathrow, wo wir noch 9 Stunden auf Franzy, Franzi und Flu warteten, denn wir haben uns für die nächsten vier Tage zusammen einen Mietwagen und eine Wohnung gemietet. Zum Glück sind wir lange Flughafenaufenthalte gewöhnt, so war es für uns ein Kinderspiel die Zeit rumzukriegen. Das Wiedersehen war wirklich unbeschreiblich! Endlich mal wieder bekannte Gesichter! 😀

Wir tauschten für die Hochzeit also das erste Mal unsere Backpacking-Klamotten gegen Kleid und Anzug, ich hatte seit langem mal wieder Schminke im Gesicht, hohe Schuhe an und meine Fingernägel wurden auch lackiert. Das war sehr ungewohnt, den jeweils anderen in so einem „Kostüm“ zu sehen. Gefeiert wurde im kleinen Ort Stow-on-the-Wold nur eine Stunde von London entfernt. Die idyllische Kleinstadt besteht aus den typischen sandfarbigen Bruchsteinhäusern, die dem Ort einen besonderen, ländlichen Charme verleihen. Auch unser Airbnb-Haus sah so aus! Noch ein Grund, weshalb wir uns an diesen Tagen so pudelwohl gefühlt haben.

Unsere vier Tage hier haben wir auf jeden Fall genossen. Neben der Hochzeit waren wir picknicken, brunchen, shoppen, sind durch die kleine Stadt geschlendert und wir hatten eine wundervolle Zeit mit Freunden aus der Heimat! 🙂

Am 16.07. ging dann unser Flug, der uns nach 386 Tagen endlich zurück nach Deutschland beförderte, genauer gesagt nach Köln. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge stiegen wir in diesen Flieger ein und waren nur kurze Zeit später genau an dem Flughafen, wo am 27.06.2017 unsere Reise startete. Was für ein seltsames Gefühl! Da wir erst um 22:00 Uhr gelandet sind, verbrachten wir noch eine Nacht in Köln, um am nächsten Tag die endgültige Heimreise anzutreten.

im Hintergrund kann man unsere Airbnb erkennen :) 

Donnerstag, 12.07.2018

Zurück in Taipeh!

Wir sind zurück in Taipeh! Dort wo unsere Taiwan Reise begann, sogar im selben Hostel. Drei Tage haben wir zum Schluss nochmal für Taipeh eingeplant. Ursprünglich wollten wir das gute Wetter ausnutzten, denn der Yangmingshan Nationalpark stand ja noch auf unserer To-Do Liste. Außerdem sind wir einfach verliebt in diese Stadt und wollten unsere letzten Tage hier noch einmal genießen. Den Yangmingshan Nationalpark haben wir leider wieder nicht gesehen, denn diesmal war es ein Taifun, der unsere Pläne durchkreuzte. Kein Scherz. Regen und Wind den ganzen Tag, die Geschäfte schlossen um 17:00 Uhr, Supermärkte um 18:00 Uhr und Metrostationen waren total überfüllt. Taifune sind hier keine Seltenheit, deshalb werden zur Sicherheit alle öffentlichen Gebäude geschlossen und alle Fensterscheiben abgeklebt. Wirklich viel haben wir von dem Taifun nicht mitbekommen, in der Nacht soll es aber schon etwas schlimmer gewesen sein. Da waren wir jedoch schon im Land der Träume. Tagsüber wurde uns aber trotzdem nicht langweilig, denn wir mussten noch so einige Einkäufe tätigen für ein ganz besonderes Ereignis. Unsere Taiwan-Reise geht hier in Taipeh zu Ende und wir ziehen weiter auf den nächsten Kontinent, so viel sei verraten. 

Wie hat uns Taiwan denn nun gefallen? Seeeehr gut! Taiwan ist wirklich klein, das macht das Reisen von A nach B so unkompliziert und schnell, sodass auch ein zick-zack abfahren (wie unseres) keine wirklichen Umwege bedeutet. Die Züge und Busse sind bequem, haben Wifi, Steckdosen und reichlich Beinfreiheit. Sowieso ist das Internet hier in Taiwan der hammer. Super schnell, überall zu empfangen und das an den abgelegensten Orten. Taiwan ist zwar ein sehr modernes Land, jedoch kommt das schmutzige, asiatische doch noch irgendwie durch. Wir finden das nicht schlimm, im Gegenteil, es verleiht den Städten etwas Leben. Auch an Vielfalt hat das Land einiges zu bieten. Es gibt Berge, Seen, Tropenklima mit Stränden und lange Fahrradrouten. In keinem anderen Land sind wir bisher so oft Fahrrad gefahren! Wir denken, dass es Aktivurlaubern hier besonders gut gefallen würde, man muss jedoch viele Touren weit im Voraus buchen (das ist ja nicht so unser Ding). Taiwan ist definitiv ein unterschätztes Reiseziel, über das viele auch gar nichts wissen, bzw. das Land nicht einmal kennen. Uns ging es da ja nicht anders. Es bietet jedoch einen sehr guten Einblick in die chinesische Kultur und Geschichte und zudem ist es viel billiger als erwartet. Wir haben wirklich mit hohen Preisen gerechnet und sie im Bereich Unterkunft zum Beispiel auch gefunden, aber alles andere war zu unserer Überraschung erstaunlich günstig. Nationalparks, Tempel oder viele andere Sehenswürdigkeiten kosten keinen oder nur sehr wenig Eintritt. Wenn man nichts gegen Fertiggerichte hat, dann ist zum Essen 7-eleven oder FamilyMart die beste und günstigste Option. Hat man jedoch Lust auf Restaurants muss man natürlich mehr Geld einplanen. Aber wenn man will, geht es günstig. Sogar sehr günstig. Taiwan hat wirklich viel zu bieten, die Menschen sind die freundlichsten, hilfsbereitesten und großzügigsten Menschen, die wir auf unserer Reise bisher kennen gelernt haben. In keinem anderen Land wurden wir so oft gefragt, ob wir Hilfe brauchen und noch nie hat jemand uns so oft im eigenen Land willkommen geheißen. Auch vor der Sprache braucht man keine Angst haben, mit Händen und Füßen geht alles, wirklich alles! Und begrüßt man die Taiwaner mal mit einem 'Ni hao' oder bedankt sich mit einem 'Xiexie', sind sie komplett aus dem Häuschen und freuen sich des Lebens. Ich glaube man merkt, wie begeistert wir sind.  Empfehlen würden wir diese wunderschöne Insel auf jeden Fall, wir hätten hier auch noch locker zwei Wochen länger bleiben können, aber nach 31 Tagen ist für uns Schluss mit Taiwan, Schluss mit Asien.

Montag, 09.07.2018

Sonne-Mond-See

Wie im vorherigen Blogbeitrag bereits erwähnt, ging die Fahrt weiter zum Sonne-Mond-See. Dieser liegt in der Mitte der Insel Taiwan auf 760m Höhe. Durch die angenehmen Temperaturen ist der See nicht nur bei ausländischen Touristen sehr beliebt, sondern auch die Einheimischen kommen gerne für Wochenendausflüge oder sogar zu Hochzeitsreisen hier her. Der See und seine umliegende Landschaft gelten nämlich als sehr romantisch. Ursprünglich diente der See aber nicht zur Erholung, sondern wird bis heute als Wasserkraftwerk genutzt, welches bis 1960 sogar ganz Taiwan mit Strom versorgte. Warum der Name? Der Umriss des Sees soll zur Hälfte die Umrisse der Sonne und zur anderen Hälfte die Mondsichel darstellen. Wir konnten dieses jedoch nicht genau erkennen. Einige sagen auch es sind die verschiedenen Wasserfarben, die Sonne und Mond darstellen (haben wir jedoch auch nicht entdecken können 😀).

Wir sind am Nachmittag mit dem Bus am Visitor Center des Sonne-Mond-Sees angekommen und mit einem anderen Bus direkt zu unserer Unterkunft gefahren. Unser Hostel 'perBed', war das günstigste mit guter Lage was wir finden konnten und kostete uns für 2 Nächte in einem Mehrbettzimmer ganze 90€! Na ein Glück, dass wir unsere Gutscheine haben, sonst wäre das wohl unsere teuerste Unterkunft auf der gesamten Reise geworden.  Das Hostel war dafür aber auch sehr sauber, Frühstück gab es inklusive, man hat in kleinen zeltartigen Betten geschlafen und die Decke wurde liebevoll mit Lichterketten bedeckt. Also eine echte Wohlfühl-Atmosphäre. Unser Hostel lag direkt am See im kleinen Gebiet Ita Thao, welches für den Nachtmarkt mit dem leckeren Essen bekannt ist. Direkt nach unserer Ankunft liefen wir die wenigen Meter zum Markt und probierten uns durch die verschiedenen Stände. Da es wieder mal in Strömen regnete blieben wir den Rest des Tages im Hostel. Für den Abend wurden wir vom Hostelmitarbeiter zu einem gemütlichen Live-Konzert eingeladen, bei dem uns eine Taiwanerin mit ihrer Gitarre sowohl auf Chinesisch als auch auf Englisch wunderschöne Lieder vorspielte. Nach dem zweistündigen Live-Konzert ging es dann ab ins Bett. 

Die Wettervorhersagte für den nächsten Tag zeigte nichts Gutes. Regen ab 10:00 Uhr, den ganzen restlichen Tag. Als wir um 08:00 Uhr am Frühstückstisch saßen, hätte das Wetter schöner nicht sein können. Also ging es direkt nach dem Frühstück los, um einen Fahrradverleih zu suchen. Wir haben schon während unserer gesamten Taiwanreise bemerkt: Taiwaner sind keine Frühaufsteher. Somit viel es uns um 09:00 Uhr ziemlich schwer überhaupt irgendwas zu finden, was bereits geöffnet hat. Nach vergeblicher Suche ging es für uns zurück zum Hostel, wo wir nochmal nachfragten. Dieser sagte uns einen Shop, der dann auch tatsächlich geöffnet hatte. Am Fahrradladen angekommen, mussten wir eine Entscheidung treffen: E-bike, ja oder nein? Ich glaube wir haben noch nie so eine gute Entscheidung getroffen. Wir sind das erste mal mit einem E-bike unterwegs! Und das absolut zurecht. Um es vorweg zu nehmen, die 30km Fahrradstrecke um den See gehen immer wieder bergauf und bergab und das nicht nur für ein paar Meter, sondern für ganze Kilometer. Durch unser E-bike (was absolut nicht heißt, dass es nicht anstrengend war, das war es immer noch!) machte das Fahren einfach viel mehr Spaß, man musste sich nicht ganz so die Berge hochquälen und man hat auch noch Seitenstraßen mitgenommen, die wir sonst wahrscheinlich nie gesehen hätten. Also sollte jemand den See umrunden wollen, nehmt unbedingt ein Fahrrad mit Unterstützung, der Weg ist nämlich echt hart. 

Unser Weg führte uns zunächst den ganzen Berg hinauf zum Wenwu-Tempel. Von hier hatte man einen einzigartigen Blick über den gesamten See. Wir dachten eigentlich auch, dass dies' die höchste Stelle des Sees sei, doch wir wurden eines Besseren belehrt. Nachdem wir eine erste Pause am Tempel eingelegt hatten, ging es weiter zur Ci-En-Pagode die wirklich höchste Stelle des Sees. Hätten wir keine E-bikes gehabt, während wir niemals dort hochgefahren, denn es ging nochmal ein ganzes Stück wieder bergauf in eine kleine Seitenstraße. Oben mit dem Rad angekommen, mussten wir weitere 700m Treppenstufen laufen. Dann endlich sah man diesen einzigartigen Tempel in 954 m Höhe. Die Ci-En-Pagode ist 46m hoch, sodass die Spitze in genau 1.000 Höhenmetern liegt. Da wollten wir natürlich auch noch hin und so ging es die restlichen Treppenstufen hinauf in den Turm - und es hat sich gelohnt! Die Aussicht war wirklich unschlagbar und jeden Schritt wert. Wieder unten an der Hauptstraße angekommen, durften wir das erste mal die langen bergab Strecken genießen. Das macht auf jeden Fall Spaß. Wir hielten immer mal wieder an um die Aussicht zu genießen, bis wir nach 15km eine etwas größere Pause einlegten. Unter einer Autobrücke hatte sich ein kleines Restaurant niedergelassen, wo wir uns Smoothies und Kaffee gönnten, um uns für die zweite Hälfte ordentlich zu stärken. (Bis jetzt hatte es übrigens immer noch nicht geregnet!!) Die Fahrt ging weiter durch wunderschöne Parkanlagen und an der kleinen Stadt vorbei, in der sich neben dem Visitor Center auch die meisten Hotels befinden. Danach hielten wir noch an einem weiteren Tempel und kehrten dann zu unserem Hostel zurück. Zum Abendessen gab ging es wieder zum Markt. Wir hatten den ganzen Tag sehr gutes Wetter, nur am Abend fing es wieder zu regnen an, aber da waren wir ja bereits wieder zurück. 

Da das Wetter am nächsten Morgen wieder so gut war, haben wir uns dazu entschieden, mit der Seilbahn zu fahren, die über zwei Berge zu einem Freizeitpark führt. Der Freizeitpark war uns zu teuer, weshalb die Fahrt ausreichen musste. Auch wenn man am anderen Ende ohne Parkeintritt nicht viel machen kann, hat sich die Fahrt trotzdem irgendwie gelohnt. Man hat noch einmal wundervolle Ausblicke über den See, auf die umliegenden Berge und irgendwie hat Seilbahn fahren doch immer etwas cooles. Wieder am See angekommen, liefen wir zurück zu unserer Unterkunft, packten unsere Sachen und machten uns auf den Weg in die nächste Stadt. 

Wenwu Tempel Sonne-Mond-See :) Ci-En-Pagode Crystal Cabin - eine Gondel mit Glasboden Seilbahn fahren!

Freitag, 06.07.2018

Taichung & das bunte Dorf

Taichung ist eine Millionenstadt in der Mitte Taiwans und wird für viele als Ausgangspunkt zum Sonne-Mond-See genutzt. So auch für uns. Trotzdem haben wir uns dazu entschieden noch zwei Nächte hier zu verbringen, um uns die Stadt ein bisschen genauer anzuschauen. Doch bevor es für uns nach Taichung ging, sind wir zunächst nach Tainan gefahren, der ältesten Stadt Taiwans. Sie ist bekannt für die vielen Tempel, in denen man die Grundsätze der chinesischen Kultur wiederfinden kann. Auch hier haben wir drei Nächte verbracht, allerdings haben wir es nicht wirklich in die Stadt geschafft, denn der heftige Regen hat all' unsere Pläne gestrichen. Bereits bei unserer Ankunft fühlte es sich an, als ob die Welt unterging. Alle Geschäfte standen unter Wasser, es regnete sogar durch die Decke und die Straßen waren überflutet. Während dem 5-Minuten-Weg vom Bus zum Hotel wurden wir trotz Regenjacke UND Regenponcho pitsche patsche nass. Zu unserem Glück hatten wir ein sehr großes Doppelzimmer mit eigenem riesigen Bad. So konnten wir es also die zwei Tage gut aushalten. Auch Frühstück war inklusive, sodass wir nur zum Abendessen durch den Regen mussten. War auch mal ganz schön. 😀 An unserem Abreisetag wurden wir sogar vom Hotelmitarbeiter kostenlos zum Bahnhof gebracht, ohne dass wir überhaupt nachfragen mussten. Wieder einmal ein Beweis wie herzensgut die Taiwanesen sind. 

In Taichung angekommen, konnten wir die 1,3 km zu unserem Hotel laufen. Ja, auch hier haben wir ein eigenes Doppelzimmer in einem Hotel. Da wir noch so viele Gutscheine haben (die wir erst vor kurzem entdeckt haben), können wir uns jetzt auch schonmal ein Doppelzimmer leisten. Juhu! Am nächsten Tag ging es früh raus. Nach einem Frühstück im 7-eleven nahmen wir den Bus zum 30 Minuten entfernten Rainbow Village. Dies' ist heute ein kleiner 'Touristenpark' mit 5 bemalten Häusern. Die Siedlung bestand einst aus 1.200 Häusern, in denen nur Soldaten lebten. Da die Gebäude jedoch heruntergekommen waren, wollte die Regierung sie abreißen lassen und bot den Bewohnern sogar Geld, damit sie ihre Häuser verlassen. Der pensionierte Soldat Huang Yong-Fu fing jedoch an die Häuser zu bemalen, um sie so vor dem Abriss zu retten. Die Regierung ließ 5 Häuser stehen, darunter sein eigenes, weshalb heute nur noch Huang Yong-Fu und seine Familie in dem Gebiet leben. Huang ist heute 95 Jahre alt und wenn er kann, malt er weiter. Allerdings nur in der Nacht, wenn er ganz alleine ist, denn die kleine Siedlung ist heute täglich als Kunstpark für Touristen geöffnet. Die Häuser sind wirklich wunderschön mit Tiermotiven und Figuren in allen möglichen Farben bemalt. Auch die Böden wurden nicht ausgelassen. Wir waren begeistert von diesem kleinen Dorf und hoffen natürlich, dass es noch viele Jahre bestehen bleibt. 

Danach ging es für uns wieder mit dem Bus zurück zum Hotel. Auf die Frage "Was gibt es denn hier noch so sehenswertes?" Konnte uns das Hotel nicht wirklich eine Antwort geben, auch die Internetrecherche brachte uns nicht weiter. Also suchten wir uns die nächste U-bike Station und fuhren kreuz und quer durch die Stadt. Für den Abend entschieden wir uns dazu, zum Strand zu fahren, der eine Stunde entfernt liegt. Hier soll man einen unglaublichen Sonnenuntergang genießen können - wenn es nicht gerade bewölkt ist. 😀 Natürlich war es das und so blieb dieser wunderschöne Sonnenuntergang aus. Wir sind aber trotzdem ein wenig am Ufer entlang spaziert, mussten aber zeitig zurück sein, da der letzte Bus um 19:30 Uhr fuhr. Schade! 

Am nächsten Tag mussten wir dann schon wieder unsere Rucksäcke packen, denn es ging zum Sonne-Mond-See! 🙂

mit dem U-bike durch Taichung :)

Sonntag, 01.07.2018

Heißluftballon-Festival in Taitung!

Unser wunderschöner Kurzurlaub in Kenting ging zu Ende und wir fuhren mit Bus und Zug wieder zurück an die Ostküste. Wir haben unsere gesamte Taiwan-Reise um den 30.06. geplant, denn an diesem Tag war der Startschuss für das Hot Air Balloon Festival 2018 in Taitung!!! Wenn man schon mal in Taiwan ist, will man das ja auf keinen Fall verpassen und so ging es mit ein paar Umwegen nach Taitung. Nachdem wir unser Gepäck im Hotel abgegeben hatten, ging es auch schon sofort los. Bereits auf dem Weg zum Busbahnhof sah man in der ganzen Stadt kleine Mini-Heißluftballons die überall verteilt in Bäumen und an Gebäuden hingen. Am Busbahnhof angekommen, nahmen wir den Shuttlebus, der extra für dieses Event auf direktem Wege zum Festivalgelände fuhr. Die Fahrt sollte eine Stunde dauern und zurück sollten wir laut Aussage eines Mitarbeiters den Zug nehmen, da so spät keine Busse mehr fahren würden. Ok. Wir nahmen den letzten Bus zum Festival um 16:30 Uhr. Dieser war mehr als überfüllt, man quetschte sich eng an eng irgendwie noch mit rein. Aus der einstündigen Fahrt, wurden dann zwei Stunden, denn den zähfließenden Verkehr hatte wohl keiner mit einberechnet. Auf dem Weg wunderten wir uns mehrfach, warum wir denn nirgendwo irgendwelche Ballons fliegen sehen. Sind wir vielleicht doch im falschen Bus? Erst 10 m bevor wir die letzte Haltestelle erreichten, sahen wir das große grüne Feld, mitten auf einem Berg platziert mit den riesigen Heißluftballons! Das war definitiv ein gutes Gefühl und wir freuten uns schon total auf das, was der Abend noch bringen würde. Wir stiegen aus dem Bus aus, liefen zur großen Wiese und suchten uns mitten im Getümmel einen guten Platz, mit perfekter Aussicht.

Das Hot Air Balloon Festival fand das erste mal 2011 statt und ist seit dem aus Taitung nicht mehr weg zu denken. Normalerweise geht das Festival über 38 Tage, wobei man jeden Tag die Heißluftballons sehen kann, jedoch nur einmal die Woche die Abendshow stattfindet. 2018 hat sich die Regierung überlegt, das Festival um eine weitere Woche zu verlängern, um noch mehr Touristen in die Region locken zu können. Bei uns hat es auf jeden Fall geklappt. Das Festival wurde am 30.06. eröffnet. Schon den ganzen Tag über konnte man die Ballons beobachten, wir sind jedoch erst für die Abendshow nach Luye (der kleine Ort, in dem das Festival stattfindet) gefahren. Und Eintritt kostet es übrigens nicht, es ist für jeden kostenlos.

Als wir dann unseren perfekten Platz gefunden hatten, setzten wir uns hin und schauten einigen Ballons beim auf- und abbauen zu. Um 19:00 Uhr wurde das Feld dann pünktlich zum Showstart geräumt. Drei Moderatoren führten auf Chinesisch und Englisch durch den Abend. Es wurden Tänze von verschiedenen Gruppen aufgeführt, ein paar grundlegende Dinge über die Heißluftballons erklärt und zum Schluss spielte eine chinesische Band. Während man sich normalerweise eher auf die Band konzentrierte, konnte man im dunklen Hintergrund die Umrisse von vielen Heißluftballons erkennen. Irgendwann wurde dann von 10 runtergezählt und die richtige Show begann! Passend im Takt zur lauten Musik, zündeten die Heißluftballons das Feuer und kreierten so eine Wahnsinns Show! Zum Abschluss gab es dann ein riesiges Feuerwerk. Das Feuerwerk war zu Ende, die Show ging noch etwas weiter, aber um den ganzen Menschenmassen zu entfliehen wollten wir schon mal aufbrechen. Das Problem: der Bahnhof war viel zu weit weg, wir kannten den Weg nicht und wir hatten keine Handys mit. Also was machen wir? Wir liefen zurück zur Busstation, in der Hoffnung ein Tourbus kann uns vielleicht beim Bahnhof absetzten, die Fahrer haben uns jedoch nicht verstanden und so stellten wir uns einfach an die Straße, mit dem Gedanken, dass wir zur Not einfach mal wieder den Daumen rausstrecken könnten. Anscheinend sahen wir so unglaublich verzweifelt aus, sodass nach nicht mal einer Minute (und wir hatten den Daumen nicht einmal draußen!!) schon das erste Auto anhielt und fragte ob wir Hilfe brauchen. Mit Google Übersetzter (der funktioniert hier in Taiwan ausgezeichnet) erklärten wir unsere Situation und die drei jungen Mädels aus Taipei boten sich als freundliche Mitfahrgelegenheit an. Und nicht nur das. Statt zum Bahnhof brachten sie und ganz zurück nach Taitung, da sich ihr Hotel ebenfalls in der Stadt befand. Danach sind wir alle zusammen zum Nachtmarkt gegangen und auch da lud man uns zum Essen ein, Geld wollten sie einfach nicht annehmen. Zunächst hatten wir ein schlechtes Gewissen, doch im Endeffekt waren wir doch alle irgendwie glücklich. Zum Schluss haben die drei noch ein Foto mit uns gemacht, bevor es dann für uns zurück ins Hotel ging. Was für ein perfekter Tag. 

überall hängen nachgebastelte Luftballons :) vor der Abendshow :) die Abendshow!

Am nächsten Tag wollten wir uns die Stadt Taitung etwas genauer anschauen. Mit kostenlosen Fahrrädern und Insidertipps vom Hotel machten wir uns auf den Weg die Gegend zu erkunden. Wir fuhren direkt am Meer entlang, bis wir dann den Forest-Fahrrad-Park erreichten. Dieser war viel größer als erwartet, sodass wir uns doch tatsächlich mehrmals verfahren haben. Mit insgesamt drei großen Seen und vielen Wiesen, Feldern und verschiedenen Wäldern bietet der Park ein wunderschönes Stück Natur und das nur 5 Fahrradminuten vom Stadtzentrum entfernt. Vom Park aus fuhren wir weiter direkt in die Innenstadt. Wir schlenderten ein bisschen durch die Gegend, verschafften uns einen zweiten positiven Eindruck und gaben am Abend unserer Fahrräder wieder ab. Zum Abendessen entdeckten wir einen kleinen unscheinbaren Stand, an dem es die traditionellen chinesischen Dumplings gab. Dort schlugen wir ordentlich zu und waren (endlich mal) für kleines Geld pappsatt. 😀 Am nächsten Tag haben wir Taitung dann auch schon wieder verlassen und sind mit dem Zug wieder zurück an die Westküste gefahren.

im Forest Park