Berichte von 02/2018

Montag, 26.02.2018

Wellington - die windige Hauptstadt

Am untersten Zipfel der Nordinsel liegt Wellington - die Hauptstadt Neuseelands. Jeder, der die Nord und Südinsel mit einem Camper bereist, kommt zwangsläufig an Wellington vorbei, denn von hier aus fährt die Fähre auf die Südinsel, oder sie kommt hier an. In Wellington ist es immer windig, da hatte man uns schon in Fidschi vorgewarnt, denn die Stadt ist umgeben von Meer und bietet somit eine starke Angriffsfläche. Außerdem treffen die Pazifische und die Australische Platte genau in dieser Stadt aufeinander, wodurch hier häufiger Erdbeben auftreten. Die Platten sorgen aber auch für den wunderschönen Mount Victoria und die restliche Berglandschaft, von der man unglaubliche Aussichten auf die Stadt hat.

Wir hatten insgesamt zwei volle Tage für Wellington eingeplant. An unserem ersten Tag sind wir vormittags direkt ins 'Te Papa Tongarewa' Nationalmuseum des Landes gefahren. Und das tolle: es ist kostenlos! Als wir das Museum betreten hatten, wurden wir sofort an das National Museum of American History in New York erinnert. Denn genau wie in New York, spiegelt das National Museum in Wellington das frühere und jetzige Leben in Neuseeland auf insgesamt 5 Ebenen sehr anschaulich wieder. Das ist auch der Grund warum wir hier wieder mehr als 4 Stunden verbracht haben. Wir lieben solche modernen und interaktiven Museen, in denen man Dinge hautnah erlben kann! Zum Beispiel konnte man sich in ein Haus stellen und ein Erdbeben 'miterleben'. Dabei haben der Boden und alle Wände gewackelt. Dies wurde aufgrund des wohl größten Vulkanausbruches aller Zeiten dargestellt, denn dieser ereignete sich 24.500 v. Chr. und es war der Taupo Vulkan am Lake Taupo. Seit dem gibt es immer wieder Vulkanausbrüche in Neuseeland, welche auch durch die Reibung der beiden Platten begünstigt werden. Insgesamt werden im Museum ganz viele verschiedene Themen behandelt, wie zum Beispiel: 1. Weltkrieg, die Erde, die Maoris (Ureinwohner Neuseelands), Tierwelt, Erbeben & Vulkanausbrüche, Einwanderungen u. v. m. Zu jedem Thema haben sich die Macher etwas neues ausgedacht, sodass es einfach nicht langweilig wurde . Wer also in Wellington ist, sollte es auf keinen Fall verpassen!

Nach unserer Besichtigung ging es mit dem Auto hoch auf den Mt. Victoria, von dem man, wie bereits erwähnt, eine wunderschöne 360° Aussicht über Wellington hat. Hier haben wir einige schöne Fotos geschossen, bevor es schon auf unseren Campingplatz ging. Da von Wellington die Fähre fährt, ist der einzige gratis Campingplatz unglaublich schnell voll, weshalb wir um 16:30 Uhr einen der letzten Plätze ergattert konnten.

Am nächsten Morgen gab es die böse Überraschung: Regen, Regen, Regen! Und dazu noch dieser heftige Wind. Ein ganz fieses Wetter, bei dem man bei einem Gang auf die Toilette schon bis auf die Unterhose nass war. Das ist wirklich kein Witz! Wir sind nur noch mit dem Auto zur Toilette gefahren. đŸ˜€ Den restlichen Tag verbrachten wir wieder mal in den üblichen Fast-Food Restaurants, um unsere ganze Technik aufzuladen und um (vergeblich) auf besseres Wetter zu warten. Gegen 15:00 Uhr fuhren wir zurück zum Campingplatz und gegen Abend hatte es tatsächlich noch mal aufgehört zu regnen! 

Heute mussten wir dann um 06:00 Uhr aufstehen, um um 07:00 Uhr bei der Fähre zu sein, die um 08:00 Uhr ablegen sollte. Mit ein wenig Verspätung ging es dann endlich los. Leider durfte man nicht in den Autos bleiben, sonst hätte man dort noch ein wenig schlummern können. Die Fähre hatte erstaunlich viel zu bieten. Insgesamt fährt diese 3,5 Stunden bis nach Picton (Südinsel). Man kann sich hier verschiedene Schlafkammern mieten für die Zeit oder sich ins Kino setzten - wo wirklich gute Filme gespielt wurden. Überall stehen bequeme Ledersofas und es gibt freies W-LAN und Steckdosen. Man kann es hier also wirklich gut aushalten. Bezahlt haben wir $226 (= 134 €) für 1 Auto mit 2 Personen.

Wir sind jetzt also auf der Südinsel und freuen uns schon, was diese alles zu bieten hat! 

riesige Figuren von Soldaten wurden Detailgetreu nachgebaut Wellington von oben! :) Windbarometer in Übergröße!auf der Fähre von Wellington nach Picton

Samstag, 24.02.2018

Die Ruhe wÀhrend des Sturms

Hallo ihr Lieben!

Wer sich tatsächlich mal gefragt hat, ob wir noch leben - JA, wir leben noch! Nur irgendwie waren die letzten Tage nicht so besonders spannend wie sonst. Wir haben einfach das neuseeländische Leben genossen. Das liegt auch daran, dass der Sturm 'Gita', der zuerst Fidschi überschwemmt hatte, auch auf Neuseeland zu kam. Und das bekam man deutlich zu spüren, denn vor Wind konnte man kaum noch laufen, das Auto wurde nachts hin und her geschaukelt und von dem starken Regen wurde man nachts immer wieder wach. Aber wir haben es überlebt; der Sturm ist nun vorüber.

Nach unserem Tongariro Crossing ging es für uns in die Taranaki Region, wo der gleichnamige Vulkan Taranaki steht. Ursprünglich war es unser Plan ihn zu besteigen, doch das Wetter machte uns leider einen Strich durch die Rechnung. Deshalb haben wir uns die letzten Tage mit Schwimmen, Sauna und gaaanz viel Entspannung vertrieben. Ein weiterer wichtiger Punkt war es noch einige organisatorische Sachen zu erledigen, weshalb wir auch viel Zeit bei Fastfood-Ketten oder in Büchereien verbracht haben. Außerdem sind wir schon mal weiter in den Süden Richtung Wellington gefahren, von wo aus wir auch bald die Fähre auf die Südinsel nehmen wollen. Wir haben immer wieder an wunderschönen Plätzen Halt gemacht und uns zum Beispiel den Cape Egmont Leuchtturm oder verschiedene Strände angeschaut. Denn das Wetter wurde nach dem Sturm schlagartig wärmer und sonniger.

Mount Taranaki Ohawe BeachCape Egmont Lighthouse

Heute haben wir an einem ganz besonderen Ort eine kurze einstündige Wanderung gemacht. Nachdem wir bereits dem Auenland und Mordor (ja, ich spreche wieder über Herr der Ringe) einen Besuch abgestattet hatten, stand heute Bruchtal auf dem Plan (in der englischen Version nennt man es Rivendell; der Ort wo die Elben leben). Leider stehen an diesem Ort keine Requisiten mehr, außer ein großer Bogen, der zur Erinnerung an diesen Drehort nachgebaut wurde. Überall sind kleine Karten angebracht, die einige Filmszenen zeigen, und erklären, wo mal was gestanden hat. Heutzutage ist allerdings alles so bewachsen, dass man nicht mal mit viel Vorstellungskraft alles identifizieren kann. Trotzdem, für Fans wie uns war es wieder ein tolles Erlebnis. 

Swing Bridge Trail Rivendell - Bruchtal schöne Aussichten :)

Samstag, 17.02.2018

Tongariro Alpine Crossing

19,4 km - 6,5 Stunden - 800 Höhenmeter

Das fanden wir heraus, als wir uns über die wohl beliebteste Wanderung in Neuseeland informierten: Tongariro Alpine Crossing. Um ehrlich zu sein, hatten wir ein bisschen Schiss mit einer so langen Wanderung zu starten, da wir das letzte mal in Chile so richtig gewandert sind - und das ist immerhin schon 2,5 Monate her. Trotzdem wussten wir, dass wir das irgendwie schon schaffen würden. Wir schliefen auf einem Campingplatz ganz in der Nähe des Parkplatzes. Um 06:00 Uhr morgens fuhren wir los, denn diese Parkplätze sind heiß begehrt und schnell weg. Obwohl wir schon vor 06:30 Uhr da waren, haben wir gerade so einen der letzten Plätze bekommen. Da wir aber noch bis 08:30 Uhr auf unser Shuttle warten mussten, konnten wir uns noch 'ne Stunde hinlegen und danach in Ruhe frühstücken. Ganz praktisch wenn man immer sein Bett und die Küche dabei hat! đŸ˜€

Die Wanderung kann man von zwei Seiten beginnen. Wir wurden vom Shuttle am Ketetahi Parkplatz abgeholt, wo man umsonst den ganzen Tag parken kann. 25 Minuten später waren wir am Mangatepopo Parkplatz, auf dem man nur 4 Stunden stehen darf. Hier begann für uns die Wanderung, denn so konnten wir am Ende der Bergüberquerung direkt wieder in unser Auto steigen. Den Shuttle dazu haben wir ebenfalls auf bookme gebucht für nur $17,50 statt $35,00 pro Person. Wenn man möchte kann man zusätzlich noch den 2.291m hohen Berg Ngauruhoe und/ oder den 1.967m hohen Tongariro besteigen. Die Streckenbeschreibungen dafür sind seit 2018 jedoch entfernt worden, da die Einheimischen den Bergen ein bisschen mehr Respekt erweisen und die Natur schützen wollen. In den Sommermonaten besuchen schließlich täglich bis zu 700 Menschen diese Wanderung. Das haben wir erst im Nachhinein erfahren, denn ursprünglich wollten wir bei gutem Wetter auch einen der beiden Berge besteigen, jedoch haben wir keine Abzweigung gefunden - jetzt wissen wir auch wieso!

Unsere Wanderung startete also um exakt 09:00 Uhr in 1.100m Höhe. Die ersten Kilometer waren sehr flach, weshalb man hier sehr gut voran kam. Auch den ersten sehr steilen Anstieg über 300 Höhenmeter brachten wir erstaunlich schnell hinter uns. Damit bekamen wir nochmal einen großen Motivationsschub, denn wir waren erstaunt, wie fit wir noch waren! Als wir dann den höchsten Punkt der Wanderung erreichten, schauten wir aus 1.886 m auf den vor uns liegenden, immer noch aktiven 'Red Crater' und auf die graue aber trotzdem beeindruckende Landschaft, in der übrigens auch Mordor von Herr der Ringe gedreht wurde. Drehte man den Kopf ein wenig nach links, schaute man auf wundervolle Farben von drei Seen, die in unterschiedlichen Blautönen leuchteten. Zum Glück hatten wir sehr gutes Wetter und konnten wunderschöne Fotos machen! Vom Gipfel runter zu den drei Seen ging es dann auf einer etwas rutschigen Strecke. Hat man die Leute beobachtet, so konnte man sie einen nach dem anderen hinfallen sehen (mich eingeschlossen), denn es ging ziemlich steil auf sandigen und steinigen Wegen hinunter. An den verschiedenen Seen angekommen, konnte man noch einige Abzweigungen nehmen, um sich diese genauer anzugucken oder um zu den Schwefelstellen zu gelangen. Danach gab es noch einmal einen steileren Anstieg zum riesigen 'Blue Lake', den wir aber meistens vor lauter Wolken nicht sehen konnten. Dann ging es nur noch 1.000m bergab - die Strecke war nach den ganzen Highlights wirklich langweilig! Wir sind so froh, dass wir von der anderen Seite gestartet sind. Um sich nämlich den Shuttle zu sparen, laufen einige den Weg vom Ketetahi Parkplatz hoch, um oben am Red Crater den gleichen Weg wieder runter zu gehen. Damit muss man nicht nur 300 Höhenmeter mehr aufsteigen, sondern hat auch noch eine viel langweiligere Strecke, die nur durch Wald und auf Palettenwegen entlang führt.

Insgesamt sind wir eine Strecke von knapp 22 km gelaufen und das in sportlichen 5,5 Stunden! Wir waren nämlich genau um 14:30 Uhr wieder zurück bei unserem Auto und darauf sind wir ziemlich stolz. Die Strecke an sich fanden wir zwar anstrengend, aber das genau im richtigen Maße. Zum Schluss taten uns aber aufgrund der langen Strecke einfach nur alle Knochen weh. đŸ˜€

Im Hintergrund ist Mordor zu sehen :p der aktive Red Crater Emerald Lakes Blue Lake - fast durchgehend von Wolken bedeckt

Freitag, 16.02.2018

Der wunderschöne Lake Taupo

Der Lake Taupo ist ein Kratersee, der vor vielen Jahren durch die Eruption des Taupo-Vulkans entstanden ist. Er ist mit 616 km2 der größte See Neuseelands und liegt ziemlich in der Mitte der Nordinsel. Damit ist er fast doppelt so groß wie Bremen! Die gesamte Region um den Taupo See wird als beliebtes Urlaubsziel genutzt, wo sich gerade zu dieser spätsommerlichen Zeit viele Touristen befinden. Wir haben einen wunderschönen, leider auch total überfüllten, kostenlosen Campingplatz gefunden, an dem wir zwei Tage verbracht haben. 

In dieser Region gibt es viel zu erkunden. So zum Beispiel auch die Huka Wasserfälle, die wir uns angeschaut haben. Diese Wasserfälle haben zwar keine besonders hohe Fallhöhe, jedoch sind die extremen Wassermassen, die durch die Schlucht fließen sehr beeindruckend. In einer Sekunde fließen ca. 200.000 Liter den Wasserfall hinunter. Damit kann man in einer Minute 5 olympische Schwimmbecken füllen. Nach einer kurzen Wanderung entlang der Fälle, machten wir uns zu unserem zweiten Stop des Tages auf: zum Spa Thermalpark. Entlang eines Flusses gibt es mehrere Stellen, an denen heißes Wasser heraus tritt. Dieses Wasser wird durch vulkanische Aktivitäten erwärmt und erreicht eine Temperatur von 50°C. Hält man sich nun im Randbereich des Flusses auf, gibt es Stellen, die kochend heiß bis angenehm warm sind, schwimmt man weiter in die Flussmitte so wird das Wasser wieder eiskalt. Perfekt um die gewünschte Temperatur selbst zu bestimmen. Hier entspannten wir uns einige Stunden, bis es dann wieder zum Campingplatz direkt an den Lake Taupo ging. Hier ruhten wir uns am schönen Steinstrand aus, kochten am See und schwammen im kalten, klaren Wasser. Auf dem See konnten wir immer wieder schwarze Schwäne beobachten, was für uns wirklich sehr besonders war, denn auf dem Kanal in der Umländerwiek sieht man ja nur die weißen. đŸ˜› Am Abend konnte man einen tollen Sonnenuntergang genießen. 

Nach all den wunderbaren Eindrücken kann man verstehen, warum dieser See eine der Touristenmagneten in Neuseeland ist. Matthijs erinnerte der See immer an den Gardasee, der auch von so vielen Bergen umgeben ist. Da wir so ausgezeichnetes Wetter hatten, wären wir gerne noch ein paar Tage länger hier geblieben, jedoch stand für Samstag ein ganz besonders Abenteuer an, weshalb wir den See schweren Herzens am Abend verlassen mussten.

Huka Falls Heiße Quelle am Flussrand Lake Taupo

Donnerstag, 15.02.2018

Leuchtendes Abenteuer - Waitomo Caves

Die Waitomo Caves (Wai = Wasser; tomo = Loch/ Höhle) sind bekannt für die vielen Glowworms (das sind keine Glühwürmchen - dazu später mehr), die in ihnen leben. Leider sind die Waitomo Caves aber auch für den Tourismus bekannt. Zu viele Menschen kommen täglich in diese Höhlen, sodass das Abenteuer meist ausbleibt. Außerdem wurden die Wege so umgebaut, dass sogar Kinderwagen hindurch fahren können. Wir wollten ein persönliches Erlebnis, also haben wir uns für eine nicht ganz billige Variante entschieden. Über bookme haben wir die 'Glowing Adventures' Agentur gefunden. Jeder, der diese Tour bereits gemacht hatte war begeistert und so entschieden wir uns ebenfalls für diese Tour. Die günstigste Variante fanden wir um 08:30 Uhr für 89 NZD (= 53,00 €) pro Person. Ein stolzer Preis, wie wir fanden, aber bei so guten Resonanzen haben wir uns trotzdem dafür entschieden.

Unser Navi brachte uns zu einem kleinen Haus auf einem Berg. Weit und breit war nichts anderes zu sehen außer Wiesen, Felder und wunderschöner Hobbithügel, wie sie hier überall zu finden sind. Man erklärte uns, dass wir auf einer Familien Farm stehen und deswegen nur max. 8 Personen pro Tour in die Höhlen dürfen. Anderen Menschen ist es nicht erlaubt die Höhlen zu betreten. Die Waitomo Caves sind ein riesiges Höhlensystem, sodass fast jeder Landbesitzer in dieser Region eine eigene Höhle irgendwo auf seinem Grundstück hat. Natürlich sind nicht in allen Höhlen auch die Glowworms. Wir haben auf unserer 3-stündigen Tour zwei Höhlen besichtigt. Man musste gar nichts mitbringen, denn man wurde komplett mit Kleidung ausgestattet. Eine große Kamera darf man nicht mitnehmen, da man beide Hände fürs Klettern frei haben muss. 

Nachdem jeder von uns 7 ausgestattet war (mit Gummistiefeln, Helm, Klettergeschirr usw.) konnte es los gehen. Wir gingen 40m runter in eine Höhle, wo wir an den Wänden entlang klettern mussten, um an zwei verschiedenen Stellen Glowworms sehen zu können. Jeder von uns knipste das Helm-Licht aus und plötzlich leuchtete die ganze Decke! Leider ist es fast unmöglich Fotos davon zu machen, denn es gibt keine Stelle, wo man die Kamera abstellen kann, damit sie ruhig steht (das ist sehr wichtig, wenn man z. B. auch Sternenhimmel fotografieren will). Man erklärte uns ganz viel über die Höhlen und ganz besonders über die Glowworms. Ein Glowworm Leben dauert nur ca. 10 Monate. Als Larve verbringen Glowworms die meiste Zeit und in diesem Stadium leuchten sie auch am kräftigsten, um Futter anzulocken. Dazu spinnen sie lange Seide- und Schleimfäden von der Decke, deren Enden leuchten. Man geht davon aus, dass sie der Beute so einen Sternenhimmel vortäuschen und diese sich dann darin verfangen. Hat sich etwas in den Fäden verfangen, so werden diese hochgezogen und die Larve kann seine Beute essen. Als ausgewachsene Mücke verbringen sie nur wenige Tage, da sie nichts besitzen, womit sie Nahrung aufnehmen können. Glühwürmchen hingegen (engl.: Fireflys) sind Käfer, die im Gegensatz zu den Glowworms sehr gut fliegen können und ihren Leuchtmechanismus als Paarungssignal benutzen. 

unsere Gruppe :) Glowworms - die Fäden der Larven, die von der Decke hängen  genau so sah es aus! ein Foto von einer professionellen Kamera in der Höhle. Quelle: glowing.co.nz

Danach gingen wir in eine andere Höhle, wo es zwar keine Glowworms zu finden gab, dafür aber Stalagmiten und Stalaktiten. Wir befanden uns quasi in einer Tropfsteinhöhle. Wir mussten durch eiskaltes Wasser und Modder wandern, was uns manchmal bis zur Hüfte reichte. Immer weiter ging es für uns in die Höhle hinein, bis man nur noch robben konnte. Nach einem schmalen Durchgang befanden wir uns auf einmal vor zwei Seen mit kristallklarem Wasser und hier konnte man sogar wieder aufrecht stehen - Wahnsinn! Diese konnten wir nur sehen, da es die letzten Tage so viel geregnet hatte. Danach ging es für uns nach drei Stunden schon wieder zurück zum Haus, wo wir mal wieder eine kostenlose warme (!) Dusche abstauben konnten. Zum Schluss konnten wir uns gemütlich bei Kaffee, Tee und Gebäck mit den anderen aus unserer Gruppe unterhalten und und dabei die wunderschöne Aussicht auf die Landschaft genießen.

kristallklares Wasser, im Hintergrund Stalaktiten, die von der Decke hängen  Stalaktiten    

Dienstag, 13.02.2018

Zu Besuch im Auenland

Wer uns ein bisschen näher kennt, weiß, dass wir große Fans von 'Herr der Ringe' und 'der Hobbit' sind. Schon bevor 'der Hobbit' im Kino zu sehen war, wurde mir und meinen beiden Geschwistern die 'Herr der Ringe' Trilogie von unserem Vater mehr oder weniger aufgedrängt. Denn schließlich war er schon lange ein Fan und besitzt alle Filme als extended Version. Aus der anfänglichen Kein-Bock-Stimmung wurde irgendwann Interesse und später schon fast Besessenheit. Irgendwie wurde es zur Tradition, dass jedes Jahr an Weihnachten (!) alle drei Filme geguckt wurden und als 'der Hobbit' um Weihnachten 2012 - 2014 in die Kinos kam, wurden diese Filme auch jedes Jahr zusammen geschaut. Die wohl beliebteste Frage von meinem Vater war, während er vom Sofa aufstand und sich vor den Fernseher stellte: 'Und wo wurde das gedreht, Kinder?' und wir mussten im Chor antworten: 'In Neuseeland!' (Liebe Grüße an dieser Stelle, ich erinnere mich als ob es gestern gewesen wäre! laughing) Damals hatte ich Erdkunde-Niete wahrscheinlich nicht mal eine Ahnung wo Neuseeland liegt, und heute sind wir genau in diesem Land und genau da, wo die Schauspieler vor vier Jahren rumgelaufen sind, so wie wir an diesem ganz besonderen Tag! 

Unsere Tour haben wir zwei Tage im Voraus gebucht. Der Preis beträgt 79,00 NZD (= 46,00 €) pro Person, was wir uns ursprünglich viel teurer vorgestellt hatten. Das Wetter war die letzten Tage eine Katastrophe, denn es war nur am regnen. Also hieß es wieder beten, beten, beten. Wir haben die letzte Tour des Tages um 17:30 Uhr genommen, auch aus dem Grund, dass nicht mehr ganz so viele Touristen vor Ort sind. Das Wetter schwankte schon den ganzen Tag von sonnig auf wolkig auf Regen, aber somit hatte man wenigstens noch ein bisschen Hoffnung! Gegen 16:30 Uhr kamen wir am Hobbiton Movie Set an (ich glaub ich war noch nie so aufgeregt) und wir haben uns die restliche Zeit im Hobbit-Shop und mit Info-Broschüren vertrieben. Dann ging es endlich los und es war immer noch trocken! Mit einem Bus wurden wir abgeholt und zum Set gebracht. Auf der 10-minütigen Fahrt erklärte man uns schon so einiges und es wurden zwei 'Hinter den Kulissen' Filme abgespielt. 

Die 'Herr der Ringe' Trilogie ist komplett Low-Budget gedreht worden. Peter Jackson, der die Bücher von J. R. R. Tolkien verfilmte, bat bei der Regierung Neuseelands um Hilfe, um den Film zu produzieren. Das Auenland (wo die Hobbits leben) wurde gefunden, indem er mit dem Helikopter über Neuseeland flog und nach einer geeigneten Stelle suchte. Er fand die Farm von Russell Alexander und baute hier, nach mehreren Verhandlungen, das Auenland. Wir vermuten, dass die ganze Alexander-Familie nie wieder richtig arbeiten muss und sich jetzt wohl eine goldene Nase verdient. laughing Täglich kommen von 08:30 - 17:30 Uhr jede halbe Stunde bis zu 45 Personen pro Tour zum Hobbiton Movie Set und das 364 Tage im Jahr (an Weihnachten ist das Set geschlossen). Insgesamt gibt es 37 Hobbit Höhlen im Auenland, davon alle in unterschiedlichen Maßstäben, um die Größenunterschiede zwischen den kleinen Hobbits und den größeren Figuren (z. B. Gandalf) deutlich zu machen. An den Größen der Darsteller wurde per Computer nichts geändert, sie wurden nur aus verschiedenen Perspektiven gefilmt. Als Jackson um Hilfe bei der Regierung bat, wurden ihm Teile des Militärs zur Verfügung gestellt. Diese haben Seen aufgefüllt, Hügel begradigt oder Bäume hin und her geschleppt. Jackson wollte sie jedoch nicht umsonst arbeiten lassen und so gab er allen beteiligten eine Rolle im Film als Orks. Beim Dreh von 'der Hobbit' stand viel mehr Geld zur Verfügung, sodass die Orks hier eigentlich nur aus 8 Schauspielern bestanden, welche per Computer immer wieder dupliziert wurden.

Man erklärte uns so viele spannende Fakten über beide Triologien, die wir hier alle gar nicht aufzählen können. Das Hobbiton Movie Set hat 25 Vollzeit-Gärtner und 25 Teilzeit Gärtner, die das Auenland mit viel Liebe zum Detail zu dem machen, was es ist. Eine Tour dauert ca. zwei Stunden, wobei man durch das gesamte Set läuft. Zum Schluss bekommt man noch ein kostenloses Bier im 'Green Dragon', wo man zwischen vier Sorten wählen kann. Dann kann man sich die restlichen Minuten z. B. am See vertreiben und einfach nur die Aussicht genießen, bevor es dann schon wieder zurück in den Bus geht. Das Beten hat sich dieses Mal ausgezahlt, denn während der Tour klarte der Himmel auf und wir konnten zum Schluss sogar noch die Abendsonne genießen.

Eine geniale Tour, die uns wirklich positiv überrascht hat! Da wir die letzte Gruppe waren, hatten wir wunderschöne Blicke auf Hobbiton, ohne dass tausende Menschen durch's Bild rannten. Wer sich ein wenig für 'Herr der Ringe' interessiert und schon mal einen der Filme gesehen hat und auch noch zufällig in Neuseeland ist, sollte dieses wunderschöne Stückchen Erde auf keinen Fall verpassen! 

Hobbit-Höhle hier wohnen Frodo und Bilbo Beutlin - wer erkennt's? Der Baum auf dem Haus ist die einzige unechte Pflanze in Hobbiton! im Hintergrund die Kneipe the Green Dragon the Green Dragon - hier haben alle Schauspieler, z . B. Orlando Bloom schon gegessen und Bier getrunken wie gesagt - mit viel Liebe zum Detail! :)

Montag, 12.02.2018

Hot Water Beach & Mt. Maunganui

Um 10:30 Uhr beginnt die Ebbe am Hot Water Beach und damit auch ein ganz besonderes Ereignis. Man leiht sich vorher einen Sparten aus und fängt an zu buddeln. Es gibt einen kleinen Bereich, in dem man auf heißes Wasser stößt, wenn man zu buddeln beginnt. Und diese Stellen gilt es zu finden. Als wir pünktlich zur Ebbe ankamen, war der Strand bereits total überfüllt und die guten, heißen Quellen schon fast alle belegt. Wir haben irgendwann ein großes verlassenes Loch gefunden, was wir ganz schnell zu unserem erklärten. Schnell bemerkten wir, warum es verlassen wurde: kochendes Wasser kam aus dem Boden! Es war viel zu heiß. Als wir unser Loch dann ein wenig vergrößerten, hatten wir eine angenehme Temperatur. 

Insgesamt haben wir zwei Stunden hier verbracht, danach hat es einfach keinen Sinn mehr gemacht, da die Flut unsere heiße Quelle zerstörte. Es war aber ein unglaublich toller Start in den Tag. Wie bei einem Saunagang genossen wir die Hitze in unserem kleinen Pool und kühlten uns danach im kalten Meer ab. Außerdem waren wir so klever und haben Shampoo mitgenommen, damit wir am Strand noch eine kostenlose Dusche abstauben können. Wir ernteten zwar ein paar merkwürdige Blicke, aber die waren uns ja bereits in der USA egal. 😀 

Eigentlich wollten wir uns danach noch die Cathedral Coves anschauen. Das sind wunderschöne Steinformationen am Meer. Doch leider fing es wieder einmal so fürchterlich an zu regnen, dass wir nicht bereit waren frisch geduscht (!) eine 5km Wanderung zu machen. Alle Menschen die von der Wanderung zurück kamen, waren einfach nur klitschnass. Da haben wir doch das trockene Auto bevorzugt. 

auf in den Kampf!

Am nächsten Tag haben wir doch tatsächlich kurz die Sonne sehen dürfen. Nach einer Stunde war sie jedoch schon wieder hinter den Wolken verschwunden. Aber immerhin hat es nicht geregnet. Wir sind in Tauranga zum Mt. Maunganui gefahren, um diesen zu besteigen. Bis nach oben sind es nur 2 km Strecke auf einer Höhe von 232m. Oben angekommen konnte man vor Nebel jedoch gar nichts sehen. Auf dem Weg Richtung Strand konnten wir nach und nach die Stadt und das Meer von oben erkennen. Die Sonne schien zwar den ganzen Tag nicht mehr, aber dafür war es trotzdem verdammt warm, sodass wir es uns am Strand gemütlich machten und den ganzen Surfern beim Umfallen zuguckten. đŸ˜€ Wir hatten einen entspannten Tag am Strand und machten uns abends wieder auf zu unserem Campingplatz, wo wir die Nacht zuvor ebenfalls geschlafen hatten. Vorher hielten wir jedoch an einem Fischmarkt an und haben uns eine riesige Portion Fish 'n' Chips gegönnt. 

Mount Maunganui für diese wunderschöne Aussicht hat sich die Wanderung auf jeden Fall gelohnt! :D Maunganui Beach Fish & Chips

Samstag, 10.02.2018

Von Auckland bis zur Captain Cook Bay

Auf unserem Rückweg vom Norden in den Süden, sind wir wieder an Auckland vorbei und dieses mal wollten wir uns die Stadt mal ein wenig anschauen. Viel haben wir hier allerdings nicht erlebt, da es gar nicht viel zu sehen gibt, wie in anderen Großstädten. Wir haben im Stadtzentrum geparkt, sind an der Hafenpromenade vorbei zur berühmten Queen Street gelaufen, in der es alle möglichen Geschäfte gibt, von Prada & Gucci bis Burger King & Souvenirläden ist alles dabei. đŸ˜€ Die Straße ist 3km lang und führt bergauf vom Meer ins Stadtzentrum. So unzählig viele hohe Gebäude gibt es in Auckland gar nicht. Das größte Gebäude ist der Sky Tower (328m). Nur 3 Minuten Fahrt aus dem Stadtzentrum und man befindet sich in wunderschönen Wohnsiedlungen. Egal wohin man fährt, es sieht gemütlich aus: große, viele besonders gebaute Häuser mit Garten und viel Platz. Außerdem ist Neuseeland das erste Land, wo wir uns wirklich vorstellen könnten zu leben, denn es ist ähnlich wie Deutschland gut strukturiert, sauber und hat einfach eine so wunderschöne Natur. (Die noch schöner sein würde, wenn der Regen endlich aufhört! đŸ˜€) 

Um eine tolle Aussicht auf Auckland zu bekommen, muss man nicht weit fahren, denn nur 4 km vom Zentrum entfernt, befindet sich der ruhende Vulkan 'Mount Eden'. Am Gipfel kann man den 50m tiefen Krater bewundern, der vollständig mit Gras überwachsen ist. Hier hat man auch eine schöne Aussicht auf die Stadt und die Wohnsiedlungen in den Randgebieten, die den Mt. Eden umgeben. Hier haben wir uns wirklich wohl gefühlt! Nach unserer kurzen Stadtbesichtigung ging es für uns weiter in den Süden zu unserem Campingplatz. 

in der Mitte der Sky Tower Aussicht vom Mt. Eden

Am nächsten Tag sind wir komplett die Küste entlang gefahren und haben dabei ganz viele verschiedene Mini-Stopps mitgenommen. Zuerst haben wir an einem Aussichtspunkt an der Autobahn angehalten, wo man wieder mal einen tollen Blick über das grüne Neuseeland bekommen hat. Danach ging es zu einem ganz besonderen Stopp: zu einer Schweinefarm! Eigentlich ist das gar keine Farm, eher ein liebevoller Mensch, der ein riesiges Herz für Schweine hat und sich deshalb um diese kümmert. Insgesamt laufen 70 Schweine frei herum. Darunter sind verschiedene Arten, wie zum Beispiel Hausschweine und Wildschweine, die ganz gut an den langen Hauern zu erkennen sind. Die Schweine sind so zutraulich und man kann sie streicheln. Als Highlight bringt der Besitzer verschiedene Ferkel und Frischlinge vorbei, die man sogar auf den Arm nehmen darf. Sooo süße Tiere!

Danach hielten wir kurz an einem Wasserfall an und anschließend stoppten wir bei einem kleinen 30 Minuten Wanderweg durch einen Kauri Wald. Kauri Bäume sind mit 30 - 50m Höhe die größten neuseeländischen Bäume. Ihr Stamm hat einen Durchmesser von bis zu 4m. Leider sind die Bäume stark durch Parasiten bedroht, weshalb man vor jedem Wanderweg, wo diese Bäume stehen, die Schuhe erst reinigen und dann mit Desinfektionsmittel einsprühen muss. 

Anschließend fuhren wir zu einem wunderschönen Campingplatz, der direkt in einer Bucht lag. Matthijs war hier sogar schwimmen, mir war es viel zu kalt. đŸ˜€ Hätten wir gutes Wetter gehabt, wären wir mit Sicherheit noch eine zweite Nacht geblieben. Zum Abendessen gab es ein köstliches Rindersteak mit selbst gepflückten Brombeeren. đŸ˜›

sau-glücklich! Frischling

Mittwoch, 07.02.2018

90 Mile Beach & Bay of Islands

2,5 Monate um Neuseeland zu erkunden klingt erstmal viel. Doch viel Zeit ist es eigentlich gar nicht. Deswegen haben wir uns vorher schon die Frage gestellt, wie weit wir in den Norden fahren wollen. An der nördlichsten Spitze Cape Reinga steht ein Leuchtturm, der sehr sehenswert ist. Jedoch fahren wir keine 100 km nur um einen Leuchtturm zu sehen. Was wir allerdings auf keinen Fall verpassen wollten, ist der '90 Mile Beach', der sich an der westlichen Küste von Kaitaia bis ganz nach Cape Reinga erstreckt. Genau genommen ist der Strand keine 90 Meilen lang, sondern nur 90km und er ist komplett mit dem Auto befahrbar. Das hat uns an den Daytona Beach in den USA erinnert, wo man ebenfalls das Auto direkt mit an den Strand nehmen konnte. Der Strand war wirklich menschenleer und man konnte zwischenzeitlich 100 km/h fahren. Da wir jedoch kein Allrad haben, konnten wir nur ca. 15km des Strandes entlang fahren, da wir sonst definitiv stecken geblieben wären. 

Ninety Mile Beach das ist übrigens unser 'Home on Wheels' wie man so schön sagt :)

Am Abend haben wir an einer Straße einen kostenlosen Campingplatz gefunden, an dem bis zu 4 Camper stehen konnten. Wir haben abends mit den anderen noch in einer gemütlichen Runde neuseeländische Köstlichkeiten (Bier, Wein und Sekt) probiert, denn zufällig kam ein Päärchen gerade von einer Hochzeit und hatte noch etliche Liter Alkohol dabei, die sie alleine niemals trinken konnten. Ein wenig angeschwipst ging es dann spät für uns ins Bett. Am nächsten morgen wollten wir weiter in Richtung Bay of Islands fahren, was uns in der Touristeninformation als wunderschön angepriesen wurde. Das tolle hier ist, dass so viele Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten nah beieinander liegen. Selbst wenn es nur ein kleiner Wasserfall ist, kann man 'mal eben' vorbeischauen, denn einen Umweg muss man meistens nicht fahren.

Gleich in der Früh entdeckten wir noch einen kleinen Wanderweg zum St. Paul's Rock. Dieser dauerte nur 20 Minuten für 600m und versprach eine tolle Aussicht. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Mit leichtem Muskelkater in den Beinen kletterten wir über Eisenketten die letzten Meter bis zur Spitze, wo man einen umwerfenden 360° Blick hatte. Da wurde uns auf keinen Fall zu viel versprochen! Danach sind wir zum Rainbow Waterfall gefahren, denn wir wollten uns unbedingt irgendwo abkühlen. Leider durfte man hier gerade nicht schwimmen, da zur Zeit Wasserproben genommen wurden und diese erst noch freigegeben werden mussten. Wir haben trotzdem noch ein wenig die Natur hier genossen und sind nach ca. 30 Minuten weiter gefahren. 

Auf dem Weg zu unserem Campingplatz sind wir durchgehend an schönen Küsten entlang gefahren und haben an einem Strand halt gemacht, wo wir trotz Wind und kalten Wassertemperaturen einmal reingesprungen und eine Runde geschwommen sind.

St. Paul's Rock Rainbow Waterfall es sieht nicht kalt aus, war es aber!!!

Montag, 05.02.2018

Hallo Neuseeland!

Durch die ganze Hektik am Flughafen in LA, wo wir innerhalb von 30 Min zwei Flüge buchen mussten, hatten wir nicht bemerkt, dass unser Flug von Nadi nach Auckland um 22:00 Uhr abfliegt und um 02:00 Uhr landet. Da wir nicht einsehen für die paar Stunden noch eine Unterkunft zu buchen, haben wir 'gemütlich' am Flughafen geschlafen. Da wir immer noch unsere Hängematten aus Peru dabei haben, kann man diese ganz gut als Decke benutzen, um dann mit unseren Schlafsäcken darauf zu schlafen. Leider war es durchgehend so extrem laut, dass man immer wieder geweckt wurde. Um 06:00 Uhr haben wir unser Lager dann wieder in unsere Rucksäcke verstaut und sind gegen 07:00 Uhr zu unserer Autowerkstatt gefahren, wo wir unser Auto - nach einigen Problemchen und Diskussionen - um 12:00 Uhr endlich mitnehmen konnten. Danach ging es zu Warenhäusern und Einkaufsläden, um uns fürs erste einzurichten. Nach den verschiedenen Shoppingtouren fuhren wir schon ein Stück hoch in den Norden, um dort auf einem kostenlosen Campingplatz zu schlafen. Damit war der lange Tag vorbei und wir konnten endlich ins gemütliche Bett kriechen.

Der nächste Tag startete ausgeschlafen mit einem leckeren Frühstück (Brötchen, Eier, Wurst oder Käse, Saft, Obst), was wir aus der USA schon ganz vermisst haben, denn genau das gab es jeden Tag und wir bekommen einfach nicht genug davon! đŸ˜€ Dann entschieden wir uns schon für unsere erste Wanderung! Doch bevor es auf den Mt. Manaia ging, besuchten wir zuerst einen in der Nähe liegenden Wasserfall. Die Spitze des Mt. Manaia liegt 420m über NN, die Wanderstrecke beträgt nur 2 km, dafür aber 350 Höhenmeter. Also sehr, sehr steil, sodass eigentlich die gesamte Strecke aus Treppenstufen bestand. Da wir das letzte mal in Chile so richtig gewandert sind, mussten wir uns erst mal wieder dran gewöhnen, aber die Aussicht hat wie immer jeden Schritt lohnenswert gemacht. Wir standen fast an der Spitze des Berges und hatten einen genialen Blick über die Stadt Whangerei, das Meer und die unglaubliche Landschaft Neuseelands!

Eine Autofahrt wird hier einfach nie langweilig, wir starren fast durchgehend aus dem Fenster und begreifen einfach nicht, wie schön es hier ist! In einem Augenblick führt die Straße durch wunderschöne grüne Wiesen, dann durch einen dicht bewachsenen Regenwald und schon 5 Minuten später fährt man an malerischen Küstenstraßen entlang. Also wir waren bereits an Tag 1 so begeistert von diesem Land, dass wir nicht erwarten können, was wir hier in den 2,5 Monaten noch alles erleben werden! Und wir haben wirklich das 'Vanleben' vermisst. Man kann anhalten, wo man will, hat immer alles dabei und kann nichts vergessen. đŸ™‚ Außerdem ist Neuseeland ein unglaubliches Camperfreundliches Land. Fast überall kann man kostenlos übernachten, es gibt viele Plätze mit öffentlichen Duschen und WC's und alle 15 - 20 km gibt es ein Informationszentrum, wo man die besten Tipps und Tricks für die Umgebung bekommt.

Aussicht von einem Stop an der Autobahn :) Whangerei Falls Mt. Manaia! Als wir unten standen, hätten wir niemals gedacht, dass es wirklich nach ganz oben geht!

Samstag, 03.02.2018

Sa moce & vinaka!

Sa moce & vinaka Fiji bedeutet soviel wie Auf Wiedersehen und Danke. Zwei Wochen haben wir auf Fidschi verbracht und das an einem einzigen Ort: in Nadi. Nadi ist nicht die Hauptstadt von Fidschi, denn das ist Suva. Trotzdem gibt es hier den größten Flughafen und fast alle internationalen Flüge landen hier. Für uns war es das erste mal, dass wir zwei Wochen in einem Hostel/ Hotel verbracht haben. Dadurch kannte man jeden der Angestellten und einige sind vielleicht auch schon Freunde geworden. Das Beach Escape Resort wird gerade umgebaut und bald wird es hier keine Low-Budget Zimmer mehr geben. Unser Preis von 20 €/ Nacht wurde schon auf 24 €/ Nacht angehoben und wenn alle Renovierungsarbeiten abgeschlossen sind, soll es keine Zimmer mehr geben, sondern nur noch den gesamten Bungalow. Wir haben uns den Bungalow noch mit anderen geteilt.

Fidschi hat eine unglaublich schöne grüne Natur und tolle freundliche Menschen. Wir hatten zum Schluss leider noch ein kleines Geld Problem, denn wir wurden von der Agentur, die uns den Shark Dive verkauft hat abgezockt. (Diese Agentur haben wir nur genommen, weil sie uns von einem anderen Deutschen empfohlen wurde!) Da die Polizei uns nicht wirklich helfen wollte, haben wir die Sache selbst in die Hand genommen und haben einfach mal bei der FijiSun vorbeigeschaut und gefragt, ob die nicht einen Artikel über die Agentur schreiben wollen. Eine Redakteurin kam bei uns vorbei und hat uns ausgefragt sowohl über die Agentur und ihre Besitzerin, als auch über uns. Wenn der Artikel online geht, zeigen wir hier auf jeden Fall den Link! Im Endeffekt haben wir das Geld sogar wiederbekommen. Zwar nicht von der Agentur, aber vom Beqa Adventure Divers, die wirklich gemerkt haben, dass wir alles versucht hatten. Schließlich waren das 4 Tage die wir damit verschwendet haben - von morgens bis abends. Natürlich ist das nicht das was wir erreichen wollten, aber immerhin zahlen wir so nicht doppelt. Wir sind gespannt, was unser Artikel bewirkt, denn dieser wird in ganz Fidschi veröffentlicht! (Vergleichbar mit der BILD).

In der ganzen Zeit standen uns alle Mitarbeiter vom Beach Escape Resort zur Seite, haben uns Tipps und Tricks gegeben, sind mit uns zur Agentur oder Polizei gefahren oder haben uns von deren Handys telefonieren lassen. Ein riesiges Dankeschön dafür! Außerdem hat man uns hier beigebracht, wie man am besten das Nationalgetränk 'Kava' genießt. Mit Fidschi Musik, die in der Runde gesungen wird mit Gitarre, Ukulele und Bonogs. Kava wird aus den Wurzeln der Kava-Pflanze hergestellt. Diese werden zu Pulver gerieben und dann mit Wasser vermischt. Wenn man es zum ersten Mal probiert sollte man vielleicht nicht ganz so viel trinken, denn erst macht es lustig und dann wird man einfach tod müde und kann laaange schlafen. Aber eine Erfahrung ist es auf jeden Fall Wert! 

Wir sind so froh, dass wir hier noch einen Zwischenstopp eingelegt haben, auch wenn Anfang und Ende nicht ganz unseren Vorstellungen entsprachen. Wir wollen definitiv noch einmal wieder kommen, aber dann mit mehr Geld zum ausgeben, sodass man auch mal ein mehrtägiges Island-Hopping machen kann! Fidschi ist nämlich teuer!

in der Mitte die traditionelle Schale mit der Kava zubereitet wird Beach Escape Resort Team

Donnerstag, 01.02.2018

South Sea Island

Einen Tag zuvor hatte es schon den ganzen Tag geregnet, weshalb wir ununterbrochen zur lieben Wetterfee beteten, dass sie am nächsten Tag die Sonne scheinen lässt. Leider brachten alle Stoßgebete nichts. Wir wussten, dass wir genau zur Regenzeit nach Fidschi reisen. Die ersten Tage regnete es jeden Tag gegen 17:00 Uhr für 10 Minuten, was aber außerordentlich gut tat, da die Hitze einem schon sehr zu schaffen machte. Leider hat sich dieser Regenschauer nun in Dauerregen verwandelt. Aber egal, wir wollten einfach das Beste aus unserem Insel Trip machen. 

Um 08:30 Uhr wurden wir mit einem Katamaran zur 30 Minuten entfernten 'South Sea Island' gebracht. Hier erwartete uns zunächst gutes Wetter, was uns ein wenig Hoffnung schöpfen ließ. Wir suchten uns eine perfekte Liege in einer ruhiger Ecke aus und gingen dann sofort ins Meer. Schnell fiel auf, dass das Wasser hier sehr unruhig ist und der Strand eine Mischung aus Sand und Muscheln und toten Korallen, was das Barfuß laufen nicht ganz so einfach machte. Nach einer kurzen Schnorcheltour im Wasser, kamen wir schnell enttäuscht wieder raus, denn außer einem Mini-Hai und verdammt trübem Wasser, konnte man nicht viel erkennen. Deshalb entschieden wir uns schnell für eine Schnorcheltour,  bei der man mit dem Boot ein wenig raus fährt. Und ganz plötzlich änderte das Wasser sich schlagartig. Wunderschönes klares Wasser mit einer Vielzahl an großen Korallenriffen und tollen bunten Fischen. Nach ca. 20 Minuten kehrte man dann zur Insel zurück zum Mittagessen. Wieder einmal gab es ein super leckeres Buffet mit vielen tollen Salaten! Plötzlich fing es dann an zu regnen und wir mussten uns schnell einen Platz unter dem Abdach suchen. Nach dem Essen gab es noch ein kurzes Unterhaltungsprogramm, wobei die Einheimischen Traditionstänze und Lieder aufführten.

Da der Regen auch nicht mehr aufzuhören schien, verbrachten wir mehrere Stunden im Wasser. Während der Ebbe war das Wasser viel ruhigere und man konnte wunderbare Korallen und Fische entdecken, wenn man weiter herrausschwomm. Den Rest des Tages verbrachten wir dann entweder auf der Liege - mit den leckeren gratis Getränken - oder im Wasser, bis wir schließlich um 16:45 Uhr wieder vom Katamaran abgeholt wurden, der uns zurück zum Hafen nach Denarau brachte.

Trotz des Regens hatten wir einen tollen Tag. Der Strand hat uns hier zwar nicht so gut gefallen wie auf Tivua Island, dafür die Korallen in näherer Umgebung umso mehr. Auf der South Sea Island kann man übrigens auch übernachten, weshalb den ganzen Tag Leute kommen und gehen. Die meisten die hier her kommen, sind mit dem Bula-Pass hier. Für diejenigen ist zwar das Essen inkludiert, jedoch keine Getränke. Wir hatten, wie auch das letzte Mal, alles inklusive und konnten wieder richtig zuschlagen! 

South Sea Island wenn man genau hinsah, konnte man viele Krabben entdecken Traditionelle Tänze und Gesang aus Fidschi Höhlentauchen!