Samstag, 02.12.2017

Ría Lagartos Biosphärenreservat

Von Chiquila sind wir direkt nach Río Lagartos gefahren. Hier haben wir eine Nacht bei einer mexikanischen Familie übernachtet, die drei kleine Zimmer vermietet. Wir sind nach Río Lagartos gekommen, um eine Bootstour durch das Naturreservat Ría Lagartos zu machen. Dieses ist ein Naturschutzgebiet, indem viele Arten von Vögeln und ganz besonders Flamingos und Pelikane das ganze Jahr über ihr zu Hause finden. Tony - unser Gastgeber - hat uns angeboten, diese Tour privat mit seinem Boot zu machen. Nach einigen Preisvergleichen haben wir uns dafür entschieden. So waren wir nur zu zweit auf diesem Boot und durften selber bestimmen, wann es los geht und wie lange wir wo bleiben wollen. Die Tour ist mit ca. 40,00 € relativ teuer, aber es hat sich gelohnt!

Um 09:00 Uhr ging es ab aufs Speedboot von Tony. Doch das Speedboot wollte nicht so schnell, wie er es gern wollte. Irgendwas funktionierte mit dem Motor nicht richtig und so mussten wir nochmal auf ein anderes Boot umsteigen - leider auch mit einem anderen Guide. Nach dem kleinen Zwischenfall fuhren wir umringt von mächtigen Mangroven über das Gewässer. Nach nur 5 Minuten Fahrt wurde das Boot auf einmal langsamer und wir fuhren ganz nah an die Mangroven heran. 'Ein Krokodil!' sagte unser Guide. Was er schon von mehreren Metern Entfernung entdeckt hatte, sahen wir nicht mal als wir direkt davor standen. 😀 Aber es lag tatsächlich ein großes Krokodil im Wasser. Es bewegte sich nicht, sondern sonnte sich nur. Wir fuhren immer näher heran, ich wurde langsam ein wenig panisch. Doch unser Guide musste noch einen draufsetzten. Er wollte unbedingt, dass sich das Krokodil bewegt und fuhr so nah dran, dass unser Boot die Schnauze berührte! Erst dann hat sich das Krokodil bewegt und schwomm in aller Ruhe davon. Total beeindruckend so ein riesiges Tier aus der Nähe zu sehen, aber trotzdem auch ein bisschen beängstigend. Normalerweise heißt es, dass man Krokodile nur mit viel Glück sieht. Wir haben insgesamt 5 verschiedene entdeckt und alleine dafür hat sich das Geld dann schon gelohnt. 😀 Wahrscheinlich muss gerade eine besondere Zeit sein, um sie zu sehen oder unser Guide hat einfach verdammt gute Augen. Von kleinen bis großen Krokodilen war auf jeden Fall alles dabei! Wahnsinn!

Unsere Fahrt ging weiter mit dem Ziel, zum 'pinken See' zu gelangen. Auf dem Weg dorthin konnten wir so viele Vögel beobachten: Adler, Pelikane, Kormorane und viele weitere, von denen wir die Namen nicht kennen. Beim pinken See kamen wir aus dem Staunen schon fast nicht mehr raus. Hunderte Flamingos haben sich hier niedergelassen. Ein pinker See mit pinken Flamingos - beeindruckend.

Aber warum ist der See pink? Dahinter steckt eine einfache Antwort: Das Wasser in dem See ist sehr salzhaltig, weshalb Mikroorganismen, wie Algen und Salzwasserkrebse, Naturfarbstoffe produzieren, um in diesem Wasser leben zu können. Je mehr Wasser im See verdunstet, desto höher ist die Konzentration an Mikroorganismen. Diese produzieren besonders den Naturfarbstoff Beta Carotin, der das Wasser pink färbt. Flamingos und Shrimps nehmen diese Farbstoffe durch ihr Futter auf, was auch der Grund für ihre pinke Farbe ist.

der pinke See - in den Sommermonaten soll er noch eine viel stärkere Farbe haben

Vom pinken See aus, ging es ein kleines Stück weiter zu einem Strandabschnitt. Ich wollte aus dem Boot klettern und sackte ordentlich im weichen Boden ein. Der Boden war ein seltsames Salz-Schlamm-Sand-Gemisch, was aber sehr gut für die Haut sein soll. Unser Guide suchte für uns von verschiedenen Stellen den reinen Salz-Schlamm, welcher tiefer im Boden liegt. Wir durften uns dann damit einreiben und hatten so ein wunderbares Salzpeeling. Danach ging es für uns aufs Boot und unser Peeling begann während der Fahrt durch den Wind zu trocknen. Zum Abschluss fuhren wir zu einem kleinen Strand an der Flussmündung zum Meer. Hier wuschen wir unser Peeling wieder ab und hatten danach eine wirklich weiche Haut. Danach ging es für uns schon wieder zu Tony zurück, der uns erklärte, dass sich eine Angelschnur in seinem Motor verfangen hatte. Er gab uns außerdem noch ein paar Tips für die nächsten Tage mit auf dem Weg. Wir verabschiedeten uns von der Familie und von Río Lagartos.

Salzpeeling :)