Sonntag, 03.12.2017

Ek' Balam - unsere erste Maya Ruine

Von Río Lagartos ging es weiter nach Valladolid. Hier haben wir für drei Nächte ein wirklich tolles Hostel gefunden. Valladolid ist für unsere nächsten Aktivitäten der Ausgangspunkt. Am nächsten Tag, gleich morgens um 08:00 Uhr sind wir nach einem sehr guten, selbstgemachten Frühstück zu unserer ersten Maya Ruine 'Ek' Balam' gefahren. Um 08:00 Uhr macht diese auf, wir waren um 08:40 Uhr vor Ort. Trotzdem war der gesamte Parkplatz wie leergefegt und die Ticketschalter waren mit Gittern verschlossen. Das fängt ja gut an! Wir fragten einen Mitarbeiter, warum es noch nicht geöffnet hat und ob man die Ruine heute überhaupt noch besuchen kann. Er sagte, dass sie pünktlich um 08:00 Uhr die Türen öffnen. Wir waren verwirrt, es war ja schon längst nach 08:00 Uhr. Bis wir dann endlich herausgefunden hatten, dass im Bundesstaat Yucatán (auch schon in Río Lagartos) die Zeit nochmal um eine Stunde zurückgestellt wird. Cancún hingegen liegt im Bundesstaat Quintana Roo und liegt in einer anderen Zeitzone. Aber auch nur im Winter! 😀

15 Minuten haben wir noch vorm Eingang gewartet, dafür waren wir aber die aller ersten, die das Gelände betreten durften. Und wir hatten es sogar noch ziemlich lange für uns alleine. Ab 08:30 Uhr kamen dann langsam ein paar Tourbusse, und Collectivos angefahren. Als erstes sind wir auf den höchsten und größten Bau der Ruinen hochgeklettert und wir hatten einen genialen Ausblick über die Ruinen und konnten dank des guten Wetters sehr weit gucken. Man war zwar nur von Bäumen umgeben, aber es wahr sooo schön! Sowieso war es sehr beeindruckend und wie immer fragt man sich: Wie haben die das gemacht? Wie sah das Leben aus? So gerne würde man noch einmal die Zeit zurückspulen, um dabei zu sein. Doch wer waren denn nun die Maya?

Die Maya-Kultur war eine hochentwickelte Kultur, deren Anfänge sogar bis 2.500 v. Chr. zurück gehen. In Zentralamerika (Mexiko, Belize, Guatemala, Honduras) hatten sie sich das Maya-Reich aufgebaut. Bis heute gibt es noch vereinzelte Maya, die allerdings nicht besonders viel über die Vorfahren wissen. Sie waren besonders bekannt für den Anbau von Mais, die Mathematik und die sehr genauen Maya-Kalender. Die Kultur wurde in zwei Klassen eingeteilt: die Arbeiter und die Elite. Die Arbeiter waren klein und mussten schwere Arbeit verrichten, während die Elite reich an Nahrung war, größer war, reisen konnte und das gesamte Wissen hatte. Nur sie durften oben auf die Tempel hinaufsteigen - das war die optische Klassentrennung. Bis heute weiß man nicht genau, wie die Maya Kultur untergegangen ist, aber man geht davon aus, dass die Klassentrennung ein Grund war, denn das Wissen über viele Dinge, wie z. B. der Kultur und der Vorfahren, war nur einem bestimmten Kreis der Elite erlaubt und wurde deshalb nicht an viele Maya weitergegeben. Zwischen 600 und 900 n. Chr. erreichte die Maya-Kultur ihre Blütezeit, bis sie kurz danach aus unerklärlichen Gründen zusammenbrach. 

Es war nicht nur der Tag, andem wir unsere erste Maya Ruine besuchten, sondern auch unsere erste Cenote! Gegen 10:00 Uhr sind wir zur 1,5 km entfernten Cenote (=Wasserloch) gelaufen. Von diesen Cenoten gibt es extrem viele in Mexiko und wir werden noch einige besuchen. An diesem Tag haben wir uns zur Cenote X'chancé aufgemacht. 2,50€ Eintritt kostet es pro Person und es hat sich sowas von gelohnt! Wir waren wieder die aller ersten und konnten ganz alleine in der Cenote schwimmen gehen. Wir haben nachgefragt: diese Cenote ist 30m tief. Es gibt in Mexiko sogar vereinzelte mit bis zu 100m Tiefe. Viele Cenoten sind unterirdisch miteinander verbunden und bilden so ein riesiges Unterwasser System, welches die Maya früher genutzt haben, um den Göttern ihre Opfer zu bringen. Sowohl Menschen, als auch andere Opfergaben.

Gegen 13:00 Uhr waren wir auch schon wieder im Hostel und haben uns den restlichen Tag auf unserer Dachterasse entspannt. Ek' Balam und die Cenote X'chancé sind auf jeden Fall einen Besuch wert! Bei der Cenote sollte man allerdings vielleicht bis Mittag warten, da das Licht dann genau senkrecht ins Wasser scheint. Das war auch der Tipp von Tony aus Río Lagartos. 🙂

Cenote X'chancé