Dienstag, 21.11.2017

Puerto Natales - Vorbereitungen

Schon bevor unsere Reise um die Welt losging, hatten wir uns vorgenommen, dass es auf jeden Fall nach Chile gehen sollte, um dort eine 5-Tages Wanderung - den sogenannten 'W-Trek' - im Torres del Paine Nationalpark zu machen. Deswegen haben wir in den letzten 5 Monaten auch fleißig trainiert.

Unser Bus von Punta Arenas nach Puerto Natales ging bereits am Samstag, dem 18.11. In Puerto Natales angekommen, wurden wir mit einem heftigen Schneesturm begrüßt. Für die Planung einer Mehrtages-Wanderung im Torres del Paine muss man folgendes wissen:

Es ist beschissen organisiert! Die Vermietung der Campsites ist in drei verschiedene Argenturen aufgeteilt, jeder Argentur gehört ein Teil des Parkes. Die Argenturen verteilen sich in komplett Puerto Natales, sodass man mehrmals hin und her rennen muss. Man kann die Campsites online im Voraus buchen, allerdings liegt die Antwortrate der Argenturen höchstens bei 10%, man muss viel Geld vorstrecken und Monate im Voraus buchen, was für uns ja schon mal gar nicht in Frage kommt. Unser Plan war also: wir kommen Samstag an, laufen von Argentur zu Argentur, buchen eine schöne Wanderung und laufen Montag los. Daraus wurde leider nichts, da die Argenturen Samstags nur bis Mittag geöffnet sind und Sonntags komplett geschlossen haben. Mit gedrückter Stimmung ging es dann zurück ins Hostel. Was machen wir jetzt? - Auf Montag warten! Zwei Tage haben wir uns einfach ein wenig entspannt, bevor wir los zogen, um uns die besten und günstigsten Campsites zu ergattern.

Um Punkt 09:00 Uhr am Montag morgen standen wir vor der ersten Argentur 'Vertice'. Diese vergibt Campingplätze für die zwei Camps des W-Treks auf der linken Seite des Parks. Die Idee so früh vor den Türen der Argentur zu stehen hatten mit uns noch gefühlt 100 andere Menschen. Als wir die Argentur betraten sahen wir schon ein großes Schild, dass eines der beiden Camps für November komplett ausgebucht ist. Das andere Camp 'Paine Grande' steht nur noch für den 24.11. & 25.11. zur Verfügung. In unseren Köpfen machte sich so langsam die Panik breit, denn der 24.11. ist für uns definitiv viel zu spät! Wir ließen uns beraten und entschieden uns dann, die Wanderung von der anderen Seite des Parks zu starten - somit würden wir die letzte Nacht im Camp Paine Grande verbringen. Mit diesem Plan im Kopf haben wir erstmal schnell gebucht und sind regelrecht zur zweiten Argentur gerannt, damit wir noch vor einigen anderen dort ankommen.

Die Argentur 'Fantastico Sur' vergibt die Campsites für die rechte Seite und die Mitte des Parks. Super freundliche Mitarbeiter, die dir wirklich das günstigste und beste versuchen rauszusuchen und mit dir gemeinsam die Strecke planen. Als wir dort ankamen hatten noch genau zwei Camps Campsites frei. Im Camp 'Central' konnten wir ohne Probleme noch eins bekommen, während wir im Camp 'Francés' den letzten Platz bekommen haben! Das war zwar ein Premium-Zelt für 80 USD, aber hey, man gibt sowieso schon ein halbes Vermögen für die Wanderung aus, da machen es die paar Euros auch nicht mehr. Wir werden den W-Trek dann also in 4 statt 5 Tagen laufen, Mittwoch geht es los! Nach dem wir die Buchungsbestätigung in der Hand hielten, waren wir einfach nur überglücklich, dass alles geklappt hat.

Wir wollten eigentlich noch zu Argentur Nr. 3 'CONAF', denn diese vergibt die Campsites für die kostenlosen Camps im Park. Unsere Idee war das kostenlose Camp 'Italiano' zu buchen und dafür das Luxus Zelt im Camp 'Francés' zu stornieren, denn diese liegen nur 1,5 km voneinander entfernt. Da aber keine kostenlose Stornierung der Camps von 'Fantastico Sur' möglich gewesen wäre, haben wir uns auch mit dem 80 USD-Zelt zufrieden gegeben. 🙂 

Da wir nun endlich wussten, wann unsere Wanderung statt findet, konnten wir uns nun auch mit allem anderen beschäftigen: Equipment ausleihen wie Isomatten, Zelt und Kochutensilien. Essen einkaufen für die Wanderung, Busse buchen für die Hin- und Rückfahrt zum Park und am aller Wichtigsten: Flüge buchen! Denn nach unserer 4-Tages Wanderung werden wir Chile und damit auch Südamerika verlassen! 🙁🙂 Wohin wird aber noch nicht verraten!

Insgesamt haben uns die 4 Tage 356,29 € gekostet. (Inkl. Essen, Transport, Camping, Equipment) Das geht günstiger, wenn man Glück hat und weit im Voraus buchen kann, es geht aber auch deutlich teurer, wenn man viel Pech hat und nur noch teure Campsites frei sind oder man sich für eine Tour für 990 USD aufwärts entscheidet. Die Preise im und um den Torres del Paine Nationalpark sind unglaublich hoch, jedoch zählt es auch zu den absoluten Highlights in Patagonien und Südamerika. Es ist ein weltbekannter Nationalpark, sodass fast alle bereit sind, diese Preise zu zahlen. Wer nicht viel Geld ausgeben möchte, sollte in den nahgelegenden Nationalpark Fitz Roy nach Argentinien fahren, der deutlich billiger ist und von der Landschaft und Natur auch viel zu bieten hat.