Dienstag, 19.09.2017

Cajamarca - der Anfang vom Ende der Inka Zeit

Wir sind in Cajamara, einer wunderschönen Stadt mit vielen kleinen gemütlichen Gassen und einem noch schöneren Stadtzentrum. In Cajamarca gibt es sehr viel zu entdecken, vor allem weil genau hier das Ende der Inka-Zeit begonnen hat. Wenn man also durch die Straßen schlendert und sich verschiedene Sehenswürdigkeiten anschaut, dann macht es eigentlich nur Sinn, wenn man sich vorher über die Geschichte der Inka informiert. Hier eine kleine Kurzfassung:

Die Inka herrschten vom 13. bis zum 16. Jahrhundert und ihr Reich erstreckte sich vom heutigen Ecuador bis ganz zum südlichen Chile und Argentinien. Sie waren eine sehr bedeutende, große Kultur, weshalb man sie sogar mit dem römischen Reich verglich. 1532 kam der Spanier Francisco Pizarro nach Peru. Dieser wusste, dass die Inka reich an Gold waren und wollte mit nur knapp 160 Mann die Inka erobern. (zum Vergleich: die Inka hatten eine 40.000 Mann starke Armee allein in Cajamarca). Der Inka König Atahualpa wusste zwar durch Spitzel, dass die Spanier in Peru sind, griff aber nicht an, sondern ließ sie passieren bis nach Cajamarca, wo eine friedliche Verhandlung stattfinden sollte. Hier trafen Fancisco Pizarro und Atahualpa das erste mal aufeinander. Der Spanier hatte den Wunsch, dass alle Inka bei dem Zusammentreffen die Waffen ablegen sollten, was diese auch taten, da sie sich mit 8.000 Soldaten sicher fühlten. Dies nutze Pizarro aus, griff an, hielt den Inka-König gefangen. Alle anderen unbewaffneten Inkas wurden von nur 160 Mann (!!!) getötet. Der Inka König wusste von der Gold-Gier der Spanier und schlug einen Handel vor: "Ich fülle dir den Raum in dem ich gefangen bin zwei mal mit Silber und einmal mit Gold und dann lässt du mich frei!" Pizarro ging auf diesen Handel ein. Von überall kam das Inkavolk mit Gold und Silber beladenden Alpakas, sogar aus Cuzco (das ist heute ein Fußmarsch von knapp 19 Tagen!) Der König schaffte es tatsächlich den Raum zu füllen, wurde dann aber trotzdem umgebracht. Nach diesem schrecklichen Ereignis wollten viele Inka bei ihrem König sein und brachten sich deswegen selbst um. Der Kampf gegen die Spanier wurde noch bis 1570 weiter geführt, jedoch erfolglos.

In Peru und besonders in Cajamarca kann man heute noch die vielen Einflüsse der Inka erkennen. Wir haben uns zum Beispiel die Baños del Inca (=Inkabäder), in denen der König Atahualpa damals gebadet hat, angeschaut. In Cajamarca gibt es viele heiße Quellen, die auch damals schon genutzt wurden. Außerdem waren wir in dem Raum, in dem Atahualpa gefangen gehalten wurde. Irgendwie ein komisches Gefühl, genau an dem Ort zu stehen, wo vor 500 Jahren auch der Inka-König stand. Natürlich durften wir nicht den Thron des Königs vergessen, von dem man die ganze Stadt überblicken konnte!

Wir waren noch bei den Ventanillas de Otuzco (=Fenstern von Otuzco). Diese stammen aus der Vorinkazeit und waren ursprünglich Gräber.

Cajamarca ist ein so wunderschöner Ort, mit vielen Kirchen und Kathedralen. Hier sind kaum Touristen und wenn, dann meistens welche aus Peru, die die Geschichte des eigenen Landes erkunden wollen. Wir werden ganz oft angestarrt, besonders von kleinen Kindern, die ihren Mund vor staunen dann nicht mehr zubekommen. 😀 Und all das lieben wir an dieser Stadt, denn man nennt sie nicht umsonst das Cuzco des Nordens!

unsere heiße Quelle im Hostel :) Plaza de Armas die neue Inka-Königin! Da wo ich stehe war der Inka Thron, im Hintergrund war die Schlacht von Cajamarca der Raum, in dem der Inka König gefangen gehalten wurde bis zu dieser Linie wurde der Raum mit Gold und Silber gefüllt Baños del Inca Baños del Inca Ventanillas de Otzuco