Sonntag, 14.07.2019

Die Westküste - von Tel Aviv bis Rosch haNikra

Da Noa uns erzählte, dass die Busverbindungen im Norden Israels relativ schlecht sind, entschieden wir uns kurzfristig dazu für eine Woche einen Mietwagen zu buchen, um flexibler die Gegend zu erkunden. Wir verließen also Tel Aviv, um in den Norden - genauer gesagt nach Haifa - zu fahren, wo sich unsere nächste Unterkunft befand.

Die Straßen hier sind erstaunlich gut, und so hatten wir eine angenehme, kurze Fahrt an der Westküste entlang. Israel ist ein kleines Land, weshalb man die einzelnen Orte sehr schnell erreichen kann. Auf dem Weg nach Haifa machten wir einen kleinen Umweg über die Berge durch den Carmel Mountain National Park, um dort unser Mittagessen mit unschlagbarer Aussicht genießen zu können. Wie viele vielleicht wissen, ist das Essen in Israel einfach der hammer! Deswegen gab es ganz typisch Pita mit Hummus und Thunfisch. Lecker! Nach der kleinen Stärkung ging es weiter, die Berge hinab wobei wir hin und wieder Halt machten, um die Aussicht auf Haifa zu genießen. In Haifa angekommen, fuhren wir zu den berühmten ‚Bahá’i Gärten‘ (auch bekannt als hängende Gärten), die als Friedenssymbol und Ort der Ruhe gelten. Auf der Anlage befindet sich sowohl das administrative als auch das geistige Weltzentrum der Bahai, eine Religion mit ca. 8 Millionen Anhängern. Eigentlich hatten wir geplant eine einstündige Tour zu machen, allerdings waren wir dafür leider zu spät, weshalb wir nur die erste ‚Terrasse‘ der Anlage betreten durften. Danach brachten wir unser Gepäck ins Hostel und fuhren zum nächsten Strand, um uns abzukühlen und den Abend ausklingen zu lassen.

Carmel Mountain Nationalpark - wer genauer hinschaut kann im Hintergrund das Meer erkennen :)

Am nächsten Tag ging es morgens weiter nach Akko, eine einst mächtige Stadt, die aufgrund ihrer starken Festungsmauern schwer zu erobern galt. Hier besichtigten wir die alte Kreuzfahrerfestung, von der man einen wunderschönen Blick auf das Meer und die kleine Stadt hatte. Nach einem langen Spaziergang ging es bereits – auf Empfehlung von Noa - weiter in den Norden zum Achziv Beach. Ein echter Geheimtipp, wenn ihr mich fragt: wunderschönes, klares Wasser mit sauberem Sandstrand und fast kein Mensch vor Ort. Wir sind einige Zeit am Strand auf und ab gelaufen, bevor es schon wieder weiter ging. Leider konnten wir uns für die Küste nicht so viel Zeit nehmen, da wir unseren Mietwagen bereits in 7 Tagen abgeben müssen, und irgendwie doch noch viel auf dem Plan steht, was wir unbedingt sehen wollten, bzw. wo wir uns mehrere Tage für Zeit nehmen wollen.

Also ab zum nächsten Stopp: der für uns nördlichste Punkt in Israel, den wir auf dieser Reise sehen werden. Wir waren an der Grenze zum Libanon, weil sich hier eine ganz besondere Attraktion befindet: Rosch haNikra – der einzige Punkt Israels, an dem Klippen ins Meer hineinragen. Aus diesem Grund gibt es hier ein ganz besonderes Naturspektakel, nämlich verschiedene Grotten, die über hunderttausende von Jahren durch die Wellen erschaffen worden sind. Mit einer Seilbahn ging es hinunter zu den Höhlen, die auf ca. 400 Metern begehbar sind. Danach gab es noch eine 15-minütige Lichter- und Soundshow, die kinoartig in einem Tunnel abgespielt wurde, um die Entstehung der Grotten zu erklären. Anschließend sind wir ein bisschen durch die Gegend spaziert, mit der Seilbahn wieder hochgefahren und zur Libanon Grenze gelaufen, die direkt an der Seilbahnstation liegt. Die Grenze verläuft über die Berge und man kann sie von unten deutlich erkennen, da die beiden Länder durch eine hohe Grenzanlage voneinander getrennt sind. Man nennt sie auch die „Blaue Linie“, welche 1978 von der UN errichtet wurde. Die Grotten sind auf jeden Fall einen Besuch wert und mit 48 Schekel (=12€) pro Person auch relativ günstig.

Von Rosch haNikra ging es für uns weiter zum See Genezareth, aber darüber berichten wir in einem anderen Blogbeitrag.

die kleine Stadt Akko :)auf der Kreuzfahrerfestung - na wer findet mich? :DAchziv BeachRosch haNikra