Samstag, 13.07.2019

Shalom aus Israel!

Ein neues Abenteuer steht an! Und zwar geht es nach einem Jahr ‚Backpacking-Pause‘ endlich für uns weiter. Wir sind in Israel! Die Flüge haben wir bereits Ende März gebucht und so hatten wir 3 Monate voller Vorfreude auf unsere nächste Reise. Insgesamt werden wir drei Wochen in Israel und Jordanien verbringen, wie wir diese drei Wochen aufteilen, steht allerdings noch nicht fest.

Unser Flug ging von Berlin nach Tel Aviv, wo wir mit Verspätung bereits nach 4 Stunden um 14:00 Uhr landeten. Das erste Problem machte sich bereits direkt nach der Ankunft bemerkbar, als wir über den Sabbat (Schabbat ausgesprochen) informiert wurden. Von freitags (normalerweise ab Sonnenuntergang) bis Samstagabend fahren keine öffentlichen Busse oder Züge und Supermärkte und Restaurants haben auch geschlossen. Na toll. Wir wollten eigentlich mit dem Zug in die Stadt fahren (denn der Flughafen liegt doch relativ weit außerhalb von Tel Aviv), da dieser nur 3€ gekostet hätte. Wir fragten an mehreren Informationsschaltern nach, und irgendwie erklärte uns jeder etwas anderes. Deswegen beschlossen wir einfach mal direkt zur Bus- und Zugstation zu laufen, um uns vor Ort Informationen zu holen. Das Glück ist ja bekanntlich mit den Doofen, und so fanden wir doch tatsächlich den letzten Shuttle-Bus, der in die Stadt fuhr – und das sogar kostenlos! Wir stiegen an der Bus Station in Tel-Aviv aus und beschlossen die restlichen 3km zu laufen (die Sparfüchse kommen halt doch ganz schnell wieder durch 😀). Allerdings unterschätzten wir die Hitze (es waren 34°C) und so waren wir klitsch nass als wir an unserem Hostel ankamen. Außerdem führte uns unser Weg im Zick-Zack durch gefühlt ganz Tel Aviv, vorbei an herunter gekommenen Häusern, vermüllten Gassen und einsamen Straßen. Laufen wir gerade wirklich durch Tel Aviv?

Um kurz auf den Sabbat zurückzukommen: Die Woche beginnt in Israel bereits am Sonntag, bedeutet, die Menschen fangen dann an zu arbeiten, Supermärkte haben geöffnet und auch die öffentlichen Verkehrsmittel sind wieder verfügbar. Die Partys finden hier demnach donnerstags und freitags statt und ab Freitagabend bis Samstag nach Eintreten der Dunkelheit wird gebetet (meist in den sehr religiösen Familien). Sabbat bedeutet auf Deutsch ‚Ruhetag‘ und ist im Judentum der siebte Tag, an dem keine Arbeit verrichtet werden soll. Israel ist übrigens das einzige Land, in dem Juden die Bevölkerungsmehrheit bilden. Deswegen ist die Amtssprache hier Hebräisch und eine Minderheitssprache Arabisch - beides liest und schreibt man von rechts nach links.

Als wir am Hostel ankamen, haben wir erstmal unsere Sachen in unser mini kleines 40€ Zimmer abgelegt und sind direkt zum ca. 5 km entfernten Strand gelaufen und sofort ins Mittelmeer gesprungen. Herrlich! Danach haben wir ein bisschen die Stadt erkundet, Old-Jaffa, die Strand Promenade und sofort feststellen müssen: es ist verdammt teuer hier! Ein normales Essen gibt es kaum für weniger als 10€ pro Person, Zigaretten kosten ca. 9€, eine Wasserflasche 1 ltr. gibt es für 2€, und besonders Hostels kosten minimum 40€ pro Nacht. Vielleicht findet ihr die Preise normal, aber zum Backpacken ist es doch relativ hochpreisig.

Der zweite Tag in Tel Aviv begann mit einem entspannten Spaziergang durch die Stadt, wir sind in den Norden gelaufen, durch den Stadtteil Florentin, der besonders für Cafés, Bars und Graffiti an den Hauswänden bekannt ist. Am Abend gab es dann ein ganz besonderes Wiedersehen mit Noa, die wir auf den Philippinen kennengelernt haben. Sie kommt aus Israel und lebt in Tel Aviv, weshalb sie uns zu sich in ihr Apartment eingeladen hat, wo wir mit Bier den Abend auf der Dachterrasse genossen haben. Um 20:00 Uhr sind wir mit ihr, einer Nachbarin/ Arbeitskollegin/ Freundin, und dessen Freund in ein typisch israelisches Lokal essen gegangen und zum Abschluss wurden wir auf eine Geburtstagsfeier in einer Bar eingeladen. Die Israelis sind so offen, herzlich und hilfsbereit! Jeder ist willkommen, egal ob man sich kennt oder nicht und jeder gibt einem die besten Tipps und Tricks, um so viel wie möglich vom Land zu sehen. Wir wollen definitiv versuchen uns in den nächsten Wochen nochmal mit Noa zu treffen – wir hoffen, dass es klappt!

Mit diesem Abend gingen die letzten Stunden in Tel Aviv zu Ende, denn am nächsten Tag werden wir weiterziehen. Unser Fazit: Tel Aviv ist eine sehr internationale, entspannte Großstadt. Trotzdem hat es zwei Gesichter: die wunderschöne Strandpromenade mit den Hochhäusern, aber auch die bröckelnden Fassaden der Häuser abseits der pulsierenden Tourismusgebiete.

Old Jaffa :) das Wiedersehen mit Noa :)