Freitag, 01.06.2018

Port Barton - Regen im Paradies

Von Cebu ging es mit dem Flugzeug nach Puerto Princesa auf die Insel Palawan. Da wir leider schon zu spät waren, um direkt weiter in die nächste Stadt zu fahren, blieben wir eine Nacht hier. Viel erlebt haben wir hier allerdings nicht, denn außer einem leckeren Abendessen und Preise vergleichen für die Weiterfahrt war zeitlich nicht mehr drin. Am nächsten morgen ging es um 07:30 Uhr auch schon wieder los. Wir liefen zur Busstation, um von dort aus dann in 3 Stunden zu unserem Ziel zu fahren: Port Barton. 

Port Barton ist ein kleines Fischerdörfchen, welches eigentlich nur aus einem Strand und zwei Sandstraßen besteht. Es ist ziemlich abgeschnitten von der restlichen Insel und deswegen nur über eine teils sehr huckelige Sandstraße, die durch Dschungel führt, zu erreichen - keine Sorge, es wird bereits fleißig an einer Betonstraße gebaut. Strom und Internet gibt es in der Regel nur abends/ nachts für ein paar Stunden und der Tourismus soll hier noch nicht ganz so übertrieben sein. Wir sind Fans von untouristischen Orten, die ja heutzutage wirklich schwer zu finden sind, aber mit Port Barton haben wir einen wirklich entspannten Ort gefunden. 

Um ca. 12:00 Uhr mittags erreichten wir das kleine Dorf und waren auf den ersten Blick hin und weg. Es gibt keine Hotels, keine noblen Restaurants, keine richtigen Geschäfte. Wir suchten unser kleines Hostel, was bei der Größe des Dorfes eine wirklich einfache Aufgabe war, und luden unser Gepäck in einem kleinen Bungalow ab. Noch während unserer ersten Zigarette bekamen wir das erste mal die Regenzeit zu spüren. Es regnete und regnete und regnete - nicht nur ein bisschen, sondern wirklich sehr stark. Zum Abendessen ließ es dann kurz ein bisschen nach. Somit konnten wir uns auf Nahrungssuche begeben und wir fanden den kleinen Laden, der uns in Bohol schon empfohlen wurde. Hier kann man A-la-carte alles bekommen, was das Herz begehrt. Wer allerdings noch mehr Geld sparen will, bestellt sich das 'Kantinenessen' mit Reis, einer Beilage und einem Getränk für nur 50 Php. (= 0,80€) Uns es schmeckt super lecker! Nach dem Abendessen erlaubte uns das Wetter noch kurz an den Strand zu gehen, schließlich wollten wir ja schon wissen, wo wir hier überhaupt gelandet sind. Nach 5 min kam jedoch schon der Regen zurück und wir gingen so schnell wie möglich wieder ins Hostel. Das Problem: durch den Regen sind die Sandstraßen ein einziges Matschfeld, weshalb hohe Rutschgefahr besteht! 

Der nächste Tag sah dann auch nicht viel besser aus. Regen den ganzen lieben langen Tag. Wir verließen unseren Bungalow nur für's Frühstück und Abendessen, ansonsten haben wir den ganzen Tag Serien geguckt und wirklich einmal gar nichts gemacht. Ich hatte außerdem große Probleme mit Kopf, Ohren und Hals, weshalb ein Tag Ruhe für mich ganz gelegen kam. 

Wer nach Port Barton kommt, macht normalerweise auch eine Island-Hopping Tour, weil die Inseln rund um Port Barton der absolute Traum sein sollen. Wir haben uns am nächsten Tag nach dem Frühstück ganz spontan für diese Tour entschieden, da wir am Himmel Sonnenstrahlen entdeckten. Juhu! Zusammen mit zwei Spaniern und einer Französin ging es um 09:00 Uhr los. Doch bereits nach einer Stunde auf dem Boot fing es wieder mal an zu regnen. Im Wasser war es tatsächlich wärmer als auf dem Boot. Insgesamt steuerten wir vier Schnorchelspots und zwei Inseln an, bei denen man Meeresschildkröten und bunte Fische beobachten konnte. Auf einer Insel gab es dann ein leckeres Mittagessen. Zwischenzeitlich dachten wir wirklich, die Sonne kommt nochmal raus, doch das war wohl nichts. Der Regen wurde schlimmer und schlimmer und durch den Fahrtwind wurde es immer kälter. Da das Schnorcheln meine Ohr- und Kopfschmerzen irgendwie verschlimmerte, setzte ich die letzten zwei Tauchspots aus und wickelte mich in Rettungswesten und Handtüchern ein, um nicht zu erfrieren. Da ist man schon mal auf den Philippinen und dann muss man auch noch zittern vor Kälte. 😫 Unser letzter Stopp war dann an einer kleinen Sandbank, wo sich ein paar Seesterne befanden. Hier stieg ich auch wieder vom Boot, um mich im warmen Wasser zu wärmen. 

Unser Fazit zur Tour: irgendwie ein wenig langweilig. Da wir sowieso nicht so die "Island-Hopping"-Typen sind und dazu das Wetter auch noch extrem beschissen war, waren wir ein wenig enttäuscht. Für Island Hopping Touren braucht man einfach Sonnenschein, ansonsten macht das keinen Sinn. Leider sahen sich die Schnorchelspots alle sehr ähnlich, was deshalb nicht so viel Abwechslung brachte. In Port Barton gibt es verschiedene Touren (A,B,C,D), da wir spontan dazu gestoßen sind, konnten wir uns keine aussuchen. Wir haben (glauben wir) Tour A gemacht, vielleicht wären andere Touren interessanter gewesen.

Unser Fazit zu Port Barton: Wenige Touristen? Ja. Ich denke das liegt aber auch daran, dass wir uns in der Nebensaison befinden und es deshalb allgemein auf den Philippinen ein wenig ruhiger zugeht. Port Barton ist definitiv stark im Wandel, viele Touristen entdecken gerade diesen kleinen Ort. Eine neue Straße wird auch gerade gebaut, deswegen werden die ersten Hotels wahrscheinlich nicht lange auf sich warten lassen. Wir hatten leider extrem Pech mit dem Wetter, weshalb alles nur halb so schön aussah. Trotzdem war es eine Reise wert!

Port Barton! kleine Insel während des Island Hoppings Mittagessen die Meeresschildkröte darf natürlich auch nicht fehlen! :p