Montag, 28.05.2018

Bohol - von Miniaffen & Schokohügeln

Von Zamboanguita ging es mit Bus und Fähre auf die nächste Insel: Bohol, genauer gesagt auf die Halbinsel Panglao. Von unserer Luxusunterkunft mussten wir uns verabschieden, denn die nächsten zwei Nächte verbrachten wir in einer zeltartigen Hütte. Eigentlich waren wir nur wegen zwei Dingen auf Bohol: Tarsiere und Chocolate Hills. Als wir jedoch bei unserer Unterkunft ankamen, waren wir geschockt, was Bohol alles zu bieten hat. Von zahlreichen Traumständen, bis Bungee Jumping, Schmetterlingshäuser, 'Floating Restaurants', Wasserfälle, Action- und Naturparks ist wirklich alles dabei. So gerne wären wir noch länger auf dieser Insel geblieben, doch wir mussten bereits einen Inlandsflug buchen, weshalb wir leider nicht genügend Zeit hatten. 

Trotzdem, das was wir uns vorgenommen hatten, wurde natürlich auch gemacht. Wir liehen uns einen Roller direkt bei unserer Unterkunft aus und fuhren nach dem Frühstück einfach mal drauf los. Die Straßen auf Bohol sind für Rollerfahrer wirklich ein Traum. Keine Huckel, keine Steine, einfach gerade Straßen und das sogar in den kleinsten Seitengassen. Aus diesem Grund machten uns die 40km Fahrt zu unserem ersten Ziel auch nichts aus. Als erstes wollten wir die Tarsiere besuchen. (Auf den Philippinen nennt man sie Tarsiere, im deutschen sind sie unter Koboldmakis eher bekannt.) Vielleicht sagt nicht jedem der Name etwas, aber ich wette ihr habt die Tiere schon mal im Fernsehen gesehen. Kleine Mini-Affen mit riesigen Augen. Sie werden 12cm - 13cm "groß" und wiegen dabei nur 110g - 150g. Tarsiere findet man nur in Südostasien auf den Inseln Sumatra, Borneo, Sulawesi und auf den südlichen Philippinen, darunter eben auch Bohol. Sie sind nur in der Nacht aktiv, weshalb sie tagsüber schlafend in den Bäumen hängen. Da die Tiere besonders auf den Philippinen gejagt werden, um sie als Haustiere zu halten oder das "leckere" Fleisch zu verkaufen, gelten sie als stark gefährdet. Auch aus diesem Grund wurde in Bohol eine Aufzuchtstation gegründet, die insgesamt 180 Tarsiere beherbergt. Von diesen 180 Tieren werden jeden Tag 6 Tiere (jeden Tag andere) in den für Touristen zugänglichen Regenwald gesetzt. Aber Achtung! Wer den Regenwald betritt, MUSS leise sein! Wenn es den Tarsieren zu laut wird oder sie zu viel Stress verspüren, schlagen sie so lange ihren Kopf gegen einen Baum, bis sie daran sterben. Das klingt lustig, ist es aber nicht. Das ist übrigens auch der Hauptgrund, weshalb die kleinen Äffchen als Haustiere nicht lange überleben: viele Recherchen zeigen, dass sie ihren Kopf gegen die Gitterstäbe des Käfigs hauen, um daran zu sterben. Viele Menschen sagen, dass Koboldmakis die kleinsten Primaten der Welt sind. Das stimmt nicht. Die Mausmakis sind die kleinsten Primaten weltweit, sehen zwar ähnlich aus, aber sind dennoch eine andere Affenart. 

diese Äffchen sind wirklich soooo winzig :)

Nächster Halt waren die Chocolate Hills. Sie liegen nur 17 km weiter auf der gleichen Straße und man kann sie schon von weitem erkennen. Mit dem Roller kann man bequem einen Berg hinauf fahren, um dann die letzten vielen Treppenstufen zum Aussichtspunkt hoch zu laufen. Oben angekommen hat man dann eine wunderschöne Aussicht auf die wirklich vielen (es sind genau 1.268) Hügel, die in perfekter Halbkugelform aus der Erde ragen. Warum heißen sie Chocolate Hills? In der Trockenzeit wird das Gras auf den Hügeln braun, weshalb sie aussehen, wie viele Schokoladenhügel. Im Moment sind sie jedoch eher grün als braun, was sie aber nicht weniger faszinierend macht. Das gesamte Gebiet der Chocolate Hills verteilt sich auf ganze 50 km2. Man könnte meinen die vielen Hügel seien von Menschenhand erschaffen worden, doch das sind sie nicht. Auch wenn Forscher sich immer noch nicht ganz einig sind, wie sie entstanden sind, weiß man, dass sie natürlichen Ursprungs sind. Legenden sagen, dass sich früher zwei Riesen gestritten haben und dabei mit Sand und Steinen um sich warfen, wodurch diese Landschaft entstanden sei. Uns ist es ziemlich egal wie sie entstanden ist, wir sind einfach nur froh, dass es sie gibt. Schön anzusehen ist es auf jeden Fall.

Chocolate Hills Man-Made Forest - von Menschenhand erschaffener Wald

Auf dem Rückweg hatten wir noch einen Strandbesuch eingeplant, das Wetter machte uns allerdings einen Strich durch die Rechnung. Urplötzlich fing es wie aus Eimern an zu regnen und wir suchten uns bei einer kleinen Pizzeria Unterschlupf, wo wir dann auch gleich eine Pizza verdrückten. Ich meine, wenn man schon mal da ist... 😛 Aufgrund der vielen Kilometer und der langen Regenpause, war es schon relativ spät, als wir an der Unterkunft ankamen, weshalb wir nicht mehr zum Strand gefahren sind. Eigentlich hatten wir geplant am nächsten Tag zum Strand zu fahren, doch morgens hatten wir ein Problem mit der Wäscherei, die Matthijs NEUE Hose aus Singapur, ein T-shirt von mir und ein paar Socken verschlammt hat, weshalb wir erst eine lange Diskussion mit der Wäscherei führen mussten (und nein, wir haben die Sachen nicht zurück bekommen). Danach fuhren wir schon mit der Fähre zurück nach Cebu City, da wir zeitig zurück sein wollten, weil wir Matthijs Handy reparieren lassen mussten. Wer sich also wundert warum er nicht mehr online war, sein Handy hat nicht mehr geladen, was wir jetzt aber erfolgreich lösen konnten. Morgen Mittag geht es dann mit dem Flugzeug auf die nächste Insel: Palawan!