Samstag, 14.10.2017

MACHU PICCHU

Wie gelangen wir am besten zum Machu Picchu? Welche Möglichkeiten gibt es? Wie teuer wird es? Brauchen wir wirklich einen Guide? - Das sind die Fragen, die man sich stellt, wenn man nun endlich mit den Planungen beginnen kann auf die wir so lange gewartet haben. Generell gibt es drei Möglichkeiten zum Machu Picchu zu gelangen:

1. Der Inka Trail

Diesen Weg sind die Inka früher immer gegangen. Er führt von Cusco direkt zum Machu Picchu. Der Inka Trail ist ein 4-Tages Trail und - wir haben einfach mal aus Spaß bei einer Agentur nachgefragt - bis Februar 2018 ausgebucht und zudem noch ziemlich teuer.

2. Mit Zug und Bus

Eine sehr bequeme allerdings auch teure Variante ist es mit dem Zug von Cusco nach Aguas Calientes (= Ausgangspunkt Machu Picchu) zu fahren und von dort aus den Bus zum Machu Picchu zu nehmen. Die Zugpreise beginnen ab 90,00 € One Way pro Person und nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Der Bus kostet 10,00 € One Way pro Person.

3. Bus und zu Fuß

Die günstigste Variante ist es einen Bus von Cusco nach Hidroeléctrica (=Wasserwerk) zu nehmen. Hier endet die Straße. Man kann endweder noch zu dem Zug hinzu steigen oder von hier aus 2 Stunden nach Aguas Calientes laufen, um von dort aus auch zum Machu Picchu zu laufen.

Wir haben uns natürlich für die dritte Variante entschieden, da man viel Geld sparen kann und es doch eigentlich immer schöner ist, wenn man weiß etwas selbst geschafft zu haben. Morgens um 07:30 Uhr ging es mit Sabrina & Andi, die wir am Flughafen in Iquitos wieder getroffen haben, mit dem Bus 7 Stunden nach Hidroeléctrica von wo aus wir 2 Stunden ca. 13 km die Bahngleisen abgelaufen sind, um nach Aguas Calientes zu gelangen. Die Aussichten während des Trails waren unglaublich! Durchgehend hatte man eine wunderschöne Aussicht auf die riesigen Berge und den Fluss.

Aguas Calientes ist eine reine Touristenstadt. Die Stadt besteht nur aus Pizzerien, Souveniergeschäften und Hotels/ Hostels, hat aber trotzdem eine gemütliche Atmosphäre. Sie liegt direkt an einem Fluss und ist umgeben von malerischen Bergen. Außerdem verlaufen durch Aguas Calientes die Bahnschienen der Peru Rail, welcher mehrmals am Tag langsam in die Stadt einfährt.

Der nächste "Morgen": 03:30 Uhr aufstehen, damit wir pünktlich um 04:00 Uhr zum unteren Tor vom Machu Picchu loslaufen konnten. Dieses macht nämlich um 05:00 Uhr auf und als wir um 04:30 Uhr ankamen war schon ordentlich was los. Dann hieß es eine Stunde durchgehend Treppen steigen! Um kurz vor 06:00 Uhr waren wir oben und mussten dort noch kurz warten, da das Tor hier erst um 06:00 Uhr öffnet. Noch ein paar Meter laufen und wir erreichten völlig durchgeschwitzt und aufgeregt endlich den Machu Picchu! Von hier aus sind wir noch eine Stunde zum Sungate gelaufen, von wo aus man einen unvergesslichen Blick von oben auf den Machu Picchu hat. Insgesamt haben wir 4 Stunden am Machu Picchu verbracht. Wenn man durch die alte Ruine läuft, kann man sich gar nicht vorstellen wie die Inka diese Stadt in einer Höhe von 2.430m mit den damaligen nicht vorhandenen Werkzeugen erschaffen haben. Die Steine sind so genau zugeschnitten und aufeinander gelegt, sodass sich jeder fragt, wie sie es geschafft haben. Aber nicht nur der Machu Picchu an sich, sondern die gesamte Kulisse mit den umliegenden Bergen ist der Wahnsinn!

Um ca. 11:00 Uhr waren wir wieder zurück. Seit 2017 gibt es neue Regeln für den Machu Picchu. Man kann die Tickets jetzt in zwei Schichten kaufen. Entweder von 06:00 Uhr - 12:00 Uhr oder von 12:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Pro Schicht dürfen 3.000 Menschen hoch. (Wir waren übrigens unter den ersten 100 🙂) Eine weitere neue Regel ist, dass man nur noch eine geführte Tour mit einem Guide buchen kann. Diese Regel hat sich für 2017 zum Glück noch nicht ganz durchgesetzt, aber für 2018 soll sie unumgänglich sein.

Am nächsten Tag ging es für uns mit Muskelkarter um 12:00 Uhr wieder zwei Stunden über die Bahngleisen zurück - im strömenden Regen! Wir konnten keine Pause machen, da wir unseren Bus um 14:30 Uhr bekommen mussten und so waren wir dann klitsche nass! In unseren Schuhen hatten sich Pfützen gesammelt und unsere Kleidung fühlte sich an wie ein Neoprenanzug. Auch die Regenjacke hat uns hier nicht mehr viel gebracht. Angekommen haben wir uns noch ein paar trockene Sachen aus dem Rucksack zusammen gesucht, denn wir mussten ja noch 7 Stunden Bus fahren! 😫 Um 22:00 Uhr waren wir dann endlich im Hostel und sind tot müde ins Bett gefallen.

 über die Bahngleisen nach Aguas Calientes  Aguas Calientes am Sungate