Sonntag, 10.06.2018

Coron - die letzten Tage auf den Philippinen

Wie bereits erwähnt, wurde der Regen nach unserem Tauchgang nur noch schlimmer. Es kam sogar ein Sturm hinzu und so wurden alle Tauchgänge für die nächsten Tage gestrichen. Wir waren so froh, dass wir noch Tauchen gehen durften, sonst wäre ich glaub ich erst mal eine Runde heulen gegangen! 😀 Bei dem Wetter wurde man einfach nur depressiv und aggressiv und jede noch so kleine Kleinigkeit raubt einem den letzten Nerv. Unsere Regenschirme wurden zu unseren neuen besten Freunden, denn auch wenn es mal trocken war, konnte es in wenigen Minuten wieder anfangen wie aus Eimern gießen. Nicht nur alle Tauchgänge und Inseltouren würden gecancelt, sondern auch alle Flüge aus und nach Coron wurden für die nächsten Tage gesperrt. Es gab sogar einen kleinen Unfall, bei dem ein Flugzeug (es waren keine Passagiere an Board!) aufgrund des Regens nicht rechtzeitig stoppen konnte und so über die Landebahn hinaus rutschte. Unsere 15-Stunden-Fähre von Coron nach Manila hatte bereits bekannt gegeben, dass sie mit 7 Stunden Verspätung ablegen würde. Wir beteten nur, dass sie nicht gestrichen wird, sonst würden wir unseren Flug aus Manila verpassen.

Wir wollten trotzdem irgendwie das Beste aus unserer Zeit machen und so fuhren wir zusammen mit Noa und zwei anderen zu den bekannten Maquinit Hot Springs. Es sind heiße Salzwasser Quellen, die nicht ganz so häufig in der Welt vorkommen, wie die Süßwasserquellen. Bei Regen sind sie definitiv eine gute Option, da der kalte Regen eine schöne Erfrischung bietet. Die Heißen Quellen werden nach einer gewissen Zeit doch schon echt heiß. Die Idee, bei Regen die Hot Springs zu besuchen, hatten definitiv mehrere, darunter auch viele Einheimische. So war es zwar schnell voll, dennoch hatten wir einen entspannten Nachmittag. Der Rückweg führte uns dann wieder durch die gefluteten Straßen zurück in die Stadt. 

Maquinit Hot Springs Noa & ich :)

Für den nächsten Tag war unsere Weiterfahrt für 16:30 Uhr in die Hauptstadt Manila geplant, doch da sich unsere Fähre um 7 Stunden verspätete, verließen wir den Hafen erst um 23:00 Uhr. Somit hatten wir noch den ganzen Tag in Coron, an dem wir uns schon mal für unser nächstes Land informierten und andere Dinge organisierten. Ansonsten haben wir uns einfach nur entspannt. Wir hatten nun insgesamt 6 Tage in Coron, an denen wir leider nicht das erleben konnten, was wir uns eigentlich vorgenommen hatten. Wir hatten trotzdem eine schöne Zeit und konnten in diesen Tagen in das gemütliche Leben hier auf der Insel eintauchen, haben viel Zeit mit unserer Gastgeberin verbracht und waren bereits Stammkunden in einigen Geschäften. Durch das schlechte Wetter hatten wir viel Zeit für uns, haben die vielen Eindrücke nochmal sacken lassen können, um somit Platz für die Erlebnisse im nächsten Land schaffen zu können. Also hatte der Regen durchaus auch etwas Positives. 

Endlich auf der Fähre angekommen, mussten wir uns im ganzen Getummel unsere Betten suchen. Es gibt insgesamt Platz für mehrere hundert Menschen, die sich in verschiedenen Klassen einbuchen können. Wir haben natürlich die günstigste 'Super-Budget-Klasse' genommen, bei der wir uns mit über 100 anderen Menschen und ein paar Hunden einen riesigen Raum teilten. Hier stapeln sich die Hochbetten eng aneinander, was für eine Nacht aber ausreichend sein sollte. Wir hatten zum Glück eine ruhige Ecke erwischt, in der wir weder den lauten Fernseher, noch die bellenden Hunde hören konnten. Gut riechendes Bettzeug wurde ebenfalls zur Verfügung gestellt und Frühstück und Mittagessen waren auch inkludiert. Die Nacht und auch die gesamte Fahrt war sehr angenehm. Durch das Unwetter sind wir allerdings eine andere Route gefahren, so hatten wir nochmal 5 Stunden Verspätung. Aurora und Ernesto, die mit uns auf der Fähre waren, haben dadurch ihren Flug verpasst. Unser Flug ging zum Glück erst am nächsten Morgen. Am Hafen angekommen wurden wir von Jeepney-, Taxi-, Tricycle- und Busfahrern regelrecht angeschrien, denn jeder wollte uns in sein Fahrzeug zerren. In Asien wird man ja meistens überall von Taxifahrern belagert, aber so etwas hatten wir noch nie zuvor erlebt. Es waren hunderte!!! Man konnte kaum noch laufen, musste sich irgendwie den Weg durch die Menschenmengen raus zur Straße bahnen, um dem Geschreie zu entkommen. Dort schnappten wir uns dann ein Taxi mit (ganz wichtig!) Taximeter, was uns für super günstige 2,40 € 10km zu unserem Hotel brachte. Leider kamen wir erst um 20:30 dort an, sodass wir von Manila selbst nichts mehr gesehen haben. Am nächsten Morgen ging es bereits um 04:00 Uhr weiter zum Flughafen, denn wir verlassen nun nach 29 Tagen, mit voller Vorfreude auf nächste Land, die Philippinen.

am nächsten Morgen zeigte sich nochmal kurz die Sonne :)