Samstag, 07.10.2017

5 Tage im Dschungel

Wir waren 5 Tage im Dschungel! Zusammen mit 2 anderen haben wir eine Tour gebucht. Geschlafen haben wir in Zelten an drei verschiedenen Orten ohne Toilette ohne Dusche - einfach mitten im Dschungel gelebt. Am ersten Tag ging es morgens um 9:00 Uhr los. Mit einem Boot sind wir drei Stunden über den Amazonas und andere Zuflüsse gefahren. Wir haben an einem Strand Halt gemacht um schwimmen zu gehen. Durchgehend konnte man dabei die grauen und pinken Flussdelfine beobachten. Nach einem leckeren Mittagessen ging es dann weiter zu unserem Camp, wo wir erstmal alles aufbauen mussten. Für den Nachmittag stand dann Angeln auf dem Plan - und zwar Piranhas. Die Angelrouten bestehen hier wirklich nur aus einem Stock, einer Schnur und einem Haken. Im Gegensatz zum Angeln in Deutschland reagieren die Fische hier auf Geräusche. Man muss also nicht besonders leise sein. 😀 Nach dem Abendessen hat uns unser Guide Edwin noch eine Spanisch Stunde gegeben - er spricht nämlich nur spanisch. Die Vokabeln für Küchenutensilien und alles was mit dem Dschungel zu tun hat, haben wir nun drauf! 🙂

Der zweite Tag begann mit einem leckeren Frühstück mit unseren selbst gefangenen Fischen vom vorherigen Tag. Danach sind wir in den Dschungel gegangen und haben ganz viel über die verschiedenen Pflanzen gelernt, von denen die meisten verschiedene medizinische Wirkungen haben. Außerdem haben wir Bäume gesehen, aus denen Kautschuk, Jod oder auch leckerer Salat zum Essen (Spaghetti de la selva) gewonnen wird. Sowieso hat der Dschungel mit seinen außergewöhnlichen Pflanzen und Bäumen sehr beeindruckt. Den Nachmittag haben wir dann wieder mit Angeln verbracht, weil Matthijs am Tag davor nicht einen einzigen Fisch gefangen hatte. Als Angler hat ihn das natürlich sehr deprimiert. Und sowieso dass ich mehr Fische gefangen habe als er. 😀 Am Abend haben wir Karten gespielt und dabei versucht Edwin 'Mau Mau' beizubringen. Nach einigen Runden hatte er es sogar verstanden!

Tag drei begann für uns um 06:30 Uhr. Wir sind wieder etwas aus dem Dschungel raus gefahren um zu einem kleinen Dorf zu gelangen. Dort mussten wir Brot kaufen, denn wir hatten schon am dritten Tag keins mehr! 😀 Wir haben mitbekommen, wie Edwin und unser Bootsfahrer gesagt haben, dass wir ganz schön viel essen. War aber auf jeden Fall beeindruckend zu dem Dorf zu fahren. Es waren so viele Kinder auf der Straße, manche spielten Volleyball, die Jungs Fußball und die Mädchen spielten mit ihren Hula Hoop Reifen. Wir dachten erst hier müsste eine Schule sein und es ist gerade Pause, aber nein. Wir hatten nachgefragt, die Kinder gehören tatsächlich alle zu dem kleinen Dorf. Danach sind wir wieder zu unserem Camp gefahren, was wir abbauen mussten, da wir unsere Zelte wo anders aufschlagen wollten. Am nächsten Ort angekommen, sind wir wieder in den Dschungel gegangen und haben hier verschiedene Tiere - meistens Vögel - gesehen. Danach sind wir mit dem Kanu durch den Dschungel gefahren. Nach dem Abendessen sind wir im Dunkeln nochmal in den Dschungel gegangen um Vogelspinnen zu finden. Diese kommen nämlich nur im Dunkeln aus ihren Verstecken um Essen zu finden. Außerdem haben wir viele Frösche und riesige Kröten entdecken können.

Am vierten Tag mussten wir um 05:30 Uhr aufstehen, da wir unbedingt noch mehr Affen sehen wollten. Um 06:00 Uhr gehen die Affen meistens auf die Suche nach Essen. Wir mussten super leise durch den Dschungel laufen, da die Affen bei dem kleinsten Geräusch schon die Flucht ergreifen. Mit viel Geduld und etwas Glück konnten wir ganz viele Affen von Baum zu Baum springen sehen! Nach einem sehr späten Frühstück haben wir auch hier unser Camp wieder abgebaut und wo anders wieder aufgebaut. Wir haben Edwin gefragt ob irgendwie die Chance besteht eine Anaconda zu sehen. Er sagte dass es so gut wie unmöglich ist, denn Anacondas leben tagsüber im Fluss auf dem Boden und kommen abends und nachts raus um ihre Beute zu jagen. Zwei Tage zuvor hatte eine Anaconda nachts in der Nähe eines kleinen Dorfes einen Hund gefressen. Wenn die Schlangen gerade gegessen haben, können sie sich meistens nicht mehr bewegen und schwimmen deswegen auf der Oberfläche des Wassers. So können die Menschen diese Schlangen fangen. Aus Angst davor, dass die Schlange noch kleine Kinder angreift, haben sie sie in einer Box festgehalten. Diese Schlange durften wir uns angucken! Und wir haben sie sogar aus der Box geholt. Mit 5 Männern, darunter auch Matthijs, haben sie die 8m Schlange festgehalten. Wir durften sie anfassen und sie hatte wirklich eine erstaunlich glatte, weiche Haut. Natürlich hat sich die Schlange gewehrt und sie war wirklich sehr sehr stark! Deshalb haben wir sie auch nach ca. 2 Minuten wieder in die Box gelegt, da der Mann, der den Kopf festgehalten hatte keine Kraft mehr hatte. Am späten Abend sind wir durch den Dschungel zu einer kleinen Lagune gelaufen um Kaimane zu sehen. In der Lagune konnte man ganz viele Augen blitzen sehen! Wenn man die Taschenlampen ausgemacht hat, hat das Plankton im See geleuchtet und es sah aus, als würde der ganze kleine See glitzern!

Tag 5: Aufstehen um 04:30 Uhr, da wir den Sonnenaufgang sehen wollten. Das war wohl nichts, denn es war so bewölkt, dass man keinen einzigen Sonnenstrahl sehen konnte. 😀 Wir sind dann wieder zurück zum Camp gefahren und haben schon mal alles abgebaut. Nach dem Frühstück haben wir versucht noch tiefer in den Dschungel zu gelangen, denn wir wollten auf jeden Fall noch Faultiere sehen. Doch auch dasraus wurde nichts. Der Fluss war relativ schmal und überall lagen umgekippte Bäume im Wasser, die wir auch ein paar mal rammten. Wir kamen also nicht weiter! Wir haben uns dann entschlossen erst mal zurück in Richtung Nauta zu fahren. Neben einem peruanischen Dorf haben wir Affen an einem Baum entdeckt, weshalb wir langsam ans Ufer gefahren sind. Diese Affen waren wohl sehr an Menschn gewohnt und sind direkt auf unser Boot gesprungen und haben einfach mal unser letztes Essen geraubt! Unglaublich freche Tiere, aber dafür auch super süß. Danach haben wir am Strand Mittag gegessen (das Essen was noch übrig war), die Jungs waren schwimmen, wir Mädchen haben am Strand geschlafen. Da wir ziemlich enttäuscht waren, dass wir keine Faultiere sehen konnten, bzw. es ja nicht einmal versuchen konnten, hat Edwin einen Vorschlag gemacht: er hat eine Freundin in Nauta, bei der u.a. auch Faultiere leben. (Und ja, sie leben wirklich frei, das war uns sehr wichtig!) Mit dem Schiff sind wir zu dem kleinen Dorf namens 'San Francisco' gefahren und konnten uns Faultiere, Affen und Papageien ansehen! Danach sind wir dann zurück nach Nauta gefahren und haben unsere Dschungeltour beendet. 🙂

Fazit: Die Dschungeltour war der Hammer!!! Wir haben so viele Tiere in freier Wildbahn gesehen, was wir so wahrscheinlich nicht mehr erleben können. Auch das Erlebenis im Zelt zu schlafen, die Geräusche in der Nacht und ganz ohne Dusche, Toilette, Spiegel, Handy, Strom usw zu leben war zwar erst gewöhnungsbedürftig aber super! Trotzdem müssen wir sagen, dass man das was wir gemacht haben vielleicht auch in einer kürzeren Zeit machen könnte. Wir hatten oft Freizeit und haben Karten gespielt. Schließlich bezahlt man pro Tag und nicht pro Aktivität. Wir waren aber eine geniale Gruppe und hatten irgendwie immer Spaß und konnten also auch die Freizeit gut genießen!

erste Nacht überlebt! Piranhas angeln Kanu fahren 8 meter Anaconda - und das ist noch klein !!! der Affe isst unser letztes Brot! das sind beides Babys, die Eltern sind größer  Lianen schwingen - mehr oder weniger :D