Sonntag, 07.01.2018

Nächster Halt: Kuba!

Wir sind in/ auf Kuba und werden hier unsere nächsten zwei Wochen verbringen, bevor es dann schon wieder weiter geht. Irgendwie konnten wir uns noch immer nicht ganz von Amerika trennen und so haben wir noch einen 'kurzen' Zwischenstopp im wohl raucherfreundlichsten Land der Welt eingelegt. Von Cancún ist man in nur einer Stunde schon in Havanna, der Hauptstadt von Kuba. Hier haben wir die ersten zwei Tage in einem 'Casa Particular' bei der großen und super netten Familie von Maykel und Ari verbracht. Nach dem uns die wichtigsten Tipps und Trick verraten wurden, ging es sofort raus in die Stadt, um erstmal was zu essen.

Havanna ist in drei Stadtteile eingeteilgt: Old Havanna, das Zentrum und New Havanna. Wir befinden uns in Old Havanna, nur eine Querstraße vom Meer entfernt. Leider wurden wir vom Wetter ein wenig enttäuscht. Schließlich hatten wir mit 30°C und Sonne gerechnet, stattdessen wurden wir von Kälte und Regen begrüßt, sodass wir sogar unsere langen Sachen wieder auspacken mussten. Nach einem Abendessen und einer kurzen Erkundung der direkten Umgebung ging es für uns auch schon wieder zurück zur Familie, wo wir todmüde ins Bett fielen.

Der nächste Tag begann früh. Die Mutter von Maykel machte uns Frühstück und gleich danach machten wir uns auf in die Stadt. Old Havanna haben wir größten Teils zu Fuß erkundet. Wir sind direkt am Meer entlang gelaufen und haben die einzelnen alten Festungen besichtigt, sind durch die berühmte Malerstraße geschlendert, wo viele Einheimische ihre Kunstwerke (selbst gebastelte Dinge & hauptsächlich Gemälde, die übrigens wirklich beeindruckend sind!) ausstellen und verkaufen. Natürlich haben wir die ganzen Oldtimer bewundert, die im Sekundentakt an einem vorbei fahren. In Old Havanna sind fast alle Gebäude herrunter gekommen. Der Putz bröckelt von den Wänden, oft sind ganze Balkone abgebrochen oder nur noch zum Teil vorhanden, die Holzfenster und -türen sind morsch und immer wieder fehlen einzelne Latten. Trotzdem hat das irgendwie alles einen speziellen Charme, obwohl wir es gleichzeitig auch traurig finden. Wir haben uns in Havanna das erste mal auf unserer Reise für einen Hop-on-Hop-off Bus entschieden, weil es hier einfach so riesig ist, dass man es nicht zu Fuß ablaufen kann. Man fährt dabei durch alle drei Stadtteile und kann aus- und einsteigen, wo man will. Die erste Runde sind wir komplett sitzen geblieben, um uns einen Überblick zu verschaffen das hat über 2 Stunden gedauert! New Havanna besteht überwiegend aus alten Wohnblöcken und Hotels, während Old Havanna aus verzierten (verfallenen) Altbauten besteht. Hier haben wir die berühmte Bar Floridita besucht. Es soll den besten Daiquiri Cocktail der Welt geben, der außerdem auch in dieser Bar erfunden wurde. Den haben wir uns bei kubanischer Livemusik dann auch schmecken lassen. In New Havanna befindet sich der größte Friedhof Lateinamerikas. Er umfasst eine Fläche von 56 Hektar (!) mit ca. 1 Mio Bestattungen. Der Friedhof hat sogar ein ca. 20 km eigenes Straßennetz mit Karten zum Auffinden der Gräber und wird deshalb auch 'Stadt der Toten' genannt.

Es scheint als wäre das Leben hier einfach stehen geblieben: die alten Autos, die alten Gebäude, Telefonzellen an vielen Plätzen und die Familien und Geschäfte haben Telefone mit Wählscheibe. Internet gibt es hier kaum. Um ins Internet zu gelangen, muss man eine Karte kaufen, mit der kann man sich an Hotspots ins Internet einwählen kann. Das Einwählen kostet : 1 CUC/ 60 min. Hotspots erkennt man ganz einfach: verdammt viele Menschen stehen an einem Fleck und gucken aufs Handy. So erkennt man dann übrigens auch, ob ein Hotel Internet hat, denn dann sitzen davor ebenfalls ganz viele Menschen mit Handys.

Bezahlen kann man in Kuba mit zwei Währungen: CUC und CUP. Der CUC ist eine reine Touristenwährung und den CUP nutzen die Einheimischen. Wer Geld sparen will, geht zum Essen zu den Straßenläden der Einheimischen und kauft sich hier für wenig Geld (in CUP) ein leckeres Menü. Eine Pizza kostet hier umgerechnet nur 1 €. Man kann sogar in CUC bezahlen, bekommt aber meistens kein Rückgeld wieder. Deswegen lieber etwas Geld tauschen lassen und dann vor Ort in CUP bezhalen, da kommt man dann noch billiger bei weg.

Obwohl das Leben hier ganz anders ist, als wir es kennen, lieben wir Havanna. Es geht hier alles ein wenig langsamer zu, die Menschen sind freundlich und entspannt, es kommt einfach keine Hektik auf. Außerdem ist hier nicht alles so zugebaut, wie in anderen Großstädten. Es gibt oft große, grüne Plätze und zwischen den Häusen ist öfters mehr Platz. Es ist bunt und belebt, das Leben der Menschen findet auf den Straßen statt. An vielen Plätzen gibt es Livemusik und Abends feiern die Menschen mit Musikanlagen einfach auf den Straßen. Die ersten Tage in dieser neuen Kultur sind wirklich beeindruckend.

hier wurde der Daiquiri erfunden - Bar Floridita Daiquiri Time :) am Plaza de la Revolución - Fidel Castro & Che Guevara am Hauptplatz in Old Havanna Castillo de los Tres Reyes del Morro