Freitag, 09.03.2018

Franz Josef Gletscher

Um 06:00 Uhr hat unser Wecker geklingelt, denn wir mussten noch über eine Stunde zum Parkplatz des Franz Josef Gletschers fahren. Wir sind aus dem Auto ausgestiegen, um vorher nochmal zur Toilette zu gehen und konnten unseren Augen kaum trauen! Es waren so unglaublich viele Sterne am Himmel zu sehen, wie wir es fast noch nirgends gesehen hatten. Trotzdem blieb uns nicht viel Zeit, denn wir wollten pünktlich unsere Wanderung beginnen. Während der Fahrt konnten wir den Sonnenaufgang bestaunen, bei dem nach und nach jeder Berg seine Farbe zurück bekam. Beim Parkplatz angekommen, zogen wir unser Wander-Outfit an, machten uns schnell Frühstück und um 08:30 Uhr konnte es dann endlich losgehen.

Wir haben uns für den Roberts Point Track entschieden: 8 km Oneway und 418 Höhenmeter. Die meisten gehen den bequemen Franz Josef Glacier Trail, der gerade mal 1 Stunde Hin und Zurück dauert. Dieser Trail ist allerdings auch mehr als überfüllt und man hat bei weitem nicht so einen guten Blick auf den Gletscher, wie beim Roberts Point Trail. Also viel uns die Entscheidung nicht schwer. Die ersten Kilometer waren einfach und flach. Später ging es dann über insgesamt vier verschieden große und lange Hängebrücken. Der gesamte Trail verlief über Stock und Stein durch Wald. Das besondere, und für uns das was am meisten Spaß gemacht hat: man konnte nicht wirklich laufen, sondern musste klettern. Wir mussten uns wirklich oft mit den Armen irgendwo festhalten oder hochziehen um weiter zu kommen. Dabei passierten wir mehrere Wasserfälle und Flüsse.

Nach zwei Stunden anstrengendem Wandern sind wir endlich oben angekommen und wir konnten zum ersten mal während des Tracks den Gletscher sehen. In einer Höhe von 605 m hatten man einen perfekten Blick. Ein weiterer Pluspunkt: Wir waren auf der Aussichtsplattform ganz alleine! Zwar sind vor uns noch drei andere den Weg gelaufen, diese liefen aber schon wieder runter als wir gerade angekommen waren. Wir haben hier eine ganze Zeit lang verbracht, bis irgendwann zu viele Menschen kamen. Auf dem Rückweg begegneten wir nochmals einigen Leuten und wir waren so froh, dass wir gleich morgens schon hoch gelaufen sind.

Der Rückweg war dann allerdings noch mal anstrengender als gedacht, denn die Steine waren so unglaublich rutschig, sodass wir beide mehrmals (!!!) hingefallen sind. Matthijs ist sogar einmal ein ganzes Stück den steilen Hang hinunter gerutscht, wobei ich das erste mal auf unserer Reise kurz dem Gefühl der Todesangst und völligen Hilflosigkeit begegnet bin. Er konnte sich jedoch an einem Baum festhalten und ihm ist auch sonst nichts Schlimmes passiert, aber es war trotzdem ein Schock. Wäre das an einer anderen Stelle gewesen, so hätte das auch ganz anders ausgehen können. Deshalb sind wir den restlichen Rückweg übervorsichtig und im Schneckentempo hinunter geklettert.

Trotzdem: diese Wanderung können wir nur jedem ans Herz legen, der den Gletscher aus einer guten Nähe sehen möchte. Der Weg ist außerdem mal etwas anderes, als das normale 'Laufen', denn man muss hier schon ein bisschen mehr Körpereinsatz zeigen, um voran zu kommen. Uns hat es in jedem Fall wirklich Spaß gemacht, beim Rückweg sollte man allerdings besonders aufpassen, denn es ist verdammt rutschig!

Nach unserer Wanderung ging es noch ein ganzes Stück weiter in Richtung Lake Wanaka. Dabei hatten wir nochmal unglaubliche Ausblicke während der gesamten Fahrt. Unter anderem auch auf den Fox Gletscher, den man leider schon seit ein paar Monaten nicht mehr besteigen kann, da die Straßen gesperrt sind.

es gab insgesamt 4 Swingbridges auf dem Trail 'Peters Pool' Franz Josef Glacier ein kurzer Stop am Highway :) Fox Glacier