Montag, 11.12.2017

Sumidero Canyon Nationalpark

Von Ciudad del Carmen ging es nach San Cristobal. Unser Navi sagte 400 km - 5 Stunden. Aus den 5 Stunden wurden dann 8,5. Der Weg nach San Cristobal war eigentlich unbefahrbar. Es ging über die Berge (die nicht unbedingt als sicher gelten), im Dunkeln, bei sehr starkem Nebel, mit Straßen, die an den Seiten manchmal einfach weggebrochen sind nach San Cristobal. Es ging bergauf und bergab auf Sandstraßen, die unser Auto kaum schaffen konnte. Ich hatte zwischenzeitlich wirklich Angst und war heilfroh, als wir endlich die Stadt erreichten. Das Fahren verlangt enrom viel Konzentration und macht unglaublich kaputt. Sowas haben wir noch nie erlebt! Als wir dann endlich bei unserem Hostel ankamen und aus dem Auto steigten, merkten wir wie kalt es ist. Wir standen um 21:00 Uhr mit FlipFlops und T-Shirt bereit, während alle anderen mit Winterjacke und Schal durch die Gegend liefen. Wir hatten total verpennt, dass San Cristobal auf 2.100m liegt und das bekamen wir dann zu spüren. Außerdem waren wir sehr verwundert, dass unser Hostel keinen versprochenen Parkplatz hatte. Wir checkten ein, man brachte uns in eine Lehmhütte, von der wir sicher waren sowas nicht gebucht zu haben. Wir haben nochmal nachgefragt und dann schnell feststellen müssen, dass wir tatsächlich im falschen Hostel gelandet sind. Es gibt nämlich zwei mit dem gleichen Namen. Also auf zum richtigen Hostel (wir waren so froh, dass wir nicht in der kalten Lehmhütte schlafen mussten). Das andere Hostel musste man aber erstmal finden. Wir sind die Straße auf und ab gelaufen, haben Nachbarn und Passanten gefragt. Niemand kannte unser Hostel! Es war mittlerweile 22:30 Uhr als wir ENDLICH ein Super-Mini-Schild mit dem Namen unseres Hostels gefunden hatten. Es ist noch sehr neu, deswegen kennt es auch keiner. Wir bekamen dann unser Zimmer, saßen nebeneinander auf dem Bett und fragten uns, wie wir diese Nacht überstehen sollen. Der Raum war sooo kalt, undichte Türen und Wände und keine vernünftigen Decken. Also mussten unsere Schlafsäcke herhalten und es war trotzdem bitter, bitter kalt. 😫

Am nächsten Morgen haben wir uns direkt ein neues Hostel gesucht - mit Erfolg. Wir konnten direkt umziehen, einchecken und alle Sachen dort lassen, sodass wir uns auf dem Weg machen konnten zum Sumidero Canyon Nationalpark. Diese Schlucht ist an einigen Stellen bis zu 1.000m tief und man kann eine Bootstour hindurch machen. Wir sind spontan zu einer anderen Gruppe dazugestoßen und sind 2 Stunden durch den Canyon gefahren. Hier leben viele Krokodile, die sich auf Felsen zwischen dem ganzen Plastikmüll sonnen. Einige Formationen an den Wänden sehen aus wie Weihnachtsbäume und eine aus Tropfstein geformte Statue soll Jesus ähnlich sehen. Die Tour geht bis zum Chicoasén-Staudamm und wieder zurück. Der Ausblick ist wirklich gigantisch und unbeschreiblich schön. Doch leider liegt hier an manchen Stellen viel zu viel Plastikmüll herum. Doch das scheint niemanden zu interessieren, denn man setzt noch einen drauf: am Stausee wartet ein Boot, welches alle möglichen Chips-Sorten in Miniformat, verschiedene selbstzubereitete Gerichte in Plastiktüten und Getränke und Bier verkauft. Zu allem gibt es Servietten dazu, was bei dem Fahrtwind auf jeden Fall angebracht ist. Einen Mülleimer gibt es erst auf Anfrage und so beobachtet man, wie Tüte für Tüte im Wasser verschwindet. Nicht mit Absicht, aber wirklich vorhersehbar. Trotzdem hat uns die Tour gefallen, aber sie sollten auch dafür sorgen, dass die Natur so bleibt wie sie ist und dass die Tiere nicht im Müll ersticken.

alle Punkte auf dem Wasser sind Müll ein Krokodil!