Donnerstag, 25.07.2019

Wadi Rum

Ein Wadi ist ein Trockental im Wüstengebiet, welches erst nach starken Regenfällen Wasser führt. Jordanien hat ziemlich viele Wadis, wobei Wadi Rum sowohl das größte als auch das bekannteste Wadi ist. Die Wüste wird von mehreren hunderten Beduinen bewohnt, die ihre Haupteinnahmequelle dem Tourismus angepasst haben. Die Kultur der Beduinen bedeutet eigentlich, dass die Bewohner nicht sesshaft werden und ihr Leben lang durch die Wüste ziehen. Man hat uns gesagt, dass sich diese Tradition langsam ändert und viele Beduinen zum Beispiel in Wadi Rum wohnen. Hier gibt es sogar ein eigenes kleines Dorf mit zwei Schulen (eine für Jungen, eine für Mädchen) und einer Polizei.

Wir fuhren zusammen mit Kirsten und Dirk mit dem Taxi 2 Stunden ins Wadi Rum wo wir von unserem Guide direkt abgeholt wurden. Wir wurden in einen umgebauten Geländewagen gesetzt, der auf der Ladefläche zwei gemütliche Bänke hatte. Und dann ging es auch schon sofort los. Allein der Weg vom kleinen Dorf bis zum ersten Stop war schon ein absolutes Highlight. Wir fuhren über rotem Wüstensand vorbei an großen Dünen immer mit atemberaubendem Blick auf die Berge zur Lawrence-Quelle. Man kann es sich vorstellen wie im Film: Mitten im Nirgendwo steht ein einsamer Baum, um den herum sich Kamele und Ziegen versammelten. Am Baum vorbei gefahren befindet sich in unmittelbarer Nähe die besagte Quelle am Fuß eines riesigen Berges. Das Abenteuer Wüste begann. Natürlich wollten wir den Berg erklimmen, um eine schöne Aussicht genießen zu können. Also ging es bei 40°C im Schatten Schritt für Schritt hoch. Wie nicht anders zu erwarten hat es sich gelohnt! Es war ein wahnsinnig schöner Ausblick über einen großen Teil der Wüste, die von hohen Felsen umringt ist.

Nach der anstrengenden Kletterpartie ging es weiter durch die Wüste zu insgesamt acht verschiedenen Sehenswürdigkeiten. Diese reichten von Schluchten und Höhlenmalereien, bis zu besonderen Felsformationen, Landschaften von berühmten Filmszenen (Star Wars, Lawrence von Arabien), und riesigen Dünen, die wir hinaufkletterten. Am späten Nachmittag ging es dann zu unserem Camp, wo wir tatsächlich ganz allein waren. Für den Sonnenuntergang kletterten wir nochmals einen Berg hinauf, von wo aus man einen wunderschönen Blick über unser Camp und die Wüste hatte. Danach ging es zurück zum Camp, wo bereits das Abendessen auf uns wartete: Al-zarb. Es ist ähnlich zum Dutch oven, wird allerdings im Boden vergraben und dann mit Kohle abgedeckt. Im Topf befinden sich kleine „Snacks“ wie Kartoffeln, Würstchen, Zwiebeln usw. dazu gab es dann Salat – unglaublich lecker! Bis spät in die Nacht verbrachten wir den Rest des Abends mit Matratzen auf einer Düne, um uns die vielen Sterne und Sternschnuppen anzuschauen.

Bereits am nächsten Morgen nach dem Frühstück wurden wir zurück zur kleinen Stadt gebracht, von wo aus wir mit dem Bus in die nächste Stadt fuhren.

  Ab durch die Wüste! Die Höhlenmalerei bewundern