Sonntag, 21.07.2019

The Red Canyon

Nach dem wir von dem privaten Strand des Toten Meeres mehr oder weniger rausgeschmissen wurden, weil wir nicht bereit waren 60 Schekel (=15€) für die Liegen zu zahlen, haben wir uns auf den langen Weg gemacht nach Eilat (ausgesprochen Elat), die südlichste Stadt Israels direkt am Roten Meer. Mit lang meinen wir gerade einmal 2,5 Stunden – immerhin die längste Fahrt für uns in Israel. Auf dem Weg in den Süden sind wir entlang der ägyptischen Grenze gefahren, da wir den Red Canyon unbedingt sehen wollten. Die Grenze ist durch zwei parallel verlaufende hohe Zäune mit Stacheldraht gekennzeichnet, wobei man auf der ägyptischen Seite in regelmäßigen Abständen Burgen findet, die als Wachtürme dienen, während auf der israelischen Seite hier und da mal Panzer am Straßenrand stehen, auf denen bewaffnete Soldaten sitzen. Was haben wir eigentlich für einen Luxus in der EU zu leben? Wir waren gegen 16:00 Uhr dort, würden aber entweder morgens nach Sonnenaufgang oder abends bevor Sonnenuntergang empfehlen, da es erstens nicht so heiß ist und zweitens das Licht ganz besonders in den schmalen Canyon fällt, sodass dieser in noch rötlicheren Farben erstrahlt. Über einen Schotterweg ging es von der Hauptstraße zum Parkplatz des Red Canyons, von wo aus man ca. 2 km Fußweg hinter sich bringen musste, um dann endlich in den schmalen, roten Canyon zu steigen. Insgesamt ist es eine kurze Wanderung, die sich aber auf jeden Fall lohnt. Uns haben die geschwungenen Felsformationen ein wenig an 'The Wave' erinnert.

Entdecker on Tour :Dam Rande der Schlucht ging es wieder zurück

Nachdem wir schweißgebadet zurück im Auto waren, ging es weiter nach Eilat. Die Stadt ist ein reines Tourismusgebiet, deswegen teuer und auch nicht wirklich schön. Strände gibt es an der 12 km langen Küste mehrere, doch wir haben sie leider nicht gesehen. Da wir erst am späten Nachmittag angekommen sind und wir unbedingt noch in den Pool springen wollten (ja wir hatten einen Pool), haben wir uns die Gegend nur auf der Suche nach Essen angeschaut. Abends haben wir dann Kirsten und Dirk aus Dortmund kennen gelernt und mit ihnen den Abend auf der Terrasse ausklingen lassen.

Am nächsten Tag ging es für uns um 10:00 Uhr zu Avis, wo wir den Mietwagen nach 7 aufregenden Tagen quer durchs Land abgaben. Von dort aus nahmen wir ein Taxi zur Grenze (Eilat – Aqaba), die nur 15 Minuten entfernt ist. Der Grenzübergang war super schnell, einfach und unkompliziert. Wir mussten eine ausreisegebühr von 230 Schekel zahlen (=60€ ganz schön teuer!!), unser Visum hatten wir ja bereits aus Deutschland schon beantragt und nach nicht einmal einer Stunde hieß es dann schon „Welcome to Jordan!“

Und wie war es jetzt so in Israel? Das erste Wort, dass mir einfällt ist: teuer :D. Doch natürlich war es eine ganz neue Erfahrung. Das Land ist sehr modern und weit entwickelt, doch die Traditionen, besonders der verschiedenen Religionen, zeigen auf der anderen Seite etwas Altertümliches. Zum Beispiel die ultraorthodoxen Juden, bei denen die Männer jeden Tag einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd und Zylinder tragen. Man findet sie besonders oft in Jerusalem, wo ich mir am Anfang echt fehl am Platz vorkam. Doch wir haben uns sehr schnell dran gewöhnt. Israel ist ein Land, was man definitiv bereisen sollte: das Essen ist sehr gut, das Land bietet Abwechslung mit Bergen, Wüste, drei verschiedenen Meeren, Geschichte und Religion. Die Menschen sind so herzensgut, einladend und hilfsbereit – nicht nur zu Touristen, sondern auch untereinander. Wir hatten wirklich eine lehrreiche, großartige, wenn auch nur kurze Zeit in Israel.