Freitag, 08.06.2018

Coron - unter Wasser dem Regen entfliehen

Nach unserer wunderschönen Kayak Tour verließen wir El Nido mit der Fähre, die uns 7 Stunden später sicher nach Coron brachte. Die Zeit haben wir bei recht gutem Wetter draußen auf Deck verbracht und nochmal unsere Hängematten aus Peru ausgebreitet. So hatten wir eine echt entspannte Überfahrt. In Coron angekommen, wurden wir direkt von einem Tricycle zu unserer Unterkunft gebracht. Das 'Yellow House' ist eine Unterkunft mit insgesamt 5 Doppelbett-Zimmern, die nur von Gästen genutzt werden. Wir haben uns also mit anderen ein ganzes Haus geteilt, die Besitzer wohnten nebenan. Ein wirklich tolles Konzept und zudem noch sehr sehr sauber. Endlich mussten wir unser Bett mal nicht mit irgendwelchen Ungeziefern teilen. smile

Noch am Abend unserer Ankunft fing es natürlich wieder an zu regnen. Die nächsten Tage hörte es auch nicht mehr auf - im Gegenteil, es wurde nur noch schlimmer. Wir haben trotzdem einen Tag dazu genutzt, um tauchen zu gehen, was auch eigentlich der Hauptgrund war, warum wir überhaupt hier her gekommen sind. Coron ist bekannt für die umliegenden japanischen Wracks, die 1944 von der USA bombardiert und versenkt wurden. Von den 10 Wracks liegen 8 in einer Tiefe von 20 m bis 45 m. Deshalb hat sich unser Tauchkurs bereits mehr als gelohnt, da wir sonst nicht in diese Tiefen hätten gehen können. Außerdem gibt es in Coron den Barracuda See. Das Besondere hier: ab einer Tiefe von 14 m findet man statt Süß- nur noch Salzwasser, welches eine Temperatur von bis zu 39°C erreicht. Aber von Anfang an:

Um 08:00 Uhr morgens trafen wir uns bei der Tauchschule, um unser Equipment zusammen zu stellen. Dann ging es um 09:00 Uhr auch schon aufs Boot. Als wir uns am Tag zuvor für den Tauchgang angemeldet hatten, waren wir nur 4 Personen, am nächsten Tag waren es auf einmal 20 (!). Das Boot war zwar groß, doch aufgrund des starken Regens, versammelten sich alle auf einem Fleck und mit den vielen Tauchflaschen und der Tauchausrüstung wurde es zwischendurch sehr eng und chaotisch. Unser erster Stopp war der Barracuda See. Matthijs und ich waren voller Vorfreude, da wir bereits viel darüber gelesen hatten. Vom Boot schwammen wir zu einer kleinen Bucht, wo wir über rutschige Treppenstufen zum See gelangten. Hier trafen wir auch die liebe Noa wieder, die wir bereits in Zamboanguita kennen gelernt hatten. Wir verabredeten uns schnell zum Abendessen, bevor wir dann ins Wasser abtauchten. An beeindruckender Unterwasserwelt hat der See absolut gar nichts zu bieten. Es ist wirklich nur der plötzliche Temperaturunterschied, der diesen Tauchgang so einmalig macht. Von jetzt auf gleich wird das Wasser sehr heiß, fast schon zu heiß. Man kann die Hitze sogar sehen, denn plötzlich sieht es sehr ölig aus und alles wirkt verschwommen. Aus diesem Grund sind wir auch das erste mal ohne Taucheranzug getaucht. Ein wirklich tolles Erlebnis.

Barracuda Lake

Nach dem ersten Tauchgang fuhren wir über eine Stunde zum ersten Wrack. In der Zwischenzeit gab es ein erstaunlich gutes und leckeres Mittagessen, Softdrinks und Bier (das aber erst nach dem letzten Tauchgang wink) so viel man wollte. Wir schlüpften alle in unsere Taucheranzüge, es gab einen kurzen Ablaufplan, dann ging es rein ins Wasser und ab nach unten. Von Oben konnte man nichts erkennen, denn das Wasser war sehr trüb. Doch auf einmal kam das dunkle, gigantische Wrack zum Vorschein. Wir waren ja bereits in Tulamben auf Bali Wracktauchen, doch das kann man überhaupt nicht vergleichen! Das Wrack hier war noch nicht auseinander gefallen, man konnte sogar die einzelnen Räume durchqueren, genau so wie man sich Wracktauchen vorstellt. Im Schiff wurde es dann dunkel und zwischenzeitlich wirklich eng, sodass man sehr aufpassen musste nirgends hängen zu bleiben. Um sich seinen Weg zu bahnen war eine Taschenlampe unumgänglich. Zurück an der Oberfläche kamen Matthijs und ich aus dem Staunen gar nicht mehr raus und wir konnten unseren dritten Tauchgang kaum erwarten!

Nach einer weiteren 1-stündigen Pause durften wir dann wieder in Wasser. Ein Blick nach Unten verriet bereits, dass die Sicht wohl schlechter nicht hätte sein können. Man konnte ungelogen nicht weiter als 2 m gucken. Ganz schön gefährlich in so einem 'Schiffslabyrinth'. So musste man immer genau auf die Flossen seines Vordermanns achten, um nicht verloren zu gehen. Die Räume schienen noch enger und noch dunkler zu sein, selbst mit Taschenlampe konnte man kaum etwas sehen, da das Wasser voller Schmutz- und Sandpartikel war. Trotzdem hat es unglaublich viel Spaß gemacht. Dieser Tauchgang war ein richtiges Abenteuer! Als wir wieder auftauchten, bemerkten wir erst mal wie dreckig unsere Anzüge waren. Eigentlich hätten wir auch dringend Handschuhe benötigt, da wir doch schon so einige Schrammen und Splitter in unseren Händen gefunden haben.

Nach unserem Tauchgang fuhren wir bei strömenden Regen wieder zurück zum Hafen und von dort zu unserer Unterkunft. Wir duschten uns schnell ab und trafen uns dann mit Noa und Sunny aus Israel und Aurora und Ernesto aus Spanien (die wir auf dem Boot kennen lernten) zum Abendessen. Hier gönnten wir uns mal wieder eine leckere Pizza!

Wreck Diving :) Feuerfische die Aussicht von der Reling genießen :D