Freitag, 27.10.2017

Wir sind in Chile!

Der Tag nach unserer Wanderung im Colca Canyon begann ziemlich früh. Wir mussten um 06:30 am Busbahnhof sein, um den Bus nach Tacna zu nehmen - 7 Stunden später waren wir dann vor Ort. Von Tacna aus ist es dann nur noch eine Stunde bis nach Arica (Chile). Also, raus aus dem Bus und ein Collectivo finden, was nach Arica fährt - die fahren wohl alle 30 Minuten hat man uns gesagt. Als wir dann endlich die richtige Station gefunden hatten, konnten wir in einen Bus einsteigen, in dem sich nur Chilenen befanden. Jeder zweite hatte riesige Pakete Klopapier, Getränke und Pappteller dabei - die Dinge müssen in Chile dann wohl besonders teuer sein. Bei der Einreise mussten wir aus den Bussen alles mitnehmen, sogar unser großes Gepäck wurde kontrolliert - ganz anders als in Boliven, da reichte es seinen Reisepass in der Hand zu halten. Es hat aber alles super geklappt, uns wurden nicht mal Fragen gestellt, einfach ein Stempel für die Ausreise und ein Stempel für die Einreise, das alles am gleichen Fenster und fertig. WIR SIND IN CHILE, DEM LÄNGSTEN LAND DER WELT!!!

Kurz danach erreichten wir dann Arica! Es ist die erste Stadt nach der Grenze zu Peru und ist für die meisten nur als Durchreiseort bekannt. Auch wir haben nur eine Nacht dort verbracht, um danach direkt weiter zu fahren. Trotzdem hätte man ruhig einige Tage in Arica verbringen können! Die Stadt liegt direkt am Meer und die Temperaturen sind angenehm warm. Wir hatten 25°C! Als wir ankamen, mussten wir uns erstmal ein wenig organisieren. Wir brauchten chilenisches Geld, wir kannten die Preise nicht und wussten nicht, ob man hier einfach so irgendein Taxi nehmen kann, oder nicht. Wir haben uns dann mit einer Frau aus dem Bus unterhalten, die uns Tipps gegeben hat und uns bei unseren Sorgen geholfen hat. Mit gutem Gewissen sind wir in ein Radiotaxi gestiegen (kein normales Taxi, die sollen wohl unbezahlbar sein!) und zu unserem Hostel gefahren. Wir haben unser Gepäck ins Zimmer gebracht und haben uns auf die Suche nach Essen begeben. Wir sind durch die Straßen geschlendert, um uns erstmal einen Einruck zu verschaffen. Der Preisansteig macht sich schon deutlich bemerkbar. Eine normale Pizza zum Beispiel haben wir für einen Preis unter 12,00 € nicht gefunden! Also mussten wir wieder einmal auf McDonalds zurück greifen. laughing Wir haben nichts günstigeres finden können, ehrlich! Nach einem super leckeren Menü sind wir dann zurück ins Hostel, wo wir nun erstmal den ersten Eindruck sacken lassen mussten.

Nicht nur die Preise haben sich stark verändert, auch die Menschen und Gebäude sind so kurz nach der Grenze schon wie ausgewechselt. Die Menschen kleiden sich nicht mehr, wie aus dem letzten Jahrhundert. Besonders Jugendliche tragen bauchfrei, sind stark geschminkt, laufen mit ihren Cliquen durch die Straßen. So etwas haben wir in Peru nie gesehen, besonders nicht im Norden, wo sich alle sehr traditionell kleiden und nur mit ihren Müttern unterwegs sind, um Kühe und Esel von A nach B zu bringen und auf ihre kleinen Geschwister aufpassen. Plötzlich gibt es Hochhäuser zum wohnen und riesige Einkaufszentren, in denen du alles bekommen kannst. Das letzte mal waren wir in den USA in einem richtigen Supermarkt! Die Häuser sind nicht mehr nur halb gebaut und sehen unfertig aus. Sie sind komplett verkleidet, haben Fenster und Dächer. Ein Grund weshalb die Häuser in Peru übrigens nie fertig gebaut werden: Solange ein Haus nicht fertig ist, müssen keine Steuern gezahlt werden, weshalb ein Bau dann natürlich eeeewig dauert, bzw eigentlich nie fertig wird.

Der Unterschied ist also jetzt schon unglaublich groß, trotzdem freuen wir uns auf das, was das Land zu bieten hat! Wir freuen uns auf ein kleines, neues Abenteuer und sind gespannt! smile

Irgendwie haben wir in Arica überhaupt keine Bilder gemacht. Trotzdem wollen wir euch ein Bild zeigen, deswegen hier eins aus dem Internet:

Arica von der Aussichtsplattform 'El Morro de Arica'

Quelle: recorrido.cl