Freitag, 03.11.2017

Valparaíso

Valparaíso ist eine wunderschöne bunte Stadt direkt am Meer, in der früher viele Künstler gelebt haben. Einer der bedeutensten Häfen von Chile liegt hier in Valparaíso. Wir haben insgesamt drei Tage hier verbracht, um besonders die Planung für den weiteren Verlauf unserer Reise voranzutreiben. Das Internet hier ist nämlich so gut, wie schon lange nicht mehr. 😀 Trotzdem haben wir es uns nicht nehmen lassen, das paradisische Tal (=Valparaíso) selbst zu erkunden.

Direkt nach dem Frühstück gingen wir los in die Stadt. Wir sind als erstes die Avenida Alemania (=Deutschland Allee) abgelaufen, denn diese führt auf den Bergen, parallel zum Hafen entlang und man hat fast durchgehend einen weiten Blick über die gesamte Stadt. Dieser Weg führte auch an dem Haus 'La Sebastiana' vorbei, welches dem chilenischen Dichter und Schriftsteller Pablo Neruda gehörte. Hier lebte und arbeitete er. (Vielleicht kennt ihn ja jemand von euch - wir kannten ihn bis dato noch nicht.) Der Schriftsteller setzte sich in Chile und Spanien gegen den Faschismus ein und erhielt 1971 den Nobelpreis für Literatur. Sein Haus ist heute ein Musem und ein absolutes Touristenmagnet. Aber nicht nur Pablo Neruda zog es nach Valparaíso, auch viele Immigranten und andere einheimische Künstler (Literatur, Musik, Kunst) zog es hier her. Deswegen ist die Stadt auch so, wie sie jetzt ist. Die Wände sind in jeder noch so kleinen Gasse bemalt, die Häuser sind alle in verschiedenen bunten Farben und selbst Böden und Treppenstufen konnten vor Farbe nicht entkommen.

Von der Av. Alemania ging es für uns dann über viele Treppenstufen wieder runter zum Hafen. (Valparaíso wird übrigens auch als Stadt der unzähligen Treppenstufen bezeichnet.) Hier haben wir uns einen kleinen Tipp von unserem Hostel geben lassen: wir sollen unbedingt eine kleine Hafenrundfahrt machen. Zu sechst saßen wir dann in einem kleinen Boot und sind mit einem Guide entlang der Küste gefahren. Valparaíso hat einen großen Container Hafen - nicht ansatzweise so groß wie in Hamburg - sieht aber trotzdem sehr beeindruckend aus, wenn man dort entlang fährt. Außerdem liegen riesige Kriegsschiffe etwas entfernt vom Hafen. Die Stadt wurde früher vor allem für europäische Seefahrer so bedeutungsvoll, da Valparaiso nach der schwierigen Umfahrt von Kap Hoorn (=südlichster Punkt Südamerikas), der nächste größere gelegende Hafen war. Deswegen wuchs die Stadt rasant. Als dann jedoch 1914 der Panamakanal geöffnet wurde, spielte Valparaiso für die internationale Schifffahrt keine Rolle mehr.

Nach der Hafenrundfahrt ging es für uns zu einem der 9 berühmten Aufzüge in Valparaiso, denn für die Aufzüge ist die Stadt weltbekannt. Seit 1883 gibt es den ersten Aufzug, der Menschen vom Fuße eines Berges nach oben bringt, um die vielen Treppenstufen zu vermeiden. 2003 wurden die Stadt und die Aufzüge sogar zum Weltkulturerbe erklärt. Heute sind viele aufgrund von Wartungsarbeiten nicht benutzbar, denn sie sollen nach und nach alle modernisiert werden. Der Aufzug, mit dem wir gefahren sind, kostet ca. 0,40 € pro Person und fährt 80m nach oben. Oben angekommen, gibt es viele Stände mit Schmuck und eine große Aussichtsplattform mit einem gigantischen Blick über den Hafen!

In Valparaíso könnte man einfach Stunden damit verbringen, durch die Stadt zu laufen. Man findet immer irgendwo ein Bild an der Wand, was man noch nicht gesehen hat und man kann sich an dieser farbenfrohen Stadt einfach nicht satt sehen. Ein bisschen hat uns das an die Wynwood Walls in Miami erinnert. Für uns ist es definitiv die schönste Stadt Chiles (bis jetzt 😀) und einen Besuch immer wieder wert!

die haben wir bei der Hafenrundfahrt entdeckt! :D riesige Tiere! einer der 9 Aufzüge in Valparaíso der Hafen - Aussicht vom Aufzug fast alle Treppenstufen sind bemalt! :)