Samstag, 17.02.2018

Tongariro Alpine Crossing

19,4 km - 6,5 Stunden - 800 Höhenmeter

Das fanden wir heraus, als wir uns über die wohl beliebteste Wanderung in Neuseeland informierten: Tongariro Alpine Crossing. Um ehrlich zu sein, hatten wir ein bisschen Schiss mit einer so langen Wanderung zu starten, da wir das letzte mal in Chile so richtig gewandert sind - und das ist immerhin schon 2,5 Monate her. Trotzdem wussten wir, dass wir das irgendwie schon schaffen würden. Wir schliefen auf einem Campingplatz ganz in der Nähe des Parkplatzes. Um 06:00 Uhr morgens fuhren wir los, denn diese Parkplätze sind heiß begehrt und schnell weg. Obwohl wir schon vor 06:30 Uhr da waren, haben wir gerade so einen der letzten Plätze bekommen. Da wir aber noch bis 08:30 Uhr auf unser Shuttle warten mussten, konnten wir uns noch 'ne Stunde hinlegen und danach in Ruhe frühstücken. Ganz praktisch wenn man immer sein Bett und die Küche dabei hat! 😀

Die Wanderung kann man von zwei Seiten beginnen. Wir wurden vom Shuttle am Ketetahi Parkplatz abgeholt, wo man umsonst den ganzen Tag parken kann. 25 Minuten später waren wir am Mangatepopo Parkplatz, auf dem man nur 4 Stunden stehen darf. Hier begann für uns die Wanderung, denn so konnten wir am Ende der Bergüberquerung direkt wieder in unser Auto steigen. Den Shuttle dazu haben wir ebenfalls auf bookme gebucht für nur $17,50 statt $35,00 pro Person. Wenn man möchte kann man zusätzlich noch den 2.291m hohen Berg Ngauruhoe und/ oder den 1.967m hohen Tongariro besteigen. Die Streckenbeschreibungen dafür sind seit 2018 jedoch entfernt worden, da die Einheimischen den Bergen ein bisschen mehr Respekt erweisen und die Natur schützen wollen. In den Sommermonaten besuchen schließlich täglich bis zu 700 Menschen diese Wanderung. Das haben wir erst im Nachhinein erfahren, denn ursprünglich wollten wir bei gutem Wetter auch einen der beiden Berge besteigen, jedoch haben wir keine Abzweigung gefunden - jetzt wissen wir auch wieso!

Unsere Wanderung startete also um exakt 09:00 Uhr in 1.100m Höhe. Die ersten Kilometer waren sehr flach, weshalb man hier sehr gut voran kam. Auch den ersten sehr steilen Anstieg über 300 Höhenmeter brachten wir erstaunlich schnell hinter uns. Damit bekamen wir nochmal einen großen Motivationsschub, denn wir waren erstaunt, wie fit wir noch waren! Als wir dann den höchsten Punkt der Wanderung erreichten, schauten wir aus 1.886 m auf den vor uns liegenden, immer noch aktiven 'Red Crater' und auf die graue aber trotzdem beeindruckende Landschaft, in der übrigens auch Mordor von Herr der Ringe gedreht wurde. Drehte man den Kopf ein wenig nach links, schaute man auf wundervolle Farben von drei Seen, die in unterschiedlichen Blautönen leuchteten. Zum Glück hatten wir sehr gutes Wetter und konnten wunderschöne Fotos machen! Vom Gipfel runter zu den drei Seen ging es dann auf einer etwas rutschigen Strecke. Hat man die Leute beobachtet, so konnte man sie einen nach dem anderen hinfallen sehen (mich eingeschlossen), denn es ging ziemlich steil auf sandigen und steinigen Wegen hinunter. An den verschiedenen Seen angekommen, konnte man noch einige Abzweigungen nehmen, um sich diese genauer anzugucken oder um zu den Schwefelstellen zu gelangen. Danach gab es noch einmal einen steileren Anstieg zum riesigen 'Blue Lake', den wir aber meistens vor lauter Wolken nicht sehen konnten. Dann ging es nur noch 1.000m bergab - die Strecke war nach den ganzen Highlights wirklich langweilig! Wir sind so froh, dass wir von der anderen Seite gestartet sind. Um sich nämlich den Shuttle zu sparen, laufen einige den Weg vom Ketetahi Parkplatz hoch, um oben am Red Crater den gleichen Weg wieder runter zu gehen. Damit muss man nicht nur 300 Höhenmeter mehr aufsteigen, sondern hat auch noch eine viel langweiligere Strecke, die nur durch Wald und auf Palettenwegen entlang führt.

Insgesamt sind wir eine Strecke von knapp 22 km gelaufen und das in sportlichen 5,5 Stunden! Wir waren nämlich genau um 14:30 Uhr wieder zurück bei unserem Auto und darauf sind wir ziemlich stolz. Die Strecke an sich fanden wir zwar anstrengend, aber das genau im richtigen Maße. Zum Schluss taten uns aber aufgrund der langen Strecke einfach nur alle Knochen weh. 😀

Im Hintergrund ist Mordor zu sehen :p der aktive Red Crater Emerald Lakes Blue Lake - fast durchgehend von Wolken bedeckt