Freitag, 06.07.2018

Taichung & das bunte Dorf

Taichung ist eine Millionenstadt in der Mitte Taiwans und wird für viele als Ausgangspunkt zum Sonne-Mond-See genutzt. So auch für uns. Trotzdem haben wir uns dazu entschieden noch zwei Nächte hier zu verbringen, um uns die Stadt ein bisschen genauer anzuschauen. Doch bevor es für uns nach Taichung ging, sind wir zunächst nach Tainan gefahren, der ältesten Stadt Taiwans. Sie ist bekannt für die vielen Tempel, in denen man die Grundsätze der chinesischen Kultur wiederfinden kann. Auch hier haben wir drei Nächte verbracht, allerdings haben wir es nicht wirklich in die Stadt geschafft, denn der heftige Regen hat all' unsere Pläne gestrichen. Bereits bei unserer Ankunft fühlte es sich an, als ob die Welt unterging. Alle Geschäfte standen unter Wasser, es regnete sogar durch die Decke und die Straßen waren überflutet. Während dem 5-Minuten-Weg vom Bus zum Hotel wurden wir trotz Regenjacke UND Regenponcho pitsche patsche nass. Zu unserem Glück hatten wir ein sehr großes Doppelzimmer mit eigenem riesigen Bad. So konnten wir es also die zwei Tage gut aushalten. Auch Frühstück war inklusive, sodass wir nur zum Abendessen durch den Regen mussten. War auch mal ganz schön. 😀 An unserem Abreisetag wurden wir sogar vom Hotelmitarbeiter kostenlos zum Bahnhof gebracht, ohne dass wir überhaupt nachfragen mussten. Wieder einmal ein Beweis wie herzensgut die Taiwanesen sind. 

In Taichung angekommen, konnten wir die 1,3 km zu unserem Hotel laufen. Ja, auch hier haben wir ein eigenes Doppelzimmer in einem Hotel. Da wir noch so viele Gutscheine haben (die wir erst vor kurzem entdeckt haben), können wir uns jetzt auch schonmal ein Doppelzimmer leisten. Juhu! Am nächsten Tag ging es früh raus. Nach einem Frühstück im 7-eleven nahmen wir den Bus zum 30 Minuten entfernten Rainbow Village. Dies' ist heute ein kleiner 'Touristenpark' mit 5 bemalten Häusern. Die Siedlung bestand einst aus 1.200 Häusern, in denen nur Soldaten lebten. Da die Gebäude jedoch heruntergekommen waren, wollte die Regierung sie abreißen lassen und bot den Bewohnern sogar Geld, damit sie ihre Häuser verlassen. Der pensionierte Soldat Huang Yong-Fu fing jedoch an die Häuser zu bemalen, um sie so vor dem Abriss zu retten. Die Regierung ließ 5 Häuser stehen, darunter sein eigenes, weshalb heute nur noch Huang Yong-Fu und seine Familie in dem Gebiet leben. Huang ist heute 95 Jahre alt und wenn er kann, malt er weiter. Allerdings nur in der Nacht, wenn er ganz alleine ist, denn die kleine Siedlung ist heute täglich als Kunstpark für Touristen geöffnet. Die Häuser sind wirklich wunderschön mit Tiermotiven und Figuren in allen möglichen Farben bemalt. Auch die Böden wurden nicht ausgelassen. Wir waren begeistert von diesem kleinen Dorf und hoffen natürlich, dass es noch viele Jahre bestehen bleibt. 

Danach ging es für uns wieder mit dem Bus zurück zum Hotel. Auf die Frage "Was gibt es denn hier noch so sehenswertes?" Konnte uns das Hotel nicht wirklich eine Antwort geben, auch die Internetrecherche brachte uns nicht weiter. Also suchten wir uns die nächste U-bike Station und fuhren kreuz und quer durch die Stadt. Für den Abend entschieden wir uns dazu, zum Strand zu fahren, der eine Stunde entfernt liegt. Hier soll man einen unglaublichen Sonnenuntergang genießen können - wenn es nicht gerade bewölkt ist. 😀 Natürlich war es das und so blieb dieser wunderschöne Sonnenuntergang aus. Wir sind aber trotzdem ein wenig am Ufer entlang spaziert, mussten aber zeitig zurück sein, da der letzte Bus um 19:30 Uhr fuhr. Schade! 

Am nächsten Tag mussten wir dann schon wieder unsere Rucksäcke packen, denn es ging zum Sonne-Mond-See! 🙂

mit dem U-bike durch Taichung :)