Dienstag, 30.01.2018

Shark Diving - den Haien hautnah

Für uns war es wohl einer der besondersten Tage auf unserer Reise, denn wir sind mit Haien tauchen gewesen! Um 05:00 Uhr morgens wurden wir von einem Fahrer in das ca. 2,5 Stunden entfernte Pacific Harbour gebracht. Hier haben wir als erstes unser Tauchequipment zusammengestellt und danach noch ca. eine halbe Stunde mit den anderen Tauchern geredet. Insgesamt waren 9 'Touristen-Taucher' dabei, wovon 5 Personen professionelle Taucher waren. Ohne Tauchschein wird man nicht aufs Boot gelassen, was aber auch wirklich sinnvoll ist. Da Matthijs und ich nun schon eine lange Zeit nicht mehr getaucht sind, waren wir umso nervöser. Aber wir haben festgestellt: es ist wie Fahrrad fahren, das verlernt man nicht. Um 08:30 Uhr mussten wir dann alle auf's Boot und es ging endlich los! Auf dem Weg zum 'Shark Reef Marine Reserve' gab es dann eine kurze Einweisung zum Ablauf und über alles, was man auf gar keinen Fall machen darf und wie man sich zu verhalten hat. Zum Beispiel darf man niemals die Hände rausstrecken, sonst könnten die Haie denken, dass es Futter gibt. 

Als wir dann den Tauchspot erreicht hatten, ging es ins Wasser für dern 1. Tauchgang. Als erstes ging es 30m weit runter zur 'Arena' wo schon 35 Bullenhaie auf uns warteten. Meine größte Angst war es übrigens auf die 30m runter zu gehen, denn unser Tauchschein erlaubt uns normalerweise nur eine Tiefe von 18m. Dementsprechend hatten wir überhaupt keine Erfahrung in dieser Tiefe. Als dann jedoch alle gemeinsam runter gingen, war jede noch so kleine Angst wie verflogen und man fing einfach nur an zu staunen und konnte gar nicht fassen, wo man sich eigentlich gerade befindet. Zu unserer Gruppe gehörten außerdem 8 'Sicherheits-Taucher'. Davon waren drei Personen für das Füttern der Haie zuständig, einer für die Kamera und der Rest hat sich um uns gekümmert. Wenn ein Hai zu nah kam, haben die Taucher ihn mit Eisenstangen weggedrückt. Nach 15 Minuten in 30m ging es hoch auf 10m, wo wir die kleineren Riffhaie fütterten. Hin und wieder hat jedoch auch mal ein Bullenhai vorbei geschaut. Wir haben so viele schöne aber auch total merkwürdige Fische gesehen, die wir so noch nicht kannten. Danach ging es nochmals hoch auf 4m, wo man ebenfalls ein paar Haie und Fische sehen konnte. Dann war der 1. Tauchgang nach 42 Minuten beendet und wir waren einfach nur sprachlos und total überwältigt.

Auf dem Boot gab es dann für alle Tee und Cookies und man erklärte uns in der 50-minütigen Pause so einiges über die Haie und ihren Lebensraum, dem Shark Reef Marine Reserve. Zur Zeit befinden wir uns hier in der Nebensaison. Man erzählte uns, dass hier in der Hauptsaison (ab Anfang März) 80 - 100 Bullenhaie und ein paar andere Arten leben. Die meisten sind übrigens Weibchen. Wenn die Weibchen trächtig sind, schwimmen sie in die Süßwasserflüsse, um die 1 - 13 Jungtiere dort zur Welt zu bringen. Bullenhaie können nämlich auch im Süßwasser überleben. Das Team von Beqa Adventure Divers betreibt außerdem Forschung über die Haie und ihr Verhalten.

Beim 2. Tauchgang verbrachten wir 30 Minuten in liegender Position auf einem gefertigten Weg mit einer kleinen Mauer zum festhalten. Dort unten herrscht nämlich eine ganz schön starke Strömung. Jetzt kamen wir den Haien so richtig nah! Das Futter wurde direkt über unseren Köpfen verteilt, was die Haie so nah zu uns brachte, dass sie uns manchmal sogar gestreift haben. Ein geniales Gefühl! Wir schauten den Haien direkt in die Augen und konnten jede einzelne Narbe auf ihrer Haut sehen. Und dabei haben wir uns nicht eine einzige Sekunde unsicher gefühlt. Die Taucher hatten immer ein Auge auf jeden von uns und irgendwie wusste man, dass die Haie es eher auf die Thunfischköpfe abgesehen hatten, als auf uns. Schließlich kommen die Taucher ganze 5 mal in der Woche hier her! Und es ist auch noch niemand gestorben (das hab ich extra nachgefragt) und seit über 12 Jahren wurde niemand mehr verletzt. Nach 35 Minuten ging es dann wieder raus aus dem Wasser und zurück nach Pacific Harbour. 

Es war eine unglaubliche Erfahrung, die wir so schnell nicht wieder vergessen werden!

  wir haben sogar eine Moräne gefunden! Riffhai