Sonntag, 11.03.2018

Lake Wanaka & Roys Peak

Der berühmte Lake Wanaka liegt in der unteren Hälfte der Südinsel im Bundesstaat Otago und hat eine Fläche von 192 km2. Das ist ungefähr so groß wie Hannover. Das besondere hier ist jedoch, dass der See sich sehr in die Länge zieht. An der breitesten Stelle ist er nur 10 km breit, jedoch 42 km lang. Umgeben ist er von riesigen bis zu 2.000m hohen Bergen. Alles zusammen ergibt eine wahnsinnig schöne Natur, an der man sich einfach nicht satt sehen kann. Was wir vorher nicht wussten: man kann fast überall kostenlos am Straßenrand übernachten. Also hatte sich auch die schwierige Campingplatz suche erledigt. 

Insgesamt haben wir zwei wunderschöne Tage am Lake Wanaka und der gleichnamigen Stadt Wanaka verbracht. Zur Zeit findet allerdings ein Traktor-/ Landwirtschaftsfest statt (wir haben nicht wirklich raus gefunden, was es letztendlich war), weshalb sich Unmengen an Menschen in der Stadt befinden. Das war uns irgendwie zu stressig, weshalb wir oft einfach nur etwas außerhalb am wunderschönen See entspannt haben, denn natürlich hatten wir auch schon für diese Region die nächste Wanderung in Sicht: den Roys Peak Track!

Lake Hawea - liegt direkt neben Lake Wanaka unser Mittagessen! eine Abkühlung im eiskalten Fluss #thatwanakatree

Heute Morgen - wenn man es Morgen nennen kann, für mich war es eher heute Nacht - sind wir um 03:30 Uhr aufgestanden, um pünktlich um 04:00 Uhr den Roys Peak Track beginnen zu können. Wir haben gelesen, dass es besonders schön sein soll, wenn man sich den Sonnenaufgang vom Gipfel des Mount Roys anschaut. Da haben wir nicht lange überlegen müssen und schnell den Wecker für den nächsten Tag gestellt. Da es sehr bekannt ist, den Track in den frühen Morgenstunden zu laufen, haben wir schon im Vorfeld mit vielen Wegbegleitern gerechnet - und ja, wir hatten Recht. Im Dunklen unter einem wahnsinnig schönen Sternenhimmel haben wir uns die 1.239 Höhenmeter auf einer Strecke von 8 km hoch gequält. (Damit ist der Roys Peak Track nun unsere Wanderung mit den höchsten Höhenmetern und der Colca Canyon rutscht auf Platz 2 😛) Wenn ich von hoch quälen spreche, dann mein ich das auch so, denn es war unfassbar steil und ich hatte starke Lungenschmerzen, was später aber zum Glück wie durch ein Wunder von alleine weg ging. Trotzdem konnten wir keine 100m laufen, ohne dass ich eine Pause brauchte. Im Endeffekt haben wir es aber doch pünktlich zum Sonnenaufgang bis auf den Gipfel in 1.578 m Höhe geschafft und das sogar in unter 3 Stunden. Wir mussten oben allerdings noch 45 Minuten auf den Sonnenaufgang warten und dabei war es - trotz Mütze und Handschuhe - bitter bitter kalt. Um 07:30 Uhr kam dann endlich die Sonne hinter den Bergen hervor und damit wurde der Ausblick über Lake Wanaka von Sekunde zu Sekunde schöner. Nach ca. 15 Minuten ging es für uns schon wieder runter, denn wir wollten unbedingt ein paar gute Fotos machen, ohne dass 50 Menschen durchs Bild rennen. Auf dem Rückweg im Hellen hat man dann erst mal gesehen, wie der ganze Track überhaupt aussah: sehr eintönig und extrem steil! 😀 Ja, der Ausblick von oben ist einfach genial, aber der Weg an sich ist verdammt öde und als wir so runter gelaufen sind, haben wir uns mehrmals gefragt, ob wir tatsächlich eine so steile und lange Strecke gelaufen sind. Ich glaube, hätte ich den unendlich scheinenden Weg bis zum Gipfel schon von unten gesehen, wäre ich sofort wieder umgedreht. 😀 Wir sind so froh, dass wir im Dunkeln gelaufen sind und würden es definitiv auch jedem empfehlen! Um 10:00 Uhr waren wir dann schon zurück am Auto und wir haben die Leute nicht beneidet, die den Track während der heißen Mittagssonne gestartet sind. Da es ja noch so früh war, hatten wir einfach noch den ganzen Tag vor uns. Wir sind schon mal in die nächste Stadt gefahren und haben die Dinge gemacht, die zwischendurch immer mal wieder anstehen: duschen, Wäsche waschen, Einkaufen, Blog schreiben und am wichtigsten: Entspannen!

Wanaka bei Nacht 07:30 Uhr - die Sonne kommt! das berühmte Roys Peak Foto :) Lake Wanaka