Donnerstag, 21.06.2018

Hualien & Taroko Nationalpark

Von Taipeh ging es mit dem Zug 3 Stunden die wunderschöne Ostküste entlang nach Hualien. Unser Hostel befand sich direkt am Bahnhof, von wo aus auch die Shuttle Busse in den Taroko Nationalpark fahren. Am Tag unserer Ankunft sind wir zuerst zu einem großen Supermarkt gefahren und haben für die nächsten Tage eingekauft, denn unser Hostel hat eine große, voll ausgestattete Küche. Wir können die 7-eleven Fertiggerichte nämlich langsam nicht mehr sehen. laughing Deswegen gab es mal wieder Chili con Carne, unser Spezialgericht, was wir bereits in Chile und Neuseeland immer gekocht haben. Lecker! 

Am nächsten Tag nahmen wir den zweiten Bus um 08:30 Uhr in den Taroko Nationalpark. Am Visitor Center haben wir uns dann über die verschiedenen Wanderwege informiert und uns drei kleine davon ausgesucht. Im Nationalpark selbst, fahren im Stunden-Takt Shuttle Busse, die man für wenig Geld nutzen kann. Der Park wurde nach der Taroko-Schlucht benannt, die durch den Liwu-Fluss geformte wurde. Da die Straßen direkt an der Schlucht entlang laufen, hat man wahnsinnige Ausblicke. Leider hatten wir extrem Pech, da die beiden Hauptattraktionen (Swallow Grotto und die Water Curtains) geschlossen waren und das Wetter auch nicht sooo gut war, wie erhofft. Der Regen war aber durchaus auszuhalten. Unser erster Trail führte 2km an der Schlucht vorbei, wobei schnell auffiel: so richtig Wandern kann man hier nicht. Die Wege sind aus Beton, ich würde fast sagen sogar für Rollstuhlfahrer geeignet und steht mal ein Berg im Weg, so wird einfach ein Tunnel gebaut. Dementsprechend voll sind die Wanderwege von chinesischen Touristen, die man eigentlich direkt auf die nächste Fashionweek schicken könnte. laughing Trotz leichtem Regen sind die Aussichten aber wirklich schön, es gibt Hängebrücken (ja, auch die sind für Rollstuhlfahrer nutzbar) und wir haben so einige große, dicke Spinnen entdecken können. Um den nächsten Shuttlebus zu erwischen, ging es für uns die 2km schnell wieder zurück und zum nächsten Stopp. Wir fuhren nach Tianxiang durch den gesamten Nationalpark zum letzten Halt des Shuttlebusses. Hier gab es - wie nicht anders zu erwarten - einen 7-eleven, bei dem wir uns nochmal mit Wasser eindeckten, denn wir hatten die Hitze hier ordentlich unterschätzt. Von hier aus liefen wir den Baiyang Trail die Schlucht entlang, vorbei an kristallklarem, blauem Wasser bis zu den Baiyang Wasserfällen. Hier befinden sich normalerweise auch die Water Curtains (Wasserfälle in einer Höhle), die wir ja leider nicht besichtigen konnten. 6 km später waren wir dann wieder zurück am Ausgangspunkt und nahmen den nächsten Shuttle zum Eternal Springs Shrine, eine wirklich wunderschöne Gedenkstätte für Kriegsveterane. Hier liefen wir zum Abschluss einen 2km kurzen Mini-Trail, der direkt zur Gedenkstätte führte. Danach war unser Tag irgendwie auch schon zu Ende und wir nahmen den Bus zurück zum Hostel, welches wir um 17:00 Uhr erreichten.

Guten Tag! Die war ungelogen so groß, wie meine Handfläche Eternal Springs Shrine

Der nächste Tag begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein und so entschieden wir uns spontan dazu, einen Roller auszuleihen und die Umgebung zu erkunden. Wir wurden hier das erste mal auf unserer Reise nach einem internationalen Führerschein gefragt, ohne den wir den Roller niemals bekommen hätten. Außerdem mussten wir mehrere Papiere ausfüllen und unterschreiben. Das würde in Südost Asien glaub ich niemals passieren. Wir haben den Roller auf jeden Fall bekommen und sind direkt zum Strand gefahren, um das gute Wetter auch mal auszunutzen. Nach 15 Minuten Badespaß kamen aber schon zwei Security Männer, die uns aus dem Wasser holten, denn schwimmen sei hier wohl verboten. Warum? Das konnte uns keiner erklären, bzw. wir haben es auch nicht verstanden. Egal, wir waren wenigstens einmal im Wasser und konnten uns so ein bisschen abkühlen, denn es war doch schon verdammt heiß. Wir stiegen wieder auf unseren Roller und fuhren zum Liyu See, der etwas außerhalb der Stadt lag. Hier haben wir ein bisschen entspannt, bevor es weiter ging zu einer Zuckerfabrik, bei der man das beste Eis bekommen soll (laut Aussage einer Hostelmitarbeiterin). Wir fuhren hin, kauften uns das wirklich leckere Eis und genossen dabei den Blick auf den kleinen Teich und die umliegenden Geschäfte. Als wir uns dann wieder auf unseren Roller schwingen wollten, fing es urplötzlich wie aus Eimern an zu gießen, sodass wir erst noch kurz abwarteten, dann aber doch irgendwann losfuhren. Das Problem: wir waren mittlerweile 40km von Hualien entfernt. Im strömenden Regen fuhren wir in Richtung Hualien. Der Arsch tat weh, die Regenjacken taten auch nicht das, was sie tun sollten und zur Krönung hatten wir auch noch eine Reifenpanne. Wir sind wohl irgendwie durch Glas gefahren. Zum Glück (!!!) passierte das direkt neben einer Tankstelle. Diese rief sofort einen Mitarbeiter, der den Reifen für nur 2,90 € flickte. Dann ging es durchnässt weiter Richtung Hostel, wo wir den Roller abgaben und eine warme Dusche genießen konnten. 

Qixingtan Beach Liyu Lake die 'Gebäude' rechts und links sind Gräber