Samstag, 09.09.2017

Akklimatisierung in Huaraz

Mit dem Nachtbus ging es 8,5 Stunden von Lima nach Huaraz. Um 7:00 Uhr morgens sind wir angekommen und haben beschlossen, die 1,4 km mit unseren Backpacks zum Hostel zu laufen. Das hört sich einfacher an als gedacht, denn an die Höhe von 3052 Metern mussten wir uns noch gewöhnen. Somit waren wir total fertig, als wir beim Hostel ankamen, was die eher schlaflose Nacht im Bus nun auch nicht unbedingt besser machte. 😀 Im Hostel angekommen bemerkte ich schnell die Kopfschmerzen und Matthijs fühlte sich etwas schlapp. Wir haben mit anderen gesprochen, denen es genau so erging. Nach einem leckeren Frühstück im Hostel konnten wir dann gegen 10:30 Uhr endlich einchecken und haben erstmal geschlafen!

Ab einer Höhe von 2.500m - 3.000m wird die Luft 'dünner'. Das bedeutet, dass der Luftdruck sinkt und dadurch weniger Sauerstoff in unsere Lungen gelangt. Daran müssen sich die Organe erstmal gewöhnen. Reist man nun - wie wir -  von Lima (161 m) nach Huaraz (3052 m) ist das eine starke Belastung für den Körper und er kann (muss nicht) mit Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel oder Verwirrung reagieren. Das ist bei jedem Menschen unterschiedlich und sogar die Einheimischen leiden an dieser 'Höhenkrankheit' (in Peru nennt man sie Soroche). Deswegen sollte man sich 1 - 2 Tage ausruhen um sich an das Klima zu gewöhnen. Achtet man nicht auf die Signale des Körpers und man reist weiter in die Höhe, so können die Symptome schlimmer werden und sogar bis zum Tod führen.

Wir haben also am ersten Tag nicht wirklich viel gemacht, waren nur in der Stadt, um einzukaufen. Heute haben wir uns jedoch schon besser gefühlt und haben beschlossen einen kleinen 'Test-Trail' zu laufen. Dieser Trail führt zur Willcacocha Lagune in 3.745 m Höhe. 600 m Höhenunterschied und eine Strecke von 6,4 km sollten also zu schaffen sein - dachten wir. Die ersten Kilometer waren super steil und wir haben wohl gefühlt jede Minute eine Pause gemacht. Aber: es hat geklappt und wir sind sicher und ohne Kopfschmerzen etc. oben angekommen. Es war zwar wirklich anstrengend aber für die Aussichten wärend des Trails hat es sich auf jeden Fall gelohnt! Man hatte fast durchgehend einen Blick auf die riesigen Gletscher und auf die vielen Berge. Außerdem ist man durch ein peruanisches Dorf gelaufen mit vielen freundlichen Menschen und etlichen Hunden. An der Lagune angekommen wurden wir außerdem von einem Alpaca und einem Esel begrüßt.

Wir können nun sagen, dass wir akklimatisiert sind und freuen uns auf die nächsten zwei Tage, denn wir haben zwei aufregende Wanderungen gebucht und sind gespannt was uns dort erwartet!!! 🙂 🙂 🙂

auf dem Weg zum Hostel Willcacocha Trail ein peruanisches Bergdorf angekommen an der Lagune in 3.745 m Höhe