Freitag, 29.06.2018

5 entspannte Tage am Meer

Der Kenting Nationalpark bildet das Gebiet um den südlichsten Zipfel der Insel Taiwan. Hier herrscht das ganze Jahr über Tropenklima, es gibt wunderschöne Strände aber auch Berge mit verschiedenen Parks. Wir haben im gleichnamigen Ort Kenting ganze 5 Tage verbracht und so noch einen kurzen 'Strandurlaub' dazwischen geschoben. Strände gibt es zwar auch überall in den Städten an der Küste, jedoch darf man dort nirgends schwimmen. Nachmittags sind wir mit dem Bus in dem kleinen Ort angekommen, sind zu unserem Hostel gelaufen, haben unser Zimmer bezogen und uns später auf Nahrungssuche begeben. Als wir die wenigen Meter zur Hauptstraße gelaufen sind, trauten wir unseren Augen kaum. Der kleine Ort hatte sich innerhalb weniger Stunden zu einem jahrmarktartigen Nachtmarkt verwandelt. Neben zahlreichen Essensständen, fand man mindestens genau so viele Outdoor Bars, es dröhnte laute Musik von allen Seiten und zwischendurch gab es immer wieder Stände, an denen man Kirmesspiele wie z.B. Dosenwerfen machen konnte. Wir hatten uns vorher absolut nicht informiert. Eigentlich dachten wir, wir würden die Zeit in einem kleinen verschlafenen Dorf verbringen, doch tatsächlich waren wir in einer wahren Touristenhochburg gelandet.

Am nächsten Tag erkundeten wir zu Fuß die nähere Umgebung. Wir liefen zum Strand, der nur 5 Gehminuten von unserer Unterkunft entfernt lag. An diesem Strand ist das Schwimmen normalerweise verboten, doch wir wollten das Risiko trotzdem eingehen. Der Strand war zwar menschenleer, doch im Wasser war eine Gruppe die Surfen lernten. Da dachten wir uns, wenn die ins Wasser dürfen, dann dürfen wir das doch auch. So verbrachten wir einige Stunden am Strand, den wir später dann für uns ganz alleine hatten. Irgendwann kam dann die Strandaufsicht zu uns und erklärte uns, dass Schwimmen hier eigentlich verboten sei. Da Matthijs und ich in seinen Augen aber gute Schwimmer waren, durften wir trotzdem im Wasser bleiben. Wir haben die Zeit an unserem „Privat-Strand“ den restlichen Tag genossen.

Der nächste Tag versprach ein bisschen mehr Aufregung. Wir liehen uns einen Roller und erkundeten die kleine Halbinsel. Als erstes fuhren wir zur 'Forest Recreation Area', die sich oben auf einem Berg befindet. Dieser Park ist ziemlich groß, man kann jedoch alles zu Fuß ablaufen. Durch das satte Grün der Wälder und Wiesen ging es zu mehreren Besonderheiten im Park. Wir gelangten zuerst zu einem großen Baum in dessen Baumstamm man sich verstecken konnte. Der Weg führte uns dann vorbei an verschiedenen Gärten und kleinen Seen bis wir später einen Aussichtsturm erreichten, bei dem man mit Fahrstuhl in den 6. Stock fahren konnte. Oben angekommen gab es eine tolle Aussichtsplattform, von der man einen wundervolle 360° Sicht über den südlichsten Zipfel Taiwans hatte. Nach einigen Minuten der Entspannung ging es weiter auf den Forest Trail. Wir besichtigten unter anderem verschiedene Höhlen, die Cliff of Apes (wo wir leider keine Affen entdecken konnten) und liefen durch meterhohe abgestorbene Korallen. Viele tausende Jahre zuvor, war dieser Berg komplett unter Wasser, weshalb man heute noch viele tote Korallen finden kann. Insgesamt verbrachten wir hier über 2 Stunden, wobei der Park viel interessanter und abwechslungsreicher war als vorher erwartet. Danach ging es den Berg wieder runter, zurück zur Hauptstraße und ab in die nächste größere Stadt Hengchun, wo man die vielen verschiedenen Stadttore bewundern kann. Nach einem späten Mittagessen fuhren wir zu Tauchschulen, um uns über Preise zu informieren. Schnell wurde klar: das wird nichts, die Preise sind leider viel zu hoch. Als nächstes ging es weiter zum südlichsten Punkt Taiwans. Hier verbrachten wir ein paar entspannte Minuten, bevor es wieder zurück ins Hostel ging.

Die Tage darauf stand pure Entspannung auf dem Plan und zwar am Strand! Wir liefen zu einem etwas weiter entfernten Strand, an dem man auch schwimmen durfte, doch hier war es auch dementsprechend voll. Am Abend stand dann noch das katastrophale Spiel Deutschland gegen Süd Korea an. Wir sind mittlerweile doch ziemlich froh, dass wir die WM nicht in Deutschland verbringen. Denn in Taiwan bekommt man von dem ganzen Spektakel nicht wirklich viel mit.

Trotz der vielen (meist chinesischen) Touristen, war der Ort tagsüber ziemlich ruhig. Wir haben unsere Zeit hier in Kenting wirklich genossen, besonders der Strand in direkter Nähe war ein Plus. Langeweile kommt hier auf keinen Fall auf, denn neben dem Nachtmarkt gibt es zahlreiche Kartbahnen, Wassersportmöglichkeiten, Surfschulen usw. Wir hatten eine tolle Zeit und würden immer wieder kommen!

der einsame Strand :) wir stehen zwischen abgestorbenen Korallen ein Stadttor in Hengchun Nachtmarkt in Kenting