Berichte von 01/2018

Dienstag, 30.01.2018

Shark Diving - den Haien hautnah

Für uns war es wohl einer der besondersten Tage auf unserer Reise, denn wir sind mit Haien tauchen gewesen! Um 05:00 Uhr morgens wurden wir von einem Fahrer in das ca. 2,5 Stunden entfernte Pacific Harbour gebracht. Hier haben wir als erstes unser Tauchequipment zusammengestellt und danach noch ca. eine halbe Stunde mit den anderen Tauchern geredet. Insgesamt waren 9 'Touristen-Taucher' dabei, wovon 5 Personen professionelle Taucher waren. Ohne Tauchschein wird man nicht aufs Boot gelassen, was aber auch wirklich sinnvoll ist. Da Matthijs und ich nun schon eine lange Zeit nicht mehr getaucht sind, waren wir umso nervöser. Aber wir haben festgestellt: es ist wie Fahrrad fahren, das verlernt man nicht. Um 08:30 Uhr mussten wir dann alle auf's Boot und es ging endlich los! Auf dem Weg zum 'Shark Reef Marine Reserve' gab es dann eine kurze Einweisung zum Ablauf und über alles, was man auf gar keinen Fall machen darf und wie man sich zu verhalten hat. Zum Beispiel darf man niemals die Hände rausstrecken, sonst könnten die Haie denken, dass es Futter gibt. 

Als wir dann den Tauchspot erreicht hatten, ging es ins Wasser für dern 1. Tauchgang. Als erstes ging es 30m weit runter zur 'Arena' wo schon 35 Bullenhaie auf uns warteten. Meine größte Angst war es übrigens auf die 30m runter zu gehen, denn unser Tauchschein erlaubt uns normalerweise nur eine Tiefe von 18m. Dementsprechend hatten wir überhaupt keine Erfahrung in dieser Tiefe. Als dann jedoch alle gemeinsam runter gingen, war jede noch so kleine Angst wie verflogen und man fing einfach nur an zu staunen und konnte gar nicht fassen, wo man sich eigentlich gerade befindet. Zu unserer Gruppe gehörten außerdem 8 'Sicherheits-Taucher'. Davon waren drei Personen für das Füttern der Haie zuständig, einer für die Kamera und der Rest hat sich um uns gekümmert. Wenn ein Hai zu nah kam, haben die Taucher ihn mit Eisenstangen weggedrückt. Nach 15 Minuten in 30m ging es hoch auf 10m, wo wir die kleineren Riffhaie fütterten. Hin und wieder hat jedoch auch mal ein Bullenhai vorbei geschaut. Wir haben so viele schöne aber auch total merkwürdige Fische gesehen, die wir so noch nicht kannten. Danach ging es nochmals hoch auf 4m, wo man ebenfalls ein paar Haie und Fische sehen konnte. Dann war der 1. Tauchgang nach 42 Minuten beendet und wir waren einfach nur sprachlos und total überwältigt.

Auf dem Boot gab es dann für alle Tee und Cookies und man erklärte uns in der 50-minütigen Pause so einiges über die Haie und ihren Lebensraum, dem Shark Reef Marine Reserve. Zur Zeit befinden wir uns hier in der Nebensaison. Man erzählte uns, dass hier in der Hauptsaison (ab Anfang März) 80 - 100 Bullenhaie und ein paar andere Arten leben. Die meisten sind übrigens Weibchen. Wenn die Weibchen trächtig sind, schwimmen sie in die Süßwasserflüsse, um die 1 - 13 Jungtiere dort zur Welt zu bringen. Bullenhaie können nämlich auch im Süßwasser überleben. Das Team von Beqa Adventure Divers betreibt außerdem Forschung über die Haie und ihr Verhalten.

Beim 2. Tauchgang verbrachten wir 30 Minuten in liegender Position auf einem gefertigten Weg mit einer kleinen Mauer zum festhalten. Dort unten herrscht nämlich eine ganz schön starke Strömung. Jetzt kamen wir den Haien so richtig nah! Das Futter wurde direkt über unseren Köpfen verteilt, was die Haie so nah zu uns brachte, dass sie uns manchmal sogar gestreift haben. Ein geniales Gefühl! Wir schauten den Haien direkt in die Augen und konnten jede einzelne Narbe auf ihrer Haut sehen. Und dabei haben wir uns nicht eine einzige Sekunde unsicher gefühlt. Die Taucher hatten immer ein Auge auf jeden von uns und irgendwie wusste man, dass die Haie es eher auf die Thunfischköpfe abgesehen hatten, als auf uns. Schließlich kommen die Taucher ganze 5 mal in der Woche hier her! Und es ist auch noch niemand gestorben (das hab ich extra nachgefragt) und seit über 12 Jahren wurde niemand mehr verletzt. Nach 35 Minuten ging es dann wieder raus aus dem Wasser und zurück nach Pacific Harbour. 

Es war eine unglaubliche Erfahrung, die wir so schnell nicht wieder vergessen werden!

  wir haben sogar eine Moräne gefunden! Riffhai

Donnerstag, 25.01.2018

Tivua Island - Trauminsel für einen Tag

das ist Tivua! Eine Mini-Insel mitten im Nirgendwo :)

Morgens um 06:00 Uhr sind wir aufgewacht und waren schon völlig aufgeregt, denn es ging für einen Tag auf die Trauminsel Tivua! Nach dem Frühstück packten wir unsere Schnorchel- und Schwimmsachen zusammen und warteten auf den Bus, der uns überpünktlich um 08:00 Uhr zum Hafen nach Denarau brachte. Von hier aus gehen täglich mehrere Tagesausflüge auf verschiedene Inseln. Außerdem gibt es hier einen Supermarkt und viele andere Geschäfte. Da ich immer noch starken Sonnenbrand auf den Schultern hatte, kauften wir noch ein 'Schwimm T-Shirt' für mich, was beim schnorcheln für uns sowieso sehr zum Vorteil ist. 😀 Danach konnte die Bootsfahrt los gehen. Mit ca. 80 anderen Menschen ging es auf einen Katamaran, wo wir wieder ein mal mit Gesang und Ukulele begrüßt wurden. Zur Begrüßung gab es außerdem leckere Fruchtsäfte, Kaffee, Tee, Gebäck und ein tolles Fruchtbuffet. Die Fahrt zur Insel dauerte 1 1/2 Stunden. 

Solche Tagesausflüge sind für Backpacker wie uns eigentlich unbezahlbar. Der Normalpreis für diese Tour liegt bei 230 FJD (= 93 EUR) pro Person. Allerdings gibt es genau wie für Neuseeland und Australien die App 'bookme', bei der man richtige Schnäppchen machen kann. Wir haben pro Person nur 114 FJD (= 46 EUR) gezahlt. Man kann hier maximal 7 Tage im Voraus nach Angeboten schauen. Nicht nur für Ausflüge aller Art, sondern auch für Restaurants. Pro Ausflug sind dann 1 - 2 freie Plätze verfügbar.

Je näher wir unserer Insel kamen, desto aufgeregter wurden wir. Eine Mini Insel, mitten im nirgendwo! Innerhalb von 5 Minuten hatte man diese einmal zu Fuß umrundet. Und die 80 Menschen verliefen sich super schnell, sodass wir einen großen Strandabschnitt so ziemlich für uns alleine hatten. Die meisten Menschen hier kamen übrigens aus China! Nachdem wir uns einen guten Platz gesichert hatten, gingen wir zur Bar. Je nach Insel sind verschiedene Pakete enthalten. Wir hatten das All-inclusive Paket mit Trinken (Bier, Wein, Softdrinks) den ganzen Tag und einem Mittagsbuffet, was unglaublich lecker war! Endlich gab es mal keine Pizza, Hamburger oder etwas vom Chinesen. 😀 Sondern eine große Auswahl an leckeren Salaten, einigen Beilagen und dazu Hähnchen, Lamm und Fisch. Leider haben wir uns hier völlig überfressen. 😀 

Man kann hier außerdem kostenlos Kajaks, Paddleboards oder Schnorchel Equipment ausleihen, mit einem Glasbodenboot fahren (das wird 4 mal am Tag angeboten) oder einfach nur in den großen Sandsäcken entspannen und das herrliche Wetter mit einem Bier genießen. Letzteres war definitiv unser Favorit! Wenn man in den Sandsäcken liegt und auf das Wasser guckt, kann man eigentlich gar nicht begreifen, wo man sich gerade befindet. Irgendwo im Südpazifik mehrere tausende Kilometer von zu Hause entfernt. Wir sind immer wieder sprachlos, wenn wir darüber nachdenken, was wir schon alles erlebt haben! 

Als wir ein mal um die Insel liefen, standen wir plötzlich in einem Schwarm aus mindestens 25 kleinen Haien. Wir haben versucht sie zu filmen, aber die sind so schnell unterwegs, dass man sie kaum vor die Kamera bekommt. Beim Schnorcheln haben wir viele wunderschöne, bunte Fische entdeckt und ganz besondere Korallen, die in Gittern gehalten wurden, damit sie nicht zerstört werden. 

Um 15:00 Uhr mussten wir allerdings schon zurück aufs Boot. Damit hatten wir gerade ein mal 4 Stunden auf der Insel verbracht. Das war viel zu kurz und die meisten sind von 16:00 Uhr ausgegangen. Trotzdem: so etwas hatten wir noch nie vorher gesehen und für unseren Schnäppchenpreis hat es sich auf jeden Fall gelohnt! 

der Hafen in Denarau man kann ein paar kleine Inseln erkennen Postkarten Motive :) Mini-Hai Postkarten Motiv :) my Fiji-Island!

Mittwoch, 24.01.2018

Unsere ersten Tage auf Fidschi

Nachdem meine Übelkeit der ersten Tage besiegt war, wollten wir ein wenig die Umgebung erkunden. Hier gibt es einen großen Berg, den 'Sleeping Giant', den man auch schon vom Flughafen aus sehen konnte. Unser Ziel: den Berg besteigen und dann die Aussicht über einige Inseln genießen. Wir fragten Feaijiz, unseren einheimischen Freund, der auch gleichzeitig privat irgendwelche Touren anbietet, ob es denn überhaupt möglich sei. Er sagte uns, dass es nur sehr wenige machen und es deshalb auch keinen richtigen Weg nach oben gibt. Aber es ist theoretisch möglich. 

Wir sind erst mal zu einem Blumen Garten gefahren, wo insgesamt über 200 verschiedene Arten an Pflanzen wachsen. Darunter übrigens auch Ananas, Melone und Karambole (Sternfrucht). Wunderschöne Blumen in allen Größen und Farben konnte man sich hier anschauen und angeblich soll es hier einen Weg nach oben zum Berg geben. Wir sind bestimmt drei mal im Kreis gelaufen, bevor wir endlich einen unscheinbaren Weg gefunden haben, der auf einen etwas größeren Hügel führte. Es war so unglaublich heiß! Der Wind fühlte sich an, als würde uns jemand einen Föhn ins Gesicht halten. Aber es hatte sich gelohnt. Von diesem Hügel konnte man sogar das Meer sehen und schon einige Inseln. Trotzdem wollen wir es die Tage vielleicht noch mal bis hoch auf den Sleeping Giant versuchen. Der Berg heißt übrigens Sleeping Giant, weil die Umrisse wie ein schlafender Riese aussehen. 

hier ist alles so grün! :)

Nachdem wir dann völlig durchgeschwitzt wieder unten waren, sind wir zu einem Mud Pool gefahren und haben uns ein Schlammbad gegönnt, bei dem man sich mit einer dicken Schicht Vulkanschlamm einreiben muss, der sehr gut für die Haut sein soll. Insgesamt durchläuft man vier verschiedene Stationen, bei denen man jeweils in unterschiedlichen Heißen Quellen badet. Eine Quelle war so heiß, dass ich es nicht ausgehalten habe und sofort wieder raus musste. 😀 Umgeben von grüner Natur kann man es sich hier auf jeden Fall gut gehen lassen. Gegen 14:00 Uhr waren wir dann auch schon wieder zurück in unserer Unterkunft und haben den Rest des Tages am Pool verbracht.

letzte Station :)

Am nächsten Tag haben wir uns vorgenommen den Wailoaloa Beach zu erkunden, der hier direkt bei uns vor der Haustür liegt. Da das Wasser hier ziemlich braun ist und der Sand sehr dunkel, dachten wir, dass wir die gesamte Bucht ablaufen können, um dann irgendwo auf blaues Wasser zu stoßen. Der Weg war eindeutig länger, als es zunächst schien. 😀 Irgendwann sind wir dann an wunderschöne Bungalows der etwas gehobeneren Klasse angekommen und ab hier kam man dann auch nicht weiter. Wir hätten ein kurzes Stück schwimmen müssen, was aber mit unseren ganzen Sachen leider nicht möglich war. Wir haben dann einfach unsere Sachen auf einen Baumstamm gelegt und sind schwimmen gegangen. 

Trotz des ständigen Eincremens mit LSF 50 (!!!) hatten wir beide starken Sonnenbrand, ganz besonders auf den Schultern. Die Sonne ist hier sehr aggressiv, wovor uns die Einheimischen bei unserer Unterkunft aber schon gewarnt hatten. Am Abend haben wir mit Feaijiz und ein paar anderen Leuten am Strand Beachvolleyball gespielt und dann war der Tag auch schon wieder vorbei. 🙂

Wailoaloa Beach

Sonntag, 21.01.2018

Bula, it's Fiji-Time!

Nach 7 Monaten Amerika geht es für uns nun endlich auf einen anderen Kontinent! Hätten wir vorher gewusst, dass wir davon knapp 5 Monate in spanisch sprachigen Ländern unterwegs sind, hätten wir uns wahrscheinlich für einen Spanisch Kurs entschieden. 😀 Aber wir haben es auch so irgendwie gemeistert. Doch nun ist das Spanisch Sprechen erstmal vorbei, denn wir sind auf Fidschi! Genauer gesagt befinden wir uns in Nadi auf der Hauptinsel 'Viti Levu'. Fidschi besteht aus 332 Insen, wovon 110 bewohnt sind. Der Flug von Havanna nach Nadi ging für uns über Charlotte und Los Angeles in der USA. Bei allen Flügen hatten wir nur eine Umstiegszeit von 2 Stunden, weshalb wir Tage vorher gebetet haben, dass keine Verspätungen auftreten. Die Flüge waren alle pünktlich. Doch es hat sich ein anderes Problem ergeben. Da wir meistens nur One-Way Tickets buchen, hatten wir keinen Weiterflug aus Fidschi raus. Um in diesen Flieger gelassen zu werden, mussten wir vor dem Schalter innerhalb von 30 Minuten mit extrem schlechten bis gar nicht vorhandenem Internet unsere Weiterreise planen. Es reichte nicht nur der Flug, der uns aus Fidschi raus bringt (für uns geht's danach nach Neuseeland), sondern wir benötigten ebenfalls einen Flug aus Neuseeland raus plus das Visum für das darauffolgende Land. Australien fiel also schonmal weg. Wir haben uns kurzerhand für Bali entschieden und einen viel zu teuren Flug gebucht. Doch auch das wollte erst nicht akzeptiert werden. Nach intensiver Prüfung, ob wir die Flüge denn auch wirklich gebucht hatten, wollten die jetzt am Schalter ein Visum für Bali sehen. Wir dachten wir sind im falschen Film. Die Zeit tickte und es waren nur noch wenige Minuten bis das Check-in geschlossen wurde. Panik und totale Verzweiflung machte sich breit. Nach einigen Diskussionen haben sie den Boss von Fiji Airways gerufen, der uns dann zum Gate durchließ und das auch nur weil wir einen deutschen Pass hatten und nur weil wir aus Fidschi raus mit einer anderen Airline fliegen. Wer schonmal in LA am Flughafen war, weiß wie riesig dieser ist. Es folgte ein Rennen zum Gate, bei dem wir uns an sämtlichen Schlangen von Sicherheitschecks vordrängeln mussten, um dann noch pünktlich in den Flieger zu steigen. Im Flugzeug fiel dann endlich die ganze Anspannung ab. 

12 Stunden später war der Kummer schon fast vergessen und wir erreichten um 06:00 Uhr morgens Nadi. Begrüßt wurden wir am Flughafen mit drei in 'Hawaii-Hemden' bekleideten Männern, die ein Ständchen auf der Ukulele spielten. Die meisten Fijianer tragen Blumen im Haar und haben lange bunte Kleider oder Hemden an. Die Taxifahrt zu unserem Hostel war so beeindruckend. Alles ist so sauber, ganz im Gegensatz zu Süd- und Mittelamerika. Man blickt auf Berge und ein wunderschönes sattes Grün. Wir haben uns direkt wohl gefühlt. Leider fühlte ich mich schon im Flieger nicht besonders gut, weshalb ich den Rest des Tages im Bett verbrachte. Matthijs vertrieb sich die Zeit an unserem Pool. Nur 50m von unserer Unterkunft befindet sich der Wailoaloa Beach. Dieser ist jedoch nicht wie man sich Fidschi-Strände vorstellt. Der Strand befindet sich in einer Bucht, weshalb das Wasser hier sehr braun ist und nicht kristall klar, wie üblich. 

In Fidschi werden drei Sprachen gesprochen: Englisch, Fidschi und Hindi (wie die Sprache in Indien). Wenn die Fidschianer Englisch sprechen, kann man einen deutlichen Indischen Akzent hören. 😀 

Normalerweise wollten wir eine Rundreise um die Hauptinsel machen. Die meisten die nach Fidschi kommen, machen jedoch Island-Hopping. Ein Bula-Pass (Bula ist Fidschianisch und bedeutet Hallo/ Willkommen) kostet pro Person allerdings 1.100 € pro Person, was definitiv nicht in unser Budget passt. Wir haben uns mit ein paar Einheimischen unterhalten, die sagten, dass die Hauptinsel nicht sehr interessant sein soll. Aus diesem Grund haben wir ein wenig umdisponiert und uns dazu entschieden, die gesamten 14 Tage hier in Nadi zu verbringen. Außerdem sind die Unterkünfte überall anders auf der Insel so verflucht teuer. Wir zahlen hier jetzt 20 € pro Nacht, haben nach einem Wochenrabatt gefragt und 10% bekommen. Der Besitzer hat jetzt allerdings schon die Preise angehoben, weshalb  unser Zimmer nun 24 € pro Nacht kostet. Von hier aus wollen wir nun vereinzelte Tagestouren machen und uns auch einige Inseln anschauen. Wir sind gespannt wie es wird. 🙂

in Nadi am Flughafen unsere Unterkunft mit Pool :)

Freitag, 19.01.2018

Unser Kuba-Fazit

Wir sind zurück in Havanna und unsere zwei Wochen in Kuba sind damit auch schon vorbei. Wir konnten einen kurzen aber guten Einblick in das kubanische Leben gewinnen und sind so froh, dass wir hier her gekommen sind. Wir haben Kuba als das Backpackerland 'für Faule' getauft, da man sich um rein gar nichts kümmern muss. Wenn man in den Casa Particulares schläft, wie wir es getan haben, kann man alles über das Casa buchen lassen. Egal ob Taxi, Collectivo, neue Unterkunft oder Touren, die Menschen sind in ganz Kuba miteinander vernetzt und es schneint als ob hier jeder jeden kennt. Man müsste theoretisch nicht mal zum Essen das Haus verlassen, denn Frühstück und Abendessen sind gegen Aufpreis zu bekommen. In keinem Land, wo wir bisher waren, war es wirklich so unglaublich einfach zu reisen!

Die Menschen hier sind so freundlich, herzlich und aufgeschlossen und egal wen man fragt, die Kubaner sind immer hilfsbereit. Am schwierigsten war es mit dem Internet, da wir uns weder über unsere nächsten Reiseziele informieren konnten, noch Unterkünfte und Flüge für die nächsten Länder buchen konnten, da man aus Kuba auf Seiten wie booking.com oder airbnb.de nichts buchen darf/ kann. Auch unseren Blog konnten wir erst hier in Havanna hochladen, da man nur begrenzte Internetzeiten hatte und die Verbindungen meist sehr schlecht waren. 

Hier ein paar geschichtliche Fakten:

Nachdem Spanien im Jahr 1898 auf Kuba verzichtete und die Kubaner so der Unabhängigkeit einen Schritt näher gekommen waren, besetzten die USA die Insel. Zwar erhielt Kuba 1902 die formale Unabhängigkeit, die USA konnte jedoch bei einer Beeinträchtigung US-Amerikanischer Interessen jederzeit politisch eingreifen. Das hielt bis 1934 an. 1959 wurde der kubanische Diktator durch die Revolutionäre Fidel (ehem. Staats- & Regierungschef Kubas) und Raúl Castro (seit 2008 Staats- & Regierungschef) sowie Camilo Cienfuegos und Che Guevara gestürzt. Ab 1961 errichteten sie einen sozialistischen Staat. Dadurch wurden alle US-Firmen und US-Bürger enteignet, was zu einem heute noch existierenden Stopp von Import & Export zwischen USA und weiterer westlicher Länder und Kuba führte. Die Revolution wird heute noch von den Kubanern gefeiert, allerdings sind damit auch viele Menschenrechtsverletzungen verbunden. Meinungs- und Pressefreiheit gibt es nicht, Regierungsgegner und Journalisten werden ins Gefängnis gesperrt, für die Bevölkerung besteht keine Möglichkeit auf Wahlen. Kuba fand Unterstützung bei den sozialistischen Staaten Osteuropas, besonders bei der ehem. Sowjetunion. Als die Diktaturen 1989 in Osteuropa jedoch vorbei waren, brachen die wichtigsten Handelspartner und Geldgeber für Kuba weg. Dies' führte zu einer sehr schlimmen Wirtschaftskrise mit Unterernährung im ganzen Land, die 1993 den Höhepunkt erreichte. Aus diesem Grund beschloss die Regierung den Tourismus einzuführen und mit neuen Außenwirtschaftspartnern zu arbeiten. Dadurch konnte die Wirtschaft wieder stabilisiert werden.

Seit 2014 wurde der Stop von Import & Export mit der USA im Bereich Telekommunikation aufgehoben, weshalb Kuba seit dem Internetzugang hat. 2014 kostete eine Stunde Internet noch 4,50 CUC, heute nur noch 1 CUC. Der CUC ist übrigens an den US-Dollar gebunden. Ein normaler Kubaner verdient im Monat nur ca. 30 CUC/USD. Zusätzlich gibt es Essensmarken vom Staat. Viele wichtige Berufe, wie Lehrer und Ärzte gehen zurück, da die meisten Menschen sich in der Tourismusbranche versuchen, da man dort am meisten Geld verdienen kann. Bildung und medizinische Behandlungen sind für Kubaner kostenlos. In Kuba herrscht immer noch die Planwirtschaft, jedoch wird nach und nach ein zweiter Wirtschaftsbereich mit Marktwirtschaftlichen Elementen aufgebaut, um die Grundversorgung der Bevölkerung sicher zu stellen. Der Kubanische Pesos (CUP) und der Pesos Convertible (CUC) sollen nun nach und nach zusammengeführt werden, um eine einheitliche Währung zu schaffen. Seit der Revolution 1959 durften die Kubaner privat keine Autos besitzen. Diejenigen, die allerdings schon vor der Revolution ein Auto hatten, durften es behalten. Das ist auch der Grund warum sich so viele Oldtimer im Land befinden. Seit 2011 dürfen Kubaner Gebrauchtautos besitzen und seit 2014 sogar Neuwagen. Die Preise der Autos werden jedoch vom Staat festgelegt und sind um ein vielfaches teurer als zum Beispiel in Europa. Aus der USA darf man heute immer noch nicht in Kuba einreisen (mit ein paar Ausnahmen), das wird aber meistens umgangen, indem man z. B. über Mexiko nach Kuba reist. 

Kubas Geschichte ist für uns wirklich sehr interessant und spannend! Es wird wahscheinlich noch einige Jahre dauern, bis sich alle Änderungen in Kuba durchgesetzt haben. Wer aber die Chance hat, sollte auf jeden Fall jetzt noch hinreisen, um das ursprüngliche Kuba mit seinem besonderen Charme erleben zu können. 

Wusstet ihr, dass das Portrait von Che Guevara das berühmteste fotografische Abbild einer Person ist?

Hasta la victoria siempre! - Immer bis zum Sieg! - seine letzten Worte im Abschiedsbrief an Fidel Castro

Donnerstag, 18.01.2018

Varadero - die Touristenhochburg auf Kuba

Von Trinidad ging es für uns nach Varadero. Wir haben vorher überlegt, ob wir wirklich nach Varadero fahren sollen, da wir nichts wirklich tolles über diesen sehr touristischen Ort gehört hatten. Aber wir wollten uns wie immer ein eigenes Bild davon machen. Zwei Nächte haben wir hier verbracht um nochmal Sonne zu tanken, denn Varadero hat einen wunderschönen Strand, der jährlich viele Touristen anzieht. Wir haben wieder in einem Casa Particular übernachtet und wurden hier zum ersten mal enttäuscht. Das Zimmer sah sehr schäbig aus und der Vorhof war ungepflegt und unaufgeräumt. Außerdem zahlt man hier für ein Zimmer 30 CUC/ Nacht – 10 CUC mehr, als in allen andere Orten, die wir in Kuba besucht haben. Dafür ist es nur 2 Blocks vom Strand entfernt und es sind ja auch nur zwei Nächte. Das Wetter hat uns jedoch wieder einmal einen Strich durch die Rechnung gemacht! Regen, regen, regen, den ganzen Tag!

Also haben wir uns nach unserer Ankunft erst mal einen Überblick verschafft. Varadero liegt auf der sehr, sehr schmalen 20 km langen Halbinsel 'Hicacos' und ist durchgehend mit Hotels, Restaurants, Spa-Anlagen und ein paar Golfplätzen zugebaut. Zwischendurch findet man aber trotzdem einige Bars der Einheimischen, wo man sehr günstig essen gehen kann. Nach einem kleinen Snack ging es für uns zum ETECSA-Shop, um uns die heiß begehrten Internetkarten zu kaufen. Wenn man Pech hat kann man schon mal bis zu 30 Minuten anstehen. In Varadero ging es jedoch ganz schnell, maximal 3 Karten kann man pro Person für je 1 CUC kaufen. Danach ging es auf die Suche nach einem Hotspot. In einem Café haben wir es uns gemütlich gemacht und uns erst mal auf den neusten Stand gebracht. Schon verrückt, wie man heute irgendwie auf das Internet angewiesen ist und noch verrückter ist es, durch die halbe Stadt zu laufen, um überhaupt Internet zu finden – ohne Garantie dass es dann funktionieren wird. Als es dann noch stärker anfing zu regnen, entschieden wir uns zurück zur Casa zu gehen und uns einfach zu entspannen.

Am nächsten Tag öffneten wir dann ganz gespannt unsere Haustür, ob denn nun endlich Strandwetter ist. Aber nein, wieder Regen! Nach dem Frühstück hat es dann wenigstens aufgehört und wir entschieden uns einfach für 5 CUC/ Person den Hop-on-hop-off Bus in Varadero zu nehmen. Dieser fährt nämlich die ganzen 20 km der Hicacos Halbinsel ab, vorbei an vielen beeindruckenden Hotels, so konnten wir dann wenigstens die Gegend ein bisschen erkunden. Vielleicht mag es auch am Regen liegen, aber die Stadt an sich hat gar nichts zu bieten und ist überhaupt nicht schön. Der Strand ist sauber, hat tolles klares, blaues Wasser aber auch viele Quallen, die reihenweise am Strand rumliegen. Da unsere Gastgeberin der Casa irgendwie noch neu in dem 'Zimmer-Vermietungs'-Geschäft war, mussten wir uns auch das erste mal selbst um ein Colectivo nach Havanna kümmern. Gar nicht so einfach wie gedacht, es gibt kein wirkliches Unternehmen, dass die Fahrten koordiniert. Es sind private Personen (die man erst mal finden muss), die dann ein Colectivo zusammenstellen. Als wir am nächsten Morgen dann abgeholt wurden, war der Fahrer eine Stunde zu spät, statt vier Personen, waren wir nur zu zweit im Taxi und statt 20 CUC pro Pers. mussten wir dann 25 zahlen. Aber egal. Auf der Fahrt konnten wir uns dann wieder beruhigen und der Fahrer zeigte uns noch, wo Havana Club hergestellt wird und erklärte uns einiges auf der Fahrt. Wahrscheinlich hatte er ein schlechtes Gewissen.

Varadero hat uns den perfekten Abschluss unserer Kubareise ein wenig genommen, aber wir sind trotzdem froh hier gewesen zu sein. Wir würden zwar andere Orte (wie z. B. Trinidad) als Urlaub definitiv bevorzugen, aber vielleicht lag es auch einfach am nicht vorhandenden Sommer-Sonne-Strand-Feeling, dass wir jetzt nicht so begeistert sind. 

Montag, 15.01.2018

Trinidad – eine Stadt mit Bergen & Meer

Drei Tage haben wir in Trinidad verbracht und unsere Tage mit viel Abwechslung gestaltet. Am ersten Tag sind wir Mittags aus Playa Larga angekommen und haben uns einen Überblick über die Stadt verschafft. Die Häuser hier sind alle in verschiedenen Farben gestrichen und ergeben so eine gemütliche Atmosphäre. Die Straßen sind aus Kopfsteinpflaster und das Hauptverkehrsmittel sind hier Kutschen. Am Hauptplatz befinden sich mehrere Restaurants, die Sitzplätze auf den berühmten Stufen anbieten. An diesem Platz gibt es auch Internet, weshalb es besonders abends sehr voll wird. Bei kubanischer Musik, gutem Essen und einem Mojito kann man den Tag hier perfekt ausklingen lassen.

Am nächsten morgen wurden wir um 08:30 Uhr direkt vor der Haustür von unserem Guide mit den Pferden abgeholt, denn wir wollten wieder hoch zu Pferd die Umgebung erkunden. Die ersten Meter ritten wir durch die Gassen der Stadt, dann vorbei an kleinen Dörfern und schließlich durch die Natur zu unserem Tagesziel. Nach etwa 10 Minuten Fußweg erreichten wir einen kleinen versteckten Wasserfall. Das Wasser war sehr klar und kalt, was bei den Temperaturen aber eine schöne Abkühlung war. Außerdem konnte man hier von Klippen springen, in zwei unterschiedlichen Becken schwimmen und sogar die nassen, glatten Steine als Rutsche nutzen. Nach einiger Zeit wurde es jedoch sehr voll, weshalb wir uns nach ca. 1 ½ Stunden auf den Rückweg machten. Eigentlich war die Tour wirklich schön und entspannt, jedoch haben sich die Pferde von Matthijs und mir überhaupt nicht verstanden, sodass wir nicht nebeneinander reiten durften. Irgendwie gab es zwischen den beiden einen Konkurrenzkamp, was es auf Dauer wirklich anstrengend machte.

der Wasserfall

Tag Nummer 2 begann mit einem tollen Frühstück (das beste was wir bisher hatten). Gegen 10:00 Uhr wurden wir dann von einem Taxi abgeholt und an den 15 km entfernten Strand 'Ancon' gebracht. Als wir aus dem Taxi ausstiegen waren wir einfach nur sprachlos: wir blickten auf einen endlos wirkenden, weißen Sandstrand mit kristallklarem Wasser und Palmen. Der Strand war noch sehr leer, weshalb wir uns die besten Liegen (für nur 2 CUC/ Tag) aussuchen konnten. Den restlichen Tag verbrachten wir entspannt auf der Liege und schnorchelnd im Wasser. Für die Kubaner ist das Wasser zu dieser Jahreszeit übrigens noch viel zu kalt, weshalb sie nur im Hochsommer schwimmen gehen; für uns war es jedoch perfekt!

Trinidad ist ein Muss für jede Kubareise, da die Stadt viel zu bieten hat und die Umgebung sehr abwechslungsreich ist. 

Playa Ancon

Freitag, 12.01.2018

Playa Larga an der Schweinebucht

Von Vinales ging es für uns weiter nach Playa Larga. Um 09:00 Uhr wurden wir wieder mit einem Oldtimer vor der Haustür abgeholt. Dieser brachte uns bis nach Havanna, wo wir an einer Tankstelle in einen großen Bus umsteigen mussten. Die Fahrt dauerte insgesamt etwa 6 Stunden. Da das Casa Particular, indem wir eigentlich übernachten sollten, ausgebucht war, vermittelte man uns weiter an ein einen Freund, der nur einige Häuser weiter wohnt. Hier wurden wieder mit einem Saft und sogar mit Gastgeschenken (für mich ein Armband, für Matthijs einen Schlüsselanhänger) begrüßt. Um uns von der langen Fahrt etwas zu entspannen, sind wir die 'Schweinebucht' entlang gelaufen und zur Abkühlung nochmal ins Wasser gesprungen.

Der Name Schweinebucht kommt übrigens nicht von Schweinen, sondern von karibischen Drückerfischen. In Kuba nennt man diese Fische cochinos, was auf spanisch ebenfalls Schwein bedeutet. 1961 scheiterte in Playa Larga übrigens eine Invasion der Amerikaner gegen die Regierung von Fidel Castro.

Am Abend haben wir uns zum ersten mal für ein Essen in unserer Unterkunft entschieden und waren begeistert. Als Vorspeise gab es eine Suppe, danach Hähnchenkeulen mit Reis, dazu Früchte, Saft, Kartoffeln, Bananenchips und Salat. Für 6 CUC pro Person ein wirklich gutes Angebot.

Für den nächsten Tag hatten wir eine Schnorchel-Tour gebucht. Nach dem Frühstück wurden wir von einem alten amerikanischen Schulbus abgeholt und damit zu den Schnorchelplätzen gefahren. Da wir unsere eigene Ausrüstung haben, konnten wir 5 CUC pro Person sparen. Wir waren an zwei verschiedenen Plätzen, wo wir jeweils zwei Stunden verbracht haben. Trotz der vielen Menschen war man im Wasser immer ziemlich alleine, da es sich alles schnell verlief.

Am ersten Platz konnten wir sogar die Liegen benutzen. Die Riffe sind hier aber nicht mehr gut erhalten und viele Korallen sind bereits zerstört. Im Vorfeld wird man hier auch nicht darüber aufgeklärt, dass man die Korallen nicht berühren darf. Schade eigentlich. Der zweite Stopp gefiel uns da schon besser. Viel mehr Fische waren hier vorhanden und auf der gegenüberliegenden Seite lag im Wald ein natürliches Wasserloch mit einer unterirdischen Verbindung zum Meer. Hier konnte man sogar durch eine kleine Höhle tauchen. Für Playa Larga haben wir eine gute Zeit erwischt, da in den Monaten April bis Juni für mehrere Wochen eine Krabbenwanderung stattfindet. Die Krabben wollen von den umliegenden Sumpfgebieten ins Meer und müssen dazu eine Küstenstraße überqueren. Dabei werden jährlich hunderttausende Krabben getötet und viele Autoreifen zerschnitten.

Unser Casa in Playa Larga   mit diesem Bus sind wir zu den Stationen gefahren        

Mittwoch, 10.01.2018

Viñales – das Tal der Tabakplantagen

Von Havanna aus ging es für uns weiter nach Viñales. Die Weiterreise in Kuba ist trotz fehlendem Internet erstaunlich einfach. Es gibt generell drei Möglichkeiten zu reisen: Bus, Collectivo oder Taxi. Wir haben uns für ein Collectivo entschieden, da man direkt vor der Haustür abgeholt wird und im nächsten Ort direkt zur Unterkunft gefahren wird. Dabei fährt man mit einem der alten Autos, was die Fahrt an sich schon zu einem eigenen Abenteuer macht. Und man lernt schnell neue Leute kennen, da diese Collectivos fast ausschließlich von Backpackern genutzt werden. Wie kommt man an so ein Collectivo? Man gibt einfach der Familie Bescheid, bei der man zur Zeit wohnt. Diese kümmert sich um alles: Sie ruft beim Fahrer des Collectivos an und besorgt auch eine Unterkunft, wenn man eine braucht. So zum Beispiel auch für uns. Man kommt also auch ohne Internet sehr gut klar und die Preise sind bis jetzt überall die gleichen: 20 CUC/ Nacht (= ca. 16 €), wenn nicht, dann handeln wir runter und das klappt immer.

Wir wurden um 08:45 Uhr abgeholt (mit 45 min. Verspätung) und waren 3,5 Stunden später auch schon in Viñales. Fast ausschließlich fährt man über die gut erhaltene Autobahn, lediglich die letzten 30 min. auf der Landstraße waren etwas holprig. Auf dem Weg dorthin haben wir an der ersten Tabakplantage Halt gemacht. Matthijs ging es schon morgens überhaupt nicht gut, was der Geruch im Lagerhaus der Tabakpflanzen nicht gerade besser machte. Den Rest des Tages verbrachte er im Bett, während ich auf der Dachterrasse den selbst gepressten Orangensaft und die wunderschöne Aussicht auf die umliegenden Berge genoss.

unser Taxi-Colectivo noch Vinales

Am nächsten Tag wurden wir mit einem sehr guten Frühstück überrascht. Es gab Obst, Aufschnitt, Eier, viele selbstgebackene Sachen, Kaffee, Saft und alles so viel man wollte. Das Frühstück ist natürlich nicht umsonst, man kann es in den Casa Particulares dazu buchen. Hier haben wir zum Beispiel 5 CUC/ Pers. pro Tag gezahlt, während wir in Havanna 3 CUC/ Pers. gezahlt haben. Dort war das Frühstück aber bei weitem nicht so gut. Wem die Preise zu hoch sind, der kann in die Stadt gehen; oft findet man dort auch günstigere Angebote. Wahlweise kann man bei der Familie auch das Abendessen dazu buchen. Die Preise dafür sind ganz unterschiedlich. In Havanna und Viñales haben wir uns jedoch für Straßenstände der Einheimischen oder günstige Restaurants entschieden.

Am zweiten Tag ging es Matthijs schon viel besser, weshalb wir am Nachmittag auch zu einem Aussichtspunkt über das Tal wandern konnten. Der Weg führte an Tabakplantagen und anderen Feldern vorbei. Außerdem musste man mehrmals über Zäune klettern und durch Tiergehege laufen, weshalb wir mehrmals dachten: „Das kann doch nicht der richtige Weg sein?!“ Aber doch, es war der richtige Weg. Die letzten 100m kletterte man über Steine den Berg hinauf. Oben angekommen hatte man dann eine tolle Aussicht über das grüne Tal. Von dort ging es den halben Weg wieder zurück, um dann zu einer Höhle abzubiegen. Hunderte Treppenstufen später kamen wir dann auch dort an. Man konnte einmal hindurch laufen und auch hier eine schöne Aussicht genießen. Alles ist so schön grün und Viñales an sich ist sehr gepflegt, die Häuser sehen aus wie neu und bilden ein tolles Stadtbild.

Aussicht auf das Vinales-Tal

Der nächste Tag begann für uns um 08:00 Uhr, denn wir wurden um 09:00 Uhr abgeholt. Es stand was ganz besonderes auf dem Plan, was wir wirklich schon öfter machen wollten, aber irgendwie nie dazu kamen: wir gehen reiten! Die Kaffee-, Tabak-, Zucker- und Honigplantagen kann man sich zu Fuß oder hoch zu Pferd anschauen und wir haben uns natürlich für letzteres entschieden. Dabei besichtigt man drei Stationen aus dem Nationalpark: eine Tabakplantage, eine Kaffeeplantage und einen See. Hier steigt man auch vom Pferd ab und es wird einem näheres dazu erklärt. Ansonsten geht es 4 Stunden durch die wunderschöne Natur von Viñales vorbei an unzähligen Plantagen (im Viñales-Tal befinden sich 10.000 !!!), kleinen Häusern und großen Bergen. Das tolle ist, dass Matthijs und ich zusammen mit unseren Pferden Luzero und Tequila mit dem Guide komplett alleine waren. Bei der Tabakplantage durften wir Zigarren probieren, und uns wurde gezeigt, wie sie gedreht werden. Aus Viñales kommen übrigens auch die besten Zigarren der Welt. Es gibt vier verschiedene Stärken, je nachdem wann die Tabakblätter geerntet werden und ob sie oben oder unten an der Pflanze wachsen. 90% der Ernte geht jedoch an die Regierung und nur 10% darf die Familie behalten und selber konsumieren oder verkaufen. Bei der Kaffeeplantage erklärte man uns, wie der Kaffee hergestellt wird. Es wird hier übrigens alles per Hand produziert. Anders als die Kaffeefabriken, wird der Kaffee in Viñales 3 Wochen mit der Schale getrocknet. Das macht ihn weniger bitter. Die Regierung bekommt vom Kaffee nur 30% der Ernte. Der Kaffee hier auf Kuba wird übrigens sehr, sehr stark gekocht, der stärkste den wir jemals getrunken haben.

Die Tour war wirklich der Hammer. Es hat richtig Spaß gemacht und wir würden es jedem empfehlen, der in Viñales ist. Gezahlt haben wir 20 CUC/ Person für 4 Stunden. Dann ist man aber auch froh, wenn man wieder vom Pferd runter ist, denn alles tut weh und Muskelkater ist vorprogrammiert.

Tabakplantagen Tequila & ich! :D Kubanische Zigarren testen

Sonntag, 07.01.2018

Nächster Halt: Kuba!

Wir sind in/ auf Kuba und werden hier unsere nächsten zwei Wochen verbringen, bevor es dann schon wieder weiter geht. Irgendwie konnten wir uns noch immer nicht ganz von Amerika trennen und so haben wir noch einen 'kurzen' Zwischenstopp im wohl raucherfreundlichsten Land der Welt eingelegt. Von Cancún ist man in nur einer Stunde schon in Havanna, der Hauptstadt von Kuba. Hier haben wir die ersten zwei Tage in einem 'Casa Particular' bei der großen und super netten Familie von Maykel und Ari verbracht. Nach dem uns die wichtigsten Tipps und Trick verraten wurden, ging es sofort raus in die Stadt, um erstmal was zu essen.

Havanna ist in drei Stadtteile eingeteilgt: Old Havanna, das Zentrum und New Havanna. Wir befinden uns in Old Havanna, nur eine Querstraße vom Meer entfernt. Leider wurden wir vom Wetter ein wenig enttäuscht. Schließlich hatten wir mit 30°C und Sonne gerechnet, stattdessen wurden wir von Kälte und Regen begrüßt, sodass wir sogar unsere langen Sachen wieder auspacken mussten. Nach einem Abendessen und einer kurzen Erkundung der direkten Umgebung ging es für uns auch schon wieder zurück zur Familie, wo wir todmüde ins Bett fielen.

Der nächste Tag begann früh. Die Mutter von Maykel machte uns Frühstück und gleich danach machten wir uns auf in die Stadt. Old Havanna haben wir größten Teils zu Fuß erkundet. Wir sind direkt am Meer entlang gelaufen und haben die einzelnen alten Festungen besichtigt, sind durch die berühmte Malerstraße geschlendert, wo viele Einheimische ihre Kunstwerke (selbst gebastelte Dinge & hauptsächlich Gemälde, die übrigens wirklich beeindruckend sind!) ausstellen und verkaufen. Natürlich haben wir die ganzen Oldtimer bewundert, die im Sekundentakt an einem vorbei fahren. In Old Havanna sind fast alle Gebäude herrunter gekommen. Der Putz bröckelt von den Wänden, oft sind ganze Balkone abgebrochen oder nur noch zum Teil vorhanden, die Holzfenster und -türen sind morsch und immer wieder fehlen einzelne Latten. Trotzdem hat das irgendwie alles einen speziellen Charme, obwohl wir es gleichzeitig auch traurig finden. Wir haben uns in Havanna das erste mal auf unserer Reise für einen Hop-on-Hop-off Bus entschieden, weil es hier einfach so riesig ist, dass man es nicht zu Fuß ablaufen kann. Man fährt dabei durch alle drei Stadtteile und kann aus- und einsteigen, wo man will. Die erste Runde sind wir komplett sitzen geblieben, um uns einen Überblick zu verschaffen das hat über 2 Stunden gedauert! New Havanna besteht überwiegend aus alten Wohnblöcken und Hotels, während Old Havanna aus verzierten (verfallenen) Altbauten besteht. Hier haben wir die berühmte Bar Floridita besucht. Es soll den besten Daiquiri Cocktail der Welt geben, der außerdem auch in dieser Bar erfunden wurde. Den haben wir uns bei kubanischer Livemusik dann auch schmecken lassen. In New Havanna befindet sich der größte Friedhof Lateinamerikas. Er umfasst eine Fläche von 56 Hektar (!) mit ca. 1 Mio Bestattungen. Der Friedhof hat sogar ein ca. 20 km eigenes Straßennetz mit Karten zum Auffinden der Gräber und wird deshalb auch 'Stadt der Toten' genannt.

Es scheint als wäre das Leben hier einfach stehen geblieben: die alten Autos, die alten Gebäude, Telefonzellen an vielen Plätzen und die Familien und Geschäfte haben Telefone mit Wählscheibe. Internet gibt es hier kaum. Um ins Internet zu gelangen, muss man eine Karte kaufen, mit der kann man sich an Hotspots ins Internet einwählen kann. Das Einwählen kostet : 1 CUC/ 60 min. Hotspots erkennt man ganz einfach: verdammt viele Menschen stehen an einem Fleck und gucken aufs Handy. So erkennt man dann übrigens auch, ob ein Hotel Internet hat, denn dann sitzen davor ebenfalls ganz viele Menschen mit Handys.

Bezahlen kann man in Kuba mit zwei Währungen: CUC und CUP. Der CUC ist eine reine Touristenwährung und den CUP nutzen die Einheimischen. Wer Geld sparen will, geht zum Essen zu den Straßenläden der Einheimischen und kauft sich hier für wenig Geld (in CUP) ein leckeres Menü. Eine Pizza kostet hier umgerechnet nur 1 €. Man kann sogar in CUC bezahlen, bekommt aber meistens kein Rückgeld wieder. Deswegen lieber etwas Geld tauschen lassen und dann vor Ort in CUP bezhalen, da kommt man dann noch billiger bei weg.

Obwohl das Leben hier ganz anders ist, als wir es kennen, lieben wir Havanna. Es geht hier alles ein wenig langsamer zu, die Menschen sind freundlich und entspannt, es kommt einfach keine Hektik auf. Außerdem ist hier nicht alles so zugebaut, wie in anderen Großstädten. Es gibt oft große, grüne Plätze und zwischen den Häusen ist öfters mehr Platz. Es ist bunt und belebt, das Leben der Menschen findet auf den Straßen statt. An vielen Plätzen gibt es Livemusik und Abends feiern die Menschen mit Musikanlagen einfach auf den Straßen. Die ersten Tage in dieser neuen Kultur sind wirklich beeindruckend.

hier wurde der Daiquiri erfunden - Bar Floridita Daiquiri Time :) am Plaza de la Revolución - Fidel Castro & Che Guevara am Hauptplatz in Old Havanna Castillo de los Tres Reyes del Morro